Pura Vida!

Ich glaube, ich kann jetzt aufhören zu reisen, ich habe das Paradies nun gefunden! Es heisst Costa Rica! Wow, ich bin hin und weg von diesem Land, es ist einfach gigantisch! Zu erst ein Mal fiel mir auf, dass alles grün ist. Nicht, dass die anderen Länder keine Wälder und Wiesen hätten, doch, aber nicht so viel. Costa Rica hingegen besteht nur daraus! So weit das Auge reicht nuuurrrr grün, es ist traumhaft! Ausserdem gibt es so wahnsinnig viele Tiere, überall, es vergeht kein Tag, wo man nicht irgendwelchen exotischen Tierchen über den Weg läuft, es ist einfach toll. Und dazu kommen noch die wunderschönen Strände – was will man mehr? Paradies, ich sag es doch!
Die Fahrt von Nicaragua nach Costa Rica hat mich 9 Stunden gekostet. Erst wurde ich in San Juan del Sur mit einem Privatshuttel abgeholt und zur Grenze gebracht. Diese überschritt ich alleine und zu Fuss. Schon hier habe ich festgestellt, dass Costa Rica etwas „reicher“ ist und sich ein richtiges Gebäude mit Büros und Schalter als Grenze leisten können. Ich war beeindruckt, das hatte ich echt schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Anschliessend fuhr ich mit dem lokalen Bus bis Liberia, wo ich in einem 3-Sterne-Hotel 3 Stunden später abgeholt werden sollte. Also wartete ich einfach dort in der Lobby, nutzte dessen Wifi und genoss diese luxuriöse Atmosphäre, was ich ja gar nicht mehr gewohnt war… Überpünktlich holte mich dann mein Shuttel ab und brachte mich ins Hochland „Monteverde“. Schon auf dem Weg dahin wurde mir die Tierwelt von Costa Rica näher gebracht: als wir eine Rastpause machten, brüllten und spielten die Affen fröhlich auf den Bäumen, Aras flatterten über unseren Köpfen herum und wunderschöne Tucan durften wir bestaunen – leider waren diese in einem Käfig eingesperrt.

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ein wunderschönes Tierchen

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Papa, der seinem Kind gerade eine Predigt hält

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What?? Das mit deutsch muss noch mal geübt werden….

Die Straße war erst sehr gut, änderte sich dann aber für die restlichen paar Kilometer in einen holperigen und kurvigen Schotterweg, was uns ganz schön durchschüttelte. Man hatte unterwegs eine wahnsinns Aussicht über den „Cloudforest“, ganz hinten erkannte man sogar das Meer – wow!

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Aussicht über den Cloudforest

In dem kleinen Örtchen „Santa Elena“ kam ich zur Abwechslung in einem ganz eigenen Zimmer unter: ich wollte in ein empfohlenes Hostel doch da es voll war empfahl man mir, im Gästehaus nebenan nachzufragen. Diese hatten allerdings keine Mehrbettzimmer, machten mir aber stattdessen ein Sonderpreis, was keinen großen Unterschied mehr zum Hosteldorm machte, dafür war hier sogar ein super gutes, mit Liebe zubereitetes Frühstück mitinbegriffen – warum also nicht? Es war dann auch wirklich eine tolle Unterkunft, total gemütlich und die Besitzer waren wahnsinnig nett – ich blieb 3 Nächte dort. Ich kam abends gegen 18 Uhr an und betrieb nur noch ein paar Recherchen für die nächsten Tage. Obwohl man beim Reisen von A nach B die meiste Zeit nur wartet oder im Bus verbringt, bin ich danach doch meistens erst mal erledigt und will gar nichts mehr. Dafür wollte ich einen ganz erholsamen Schlaf  geniessen, in meinem großen Bett im eigenen Zimmer, ohne Gerede, Gekrustel oder Geschnarche von anderen. Naja, leider habe ich mich zu früh gefreut: zu früher Morgenstunde haben doch tatsächlich zwei gemeint, auf dem GEMEINSCHAFTSbalkon direkt vor meinem Zimmer eine Nummer schieben zu müssen… Unglaublich! Etwas belustigt war ich, als sie sich währendessen fragten „wie war dein Name noch mal?“… so lange kannten die sich dann wohl noch nicht. Ich wollte dann nicht indiskret sein und zog meinen Vorhang zu, doch die Wände waren leider sehr hellhörig und ich habe ALLES mitbekommen – Argh! Nunja. Am nächsten Morgen besuchte ich eine familienbetriebene Farm, die Kaffee, Zucker und Schokolade selbst anbaut und herstellt. In einer kleinen Gruppe ließ ich mir viel Interessantes über diese Leckereien erklären und kostete hin und wieder etwas davon. Wir erfuhren, wie die Prozesse zu gutem Kaffee, kalorienreichem Zucker und köstlicher Schokolade ablaufen und durften hin und wieder sogar selbst Hand anlegen.

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Zuckerrübenpflanzen

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Kaffeepflanze

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Traditionelle Kaffeemaschine

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Fleissig der Zuckermasse Sauerstoff unterrühren, damit es kristallisiert

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und dann muss es natürlich probiert werden

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da prodelt der pure Zucker

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heute: Zuckerrübenpresse mit Wasserkraft

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getrocknete Kakaobohnen

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Kakaoreibe

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Mischvorgang Kakao + Zucker

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Zuckerschnaps (mit Alkoholanteil zwischen 50 und 60 % eindeutig zu stark für mich!)

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früher: Zurckerrübenpresse mit Ochsenkraft

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Kakaofrucht

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Ochsen waren früher fleissige Helfer, werden heute nur noch selten eingesetzt

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fertige Kaffeebohnen

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Röstmaschine

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Trocknen der Kaffeebohnen

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junge Kaffeepflanzen

Am Nachmittag erkundigte ich ein wenig Santa Elena und besorgte mir etwas zum Kochen. Abends machte ich dann einen Nightwalk, da viele Tiere nachtaktiv sind und man sie tagsüber nur schwer zu Gesicht bekommt. Und es war wirklich so, wer hätte es gedacht. Ich bekam wirklich viele Spezien zu Gesicht, einige, von denen ich noch nie zuvor gehört habe. Leider war es, wie man schon erahnen kann, dunkel und ich habe so gut wie keine Fotos. Aber ihr könnt mir glauben, es war der Hammer! Angefangen hat es mit einem süssen, minikleinen Frosch (ca 2 cm), dann kam ein Faultier, ein Kinkajou (ein pelziges Tier auf dem Baum mit etwa der selben Grösse wie das Faultier), dann kam eine Schlange, ein Skorpion, ein Schwarm Fledermäuse, ein Stinktier und ganz viele unterschiedliche Insekten. Es gibt hier tatsächlich auch wilde Tarantulas (Vogelspinnen) und ganz ehrlich, ich hätte sogar gerne eine gesehen. Doch leider (oder glücklicherweise, ich bin mir nicht ganz sicher…) haben sie sich in dieser Nacht nicht gezeigt. Genau wie die Wildkatzen (z.B.Panter und Jaguar) waren scheu und kamen uns nicht zu gesicht. Costa Rica hat so eine riessiege Artenvielfalt, ich denke es ist eines der Länder, mit den meisten Tieren, wirklich genial! Man könnte hier so viel Zeit verbringen und einfach nur Tiere beobachten.

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süsses Fröschlein

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eine kleine Schlange (giftig!)

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Skorpion (konnte man nur mit Schwarzlicht finden)

Am nächsten Tag war mal wieder etwas Aktion angesagt. Eine Canopy-Zipliningtour wollte ich machen. Als ich aufwachte, regnete es allerdings wie aus Kübeln, na toll, dachte ich. Doch glücklicherweise hörte es auf und das einzig nasse waren nur noch die tiefhängenden Wolken, was sich wie feiner Sprühnebel anfühlte. Ich hatte sowas ja schon ein Mal in Laos gemacht, hier war es ähnlich nur ging es dieses Mal wie am Laufband, da wir eine sehr große Truppe waren. Viel Zeit zum Überlegen gab es nicht: Ausrüstung anlegen, Helm aufsetzen, letzter Check ob alles sitzt und ab geht’s: an einem kleinen Rollteil am Seil hängend düste ich über die Wälder von Monteverde mit atemberaubender Aussicht. Manchmal war ein gewisses Gewicht von nöten, damit man die gewünschte Geschwindigkeit erreicht, was ich alleine nicht schaffte und somit wurde ich hin und wieder mit anderen zusammengeschnallt und gemeinsam flogen wir über die Baumkronen. Das Highlight (und ich muss zugeben, ich wusste vorher gar nicht, dass das auch dabei ist…) war ein „Tarzan-Swing“. Man wird an ein Seil gebunden, springt von einer Plattform, fliegt für wenige Sekunden im freien Fall, wird dann aber vom Seil aufgefangen und schwingt zwischen den Bäumen durch – ahhhhh! Das war vielleicht heftig, ich habe gebrüllt wie am Spieß! Adrenalinkick pur, mein Herz sass mir noch 20 Minuten später in der Hose… Leider gibts davon keine Fotos, nur eines von nach dem Trip:

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der gehörte wohl zur Zipline-Organisation

Am dritten Tag wanderte ich zu einem Colibri-Garten. Man hätte auch den Bus nehmen können doch dessen Zeiten sind so bescheuert, dass ich gelaufen bin und siehe da, es war anstrengend aber super schön. Oben angekommen schwirrten mir gleich hunderte von Colibris um die Ohren. Die sind vielleicht hektisch… Von ihrer Flugart ähneln sie ja eher einem riessigen Insekt und auch das Gebrumme ist eher untypisch für Vögel aber bei denen wohl ganz normal. Da mir der Weg so gut gefallen hat, habe ich auch bei der Rückkehr auf den Bus verzichtet und bin wieder gelaufen, jetzt ging es ja immerhin nur noch Berg ab. Ich kam an einer berühmten Käsefabrik durch, welche allerdings eher für ihr gutes Eis bekannt ist. Dies wollte ich natürlich selbst beurteilen können und testete dieses Eis. Mein Resultat: nicht schlecht aber das Eis aus meiner Heimat ist doch noch ein bisschen besser.

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Bin ich etwa in Österreich??

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Na solange keine wilden Katzen kommen geht´s ja noch…

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war gar nicht mal soo einfach, ein Foto von den hektisch flatternden Tierchen zu bekommen

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ok, bei ihm war´s einfach: ein dicker, fauler Colibri

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Summ summ summ

Damit ich nicht all den teilweise giftigen und gefährlichen Reptilien in der freien Wildbahn begenen muss, habe ich noch ein Reptilienhaus besucht. Von Fröschen und Kröten, über Schildkröten und Spinnen bis hin zu unzähligen Schlagen war eigentlich alles dabei. Die Info, dass die meisten der (gefährlichen!) Schlangen an der Pazifikküste leben, fand ich nicht grad so prikelnd, immerhin sollte das mein nächstes Ziel sein… Naja, bisher hat mich aber noch nichts von meiner Route abgebracht, dann wird es das nun auch nicht schaffen.

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Süsswasserschildkröten

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sie waren zum Glück hinter Glas

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sehr hübscher Frosch

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niedlich, oder?

Gesagt-getan, am 15. Juni ging es für mich mit Bus-Fähre-Bus nach Montezuma, einem kleinen Örtchen auf einer Halbinsel an der Pazifikküste. Montezuma wurde mir in Kambodscha von einem deutschen Reisenden empfohlen – nach Costa Rica reisen und Montezuma nicht besuchen ginge gar nicht. Also gut. Und siehe da, es war echt schön! Ein kleiner Ort, mit einem chilligen Flair, schönen Stränden, bergige Wanderwege und ein tolles Hostel etwas erhöht gelegen mit tollster Aussicht und ständig tierischem Besuch (Nasenbären, Affen, Krebse, Eidechsen,…). Leider sind auch Mosquitos in Übermengen hier und stellen ein echt nerviges Problem dar. Ich genoss 3 Tage dort mit wandern, bisschen Strände unsicher machen und natürlich habe ich auch das Deutschlandspiel nicht verpasst. Lustigerweise sind die Hostelbetreiber auch deutsch und mit noch ein paar weiteren deutschen haben wir auf der Hostelterasse mitgefiebert.

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Auf dem Weg zur Halbinsel

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Fähre

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Thanks

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Schööööön, ein Strand nach dem anderen

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Wasserkrebse

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Eidechse

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farbenfrohe Waldkrebse

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toller Strand

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Montezuma

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es war ganz schön wellig

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Hostelterasse und WM-Schauplatz

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Schööön

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Äffchen auf dem Terassendach des Hostels

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Aussicht beim morgendlichen Kaffee

Im Anschluss fuhr ich nach Manuel Antonio, auch ein kleiner Ort an der Pazifikküste etwas weiter südlich. Da ich das Wandern wieder neu für mich entdeckt habe, bin ich am ersten Tag zu einem „Wilderness Beach“ gelaufen. Es war kein langer Weg aber durch die drückende Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit war es umso anstrengender. Der Strand war eigentlich eher kein Strand sondern bestand aus Steinen und Felsen, war aber trotzdem echt schön. Ich hatte meine Ruhe, denn ausser mir war niemand dort – ok, da war eine Herde Kühe mit ein paar Pferden zwischendrin, zählt das auch als jemand? Dann war ich vielleicht doch nicht ganz alleine… Als ich gerade aufbrechen wollte, um den Heimweg anzutreten, kamen auch noch zwei Hunde vorbei, die so nett waren und mich fast den ganzen Weg zurück begleiteten. Ein Glück habe ich keine Angst vor sämtlichen Tieren…

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Rucksack affensicher am Baumstamm festgebunden

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Kühe? Am Strand?

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Aber goldig war sie ja mit ihrem treudoofen Blick und den rießigen Schlappohren

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Schmettlering! (Übrigens das weltbekannteste deutsche Wort! Ehrlich!)

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Gaier (was tut der da? Warten, bis ihm jemand in die Arme läuft?)

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Aussicht von unterwegs

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Costa Rica´s Küste mit Stränden, herrliche Aussicht!

Am nächsten Tag besuchte ich den Manuel Antonio Nationalpark. Es sei wohl der kleinste Nationalpark in Costa Rica aber er punktet auf jeden Fall mit seiner Schönheit! Dieser Platz ist definitiv einer der schönsten auf der Welt, und ich habe nun schon wirklich viel gesehen und kann das mit gutem Gewissen sagen! Es war einfach traumhaft, tolle Wanderwege, Dschungel so weit das Auge reicht und als Kontrast am Rande tollste Küsten und Strände – ich war hin und weg. Nicht zu verachten ist natürlich die Tierwelt, hier wimmelt es nur so an pelzigen, schuppigen, federigen oder sonstigen Lebewesen. Anfangs habe ich irgendwie gar nichts gesehen, da sich die Tiere echt gut tarnen, doch dann habe mich mich einfach ein wenig in Nähe der geführten Touren mit Guids aufgehalten (ein Guide kostete 25 $, das war mir dann doch zu viel) und wenn sie was entdeckten und die ganze Gruppe einen Fleck anstrarrte, lief ich „zufällig“ dazu und guckte in die gleiche Richtung und tat ganz ahnungslos „sieht man da etwa was??“ Zwei mal habe ich es sogar geschafft, einen Blick durch ihr Fernrohr zu werfen. Gut gemacht 🙂 Einige Tierchen sind aber auch gar nicht scheu und kommen einem richtig nahe (diese habe ich dann sogar ohne Hilfe gesehen…), manchmal sogar etwas zu nahe… die Waschbären waren ja echt süss aber weiss ich, was die von mir wollen, wenn die keine 2 Meter mehr Abstand von mir halten? Und ich habe auch beobachtet, wie ein Affe am Strand geschickt eine Tüte von einer Damen klaute und auf den Baum entführte. Er war so flink, das hat er sicher nicht zum ersten Mal gemacht. Nach und nach flogen Kleidungsstücke herunter, die wohl nicht seinem Geschmack entsprachen – ein wirklich unterhaltsames Schauspiel. Da es auch hier wieder extrem warm war und das Laufen im Park anstrengte, gönnte ich mir eine verdiente Abkühlung im Meer, wohlgemerkt an einem offiziell ausgeschilderten BADE-Strand. Als ich zum Trocknen im Sand lag und mit näherkommenden Waschbären und Iguanas beschäftigt war, kamen plötzlich immer mehr Leute mit ihren Kameras ganz aufgeregt in meinen Strandabschnitt. Was es da wohl zu sehen gibt? Ah, ein Krokodil. Äh, was? Ein KROKODIL??? Geht´s noch, ich habe vor ein paar Minuten noch hier gebadet… ich war geschockt! Die Dame, deren Tüte vom Affe geklaut wurde, hatte dann gemeint, ihr Guide habe ihr gesagt, es sei momentan verboten hier zu baden, da die Krokos da sind. Kann mir das vielleicht auch mal jemand sagen? Da stand wirklich niergends ein Schild oder ähnliches, nur ein dickes, fettes „baden erlaubt“-Zeichen. Huiuiui….

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Wenn´s zu einem Angriff geht legen sie auch mal ihr Pokerface auf…

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Gugus

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So süss

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ohne Worte

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einfach die Aussicht genießen

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Dschungel

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es war einfach ein traumhafter Ort

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zutraulicher Waschbär

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ein Iguana, mal etwas anderst

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„Krokodile-Beach“

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sieht gar nicht mal soo bequem aus

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Fledermäuse

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Spinne verspeißt gerade ein Grashüpfer

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Faultier

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soo schön

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Nationalpark Manuel Antonio

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es war so toll hier zu wandern

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und noch ein Faultier

Mich ziehen momentan irgendwie Hostels an, die auf einer Anhöhe liegen. Auch in Manuel Antonio hatte ich so eins, von wo aus man einen gigantischen Sonnenuntergang geniessen konnte. Was mich hier allerdings total nervt sind die Milliarden Mosquitos, die mich täglich versohlen. Ich benutze ja schon ständig Mosquitospray, doch das scheint hier nicht viel zu nützen, die gehen trotzdem an mich. Ätz! Dafür bekamen wir eines Morgens vor dem Hostel Besuch von ca 15 Äffchen, die fröhlich den neuen Tag feierten – das was so schön anzusehen!

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Bis morgen!

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da oben steht mein Hostel

Jetzt geht´s nach San José, zur Abwechslung mal wieder etwas Großstadtleben, bin gespannt… in diesem Sinne: PURA VIDA!! (Ist das Motto von Costa Rica und beduetet „das pure Leben“)

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Im Land des „Gallo Pinto“

Wenn ich mir so meine letzten Beiträge durchlese, muss ich feststellen, dass meine Gabe, etwas in deutscher Sprache auszudrücken, nachgelassen hat – viele Sätze klingen irgendwie merkwürdig… liegt vielleicht daran, dass ich (glücklicherweise!) fast nur noch englisch rede – ab und an sogar ein paar Brocken in spanisch von mir gebe (was allerdings nach wie vor noch sehr zu wünschen übrig lässt). Doch ich bin froh, diese Möglichkeit zu haben und mich sprachlich ein wenig weiterentwickeln zu können. Und dies geht wesentlich schneller und einfacher, wenn man es einfach „braucht“ und nicht in der Schule sitzt und trockene Vokabeln büffeln muss. Na und ich gehe mal schwer davon aus, dass ich die deutsche Sprache doch nicht so schnell komplett verlernen werde 😉
Nun zum Eigentlichen: Nicaragua gefällt mir gut. Es gibt viele Vulkane, das Reisen und leben ist sehr günstig und das Essen schmekt gut, wenn es auch ein wenig eintönig ist (auf dem Teller findet man eigentlich immer Gallo Pinto (Reis mit Bohnen) und entsprechend zu welcher Tageszeit entweder Rührei, Toast, Fleisch, fritierte Bananen oder Fisch dazu. Ausserdem ist das Land reich an leckeren Früchten: wenn man Glück hat, kann man Mangos, Avocados und co einfach unter´m Baum einsammeln und hat eine leckere, natürliche und gesunde Mahlzeit für umsonst – was will man mehr? Nicaragua hat den Ruf, das sicherste Land in Zentralamerika zu sein. Bezueglich dieser Aussage wurde ich allerdings in einer der ersten Nächte in diesem Land im wahrsten Sinne des Wortes „wachgerüttelt“ und auf den Boden der Tatsache zurück geholt. Ich bekam die Erinnerung, dass ich nach wie vor in ZENTRALAMERIKA bin und diese Gegend nunmal nicht zu den Sichersten dieser Erde gehört (in dieser Nacht wurde ich „Ohren“-Zeuge eines bewaffneten Raubüberfalls: ein Mädchen bekam direkt vor meinem Hostel (ich schlief hinter einer verriegelten Tür zur Straße, hörte diesen Vorfall dementsprechend sehr gut) ein Messer an den Hals gehalten und wurde ausgeraubt). Sie wurde glücklicherweise nicht verletzt, ist nur um ein paar Wertgegenstände ärmer und hatte einen Schock. Hätte auch schlimmer ausgehen können. Man darf sich also auf solch einem Ruf nicht ausruhen und fahrlässig werden. Die gewissen „Grundregeln“ halte ich nun nach wie vor ein (nicht alleine in der Nacht herumspazieren, immer nur das Allernötigste mit sich tragen, wenn man weiterreist seine Wertsachen nie aus den Augen lassen, usw) Es erinnerte mich an die Aussage von meinem Freund: „Das ist wie das sicherste Auto unter denen ohne Sicherheitsgurt!“ Na, ein recht treffender Vergleich…
Angefangen hat mein Trip durch Nicaragua in León, einem super gemütlichen, kleinen Kolonialstädchen mit vielen Kirchen, Cafés und Shops. Da hier momentan Regenzeit ist, kommt es fast jeden Abend zu einem Platzregen, meistens begleitet von einem Gewitter und überschwemmt in kürzester Zeit die Straßen. Im Bus von San Pedro Sula nach León habe ich die Engländerin Anelise (mal ein Name, den ich mir gut merken kann) kennengelernt und wir verbrachten spontan die nächsten 8 Tage zusammen.

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Kathedrale in León

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Das Dach der Kathedrale

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León von oben, im Hintergrund Vulkane

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Kathedrale

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Auf dem Dach der Kathedrale

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Hui, neben der weißen Farbe wirkt man ja richtig braun 🙂

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Iglesia -Kirche

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Straße in León

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Haus in León

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noch eine Kirche

Einen kleinen Adrenalinkick holte ich mir beim Vulcanobording – laut dem englischen Nachrichtensender CNN Platz 2 der Dinge, die man unbedingt gemacht haben sollte, bevor man stirbt.Gesagt – getan. Angefangen hat dieser Trip mit einer wilden Fahrt auf der Ladefläche eines LKWs. Mit noch 25 weiteren jungen Reisenden wurde ich in der 1-stündigen Fahrt über Schotterwegen in Richtung Cerro Negro Vulkan durchgeschüttelt. Schon alleine das war Gaudi pur! Vorbei an armen Dörfern, arbeitenden Pferden, Rindern, Schweine und Hühner auf den Wegen kamen wir letztendlich am Fuße des Vulkanes an. Dann hieß es Ausrüstung packen und auf´n Berg – äh, nee – Vulkan rauf. Ausrüstung bedeutete Schutzanzug, Brille und Schlitten. Puh, das war gar nicht mal soo einfach bei gefühlten 70°C und 180 kg Balast (jaaa ok, ganz so schlimm war´s nicht aber es fühlte sich so an, echt!). Dass es keine richtigen Wege gab sondern wir über gerölliges Vulkangestein marschieren mussten machte das Ganze nicht leichter. Doch siehe da – wir haben es geschafft und wurden mit einer wahnsinns Aussicht belohnt: man sah eine unendliche Weite und konnte genau erkennen, wie weit die Lawa den Dschungel bedeckt hat. Zudem konnte man in den Krater schauen, wo es nach wie vor nur so vor sich hin prodelt und aus allen Ritzen fleißig dampft. Der Cerro Negro Vulkan zählt zu einem der aktivsten Vulkane seiner Art (er hatte bisher schon 20 Ausbrüche). Scherrt man nur wenige Zentimeter der Steinchen zur Seite, ist es so heiss, dass man sich die Finger verbrennt. Das habe ich natürlich nich ausprobiert, der Rauch war mir Beweis genug. Dann ging´s ans Eingemachte. Muah, als ich den Abgang sah wurde es mir doch anders! Da soll ich runter? Ich konnte nicht mal das Ende sehen, so steil war es. Doch es gab keine andere Wahl: zurücklaufen wäre bei den Bedingungen noch doofer gewesen. Also schmiss ich mich wie alle anderen brav in den super-sexy Schutzanzug (wir wären ohne Probleme als Schwerverbrecher von Guantanamo durchgegangen). Als es mir dann noch mal doppelt so heiß wurde und wir von Milliarden von Käfern und Faltern angegriffen wurden (ich wunderte mich ernsthaft, warum es da oben so viele Insekten gab, immerhin gibt es dort nichts ausser Steine und Dampf!?), konnte ich die Abfahrt letztendlich doch kaum erwarten. Und siehe da: es war ein absoluter Spaß!! Auf dem Board sitzend raste ich den 41°-steilen Abhang auf dem feinen Vulkangeröll hinunter. Ich war wirklich froh über den Anzug und die Brille, allerdings hatte ich die feinen Sandkörnchen am Ende an allen nicht geschützten Teilen meines Körpers wie Nase, Ohren und Haare (den Mund hielt ich glücklicherweise geschlossen). Der Geschwindigkeitsrekord liegt bei 95 km/h, ich allerdings bin dann doch ein kleiner Schisser und bevorzugte, die Kontrolle nicht zu verlieren (denn es kommt nicht jeder ganz unvershert davon…) und bekam somit durch konstantes Bremsen nicht annähernd so viel Speed drauf. Aber es war trotzdem wirklich toll und ich ich hatte eine Menge Spaß. Auch die Truppe war toll: ich traf ein paar Neuseeländer zufällig wieder, die ich von Guatemala kannte und auch die Kanadierin Julia war absolut cool drauf – wir hatten einen tollen Tag. Zur Belohnung gab es auf der Rückfahrt Cookies und Bier und bei Ankunft im Hostel ein Mojito – for free!! – da hör ich mich nicht nein sagen, auch wenn es äusserst ungewöhnlich war für mich am Mittag schon Alkohol zu trinken… aber gut.

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Jiihaaaa….

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Jump!!

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Ahh… ich will nimm…

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die Aussicht war gigantisch von da oben!

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Jawohl, ich hab´s getan!

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Unser „Taxi“

Nach 3 weiteren netten Tagen in León fuhr ich am 1.6.14 mit Anelies weiter nach Granada. Ich weiss nicht warum, aber auch im Reiseführer wird beschrieben, dass man dort leicht „hängen bleibt“ und auch so geschieht mir: ich blieb 6 Tage dort und kann gar nicht genau sagen, warum… ich fühlte mich einfach wohl, es gab leckeres und günstiges Streetfood (das beste war ein lokales Gericht namens Bao (oder so Ähnlich), was aus Yukka, Krautsalat, Fleisch und Platano bestand), ich hauste in einem einfachen aber netten Hostel für grad mal 4 $ die Nacht und genoss einfach das Dortsein. Damit ich die Zeit nicht nur mit Rumspazieren, Bummeln, Lesen, Essen und Nichtstun verbrachte, nahm ich spontan noch mal 2 Tage Spanischunterricht, um ein bisschen praktische Übung zu bekommen.

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Neuester Trend für Hostelwerbung

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Mein Hostel in Granada

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dass ihr mal einen Eindruck von einer Hostelküche bekommt

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Küche im Hinterhof vom Hostel

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und auch ein Exampel eines Hostelschlafzimmers

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hier lässt es sich doch aushalten, oder?

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Typisches Gericht, serviert auf einem Bananenblatt

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Streetfood!

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Aushang im Hostel

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Guck an, was man in Nicaragua so alles findet 🙂

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Pferde werden hier noch kräftig als Helfer eingesetzt, leider sind sie in keinem guten Zusand und sehr abgemagert

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Central Park in Granada

Lustigerweise traf ich zufällig Julia vom Vulkanoboarding wieder. Wir besuchten das Schokoladenmuseum und bekamen intreressante Infos über diese kostbare Leckerei. Den Schwerpunkt legten wir allerdings ins Probieren verschiedenster Produkten 🙂

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Schokolaaaaddeeeee!!!

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Interessante Fakten über Schokolade

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die Deutschen liegen gut im Rennen

Am Nachmittag gönnten wir uns ein wenig „Wellness“ und relaxten am Pool eines schicken Hotels, den man für einen kleinen Unkostenbeitrag besuchen durfte. Ein wenig das Wellness geschnuppert, gönnte ich mir dann auch gleich noch eine kleine Massage bei einer sozialen Organisation, wo blinde Menschen beschäftigt werden – das tat guuuuuttt! Da hat sich mein Backpacker-Rücken gefreut 🙂

Auch in Granada gibt es wieder ein lokaler Markt, den man nicht verpassen sollte. Eines Morgens brachte mich ein Einheimischer zu einer kleinen Küche auf eben diesem Markt, wo es seit über 4 Generationen eine ganz spezielle Suppe gibt. Etwas gewöhnungsbedürftig war der starke Geschmack nach Schwein und den dazu servierte Schweinsmagen habe ich dann doch nicht komplett essen können (ich bin ja echt ein Allesfresser und ich habe es auch probiert, aber das brachte mich dann doch an meine Grenzen…) ich habe mich dann eher an die dazu servierte Yucca und Tortillas gehalten…

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Sonja auf´m Markt

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Markt

Was mich auch ganz angetan hat war eine Hängemattenfabrik, wo Kinder und Jugendliche aus armen Verhältnissen oder mit Behinderungen beschäftigt werden und sich somit ein bisschen Geld verdienen können. Ich konnte einfach nicht wiederstehen, diese Organisation zu unterstützen und hoffe mit meinem neu erworbenen Meisterstück ein bisschen von der Relaxtheit, was ich auf meiner Reise so sehr geniesse und mir daheim oft gefehlt hat, mit nach Hause nehmen zu können.

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geschickte Handarbeit

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Hängemattenfabrik

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Hängematten – so weit das Auge reicht

Gradnada liegt am Lake Nicaragua, dem zweitgrößten See in Latainamerika. Ein bisschen „Sightseeing“ in Granadas Umgebung kann nicht schaden, dachte ich, und somit machte ich einen kleinen Ausflug mit dem Boot auf eben diesem See und besuchte ein paar der vielen kleinen Inselchen hier. Eine große Artenvielfalt an Vögeln, verschiedene Affenarten, eine tolle Natur und viele viele Mangobäume erwarteten mich.

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hier gibt´s viele dieser kleinen Inselchen

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Haus der Inselbewohner

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„Was gugsch du soo?“

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das Baby sieht doch aus wie eine Puppe, oder?

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was für eigenartige Vögel es hier gibt

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rate was ist hier drin: 1. Fucht, 2. Bohnen, 3. Blume?? Mein Tip: definitiv KEINE Blume

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oh schade, doch eine Blume

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Isleta-Tour

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Schöne Aussicht auf Vulkan

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Fischer bei der Arbeit

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Familienausflug?!

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Noch ein Inselchen

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Monkey!!

Ich hätte wirklich noch länger in Granada bleiben können. Ich verbrachte Zeit mit einer wirklich lustigen Truppe aber dennoch hiess es für mich dann am 6.6.14 weiterzuziehen nach Ometepe. Anelies wollte eigentlich mitkommen, doch sie hat den Absprung leider nicht geschafft… Ometepe ist eine Insel auf dem gleichen See, bestehend aus 2 Vulkanen. Mit einer sehr alten Fähre ging es für unschlagbare 2 $ in das ca 1 Stunde entfernte Monogalpa und von dort nahm ich den sogenannten „Chicken-bus“ (der normale „Localbus“, den die Einheimischen nutzen) bis nach Santa Cruz, von wo ich mein Hostel nach einem 30-minütigem Marsch bergaufwerts erreichte. Die Fahrt in dem Bus war wirklich abenteuerlich. Es ist die günstigste Art hier zu reisen, allerdings nicht die komfortabelste und vor allem nicht sicherste, daher habe ich es bisher gemieden. Aber auf Ometepe ging das mal. Den Namen bekam der Bus, weil die Einheimischen mit diesen sehr alten, ich vermute ausrangierten Bussen aus den Staaten, mit allem, was sie so brauchen, unterwegs sind: Säcke und Eimer mit Nahrungsmittel und Baumaterialien, Koffer und Werkzeuge, Wasser und Ersatzräder und natürlich auch Hühner. Klimaanlage kennen diese Busse nicht und auch Sitzplätze gab es auf meiner Fahrt für ca die Hälfte der Fahrgäste – der Rest musste stehen (und das war ein großer Rest!)  Ich war wohlgemerkt fast 2 Stunden damit unterwegs und dementsprechend froh, als ich aussteigen konnte und keinen weiteren, schwitzigen, muffigen Körperkontakt mehr spürte. Für mein Nicaragua-Abenteuer eine wirklich prägende Erfahrung.

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Chicken-Bus!!

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Schnappschuss während der Chicken-bus-Fahrt

Unterwegs traf ich Camilla aus Frankreich und Bo mit ihrem Mann Ryan aus den Staaten und spontan entschlossen wir zusammen zu einem empfohlenen Hostel zu marschieren. Dort angekommen mussten wir leider feststellen, dass es ausgebucht war. Da wir echt erledigt waren und es schon dunkel wurde, bat uns die nette Dame an der Rezeption ein paar Hängematten an. Cool! Ich schlief also das erste mal in einer Hängematte, fast unter freiem Himmel (wir hatten ein Palmdach über uns), im tiefsten Dschungel, umschwirrt von massig Faltern, blinkenden Fliegen und riesigen Käfern (glücklichweise habe ich keine Spinnen gesehen) und das in einer Gegend, wo fast täglich Diebstähle verzeichnet werden (wir wurden in schriftlicher und mündlicher Form ausführlichst über diese Situation aufgeklärt). Man konnte das bunte Treiben der Affen belauschen, hörte das Surren der Grillen und das Fallen der frischen Mangos direkt vor unserem Schlafquartier. Ehrlich gesagt dachte ich, das geht schief und ich bekomme kein Auge zu. Doch siehe da, ich bin positiv überrascht denn ich habe geschlafen, wie ein Stein und genoss das Aufwachen „mit den Hühnern“ um 5:30 Uhr und erblickte einen wunderschönen Sonnenaufgang. Mich kann also nichts mehr so schnell um meinen Schlaf bringen! Es hat mir dann so gut gefallen, dass ich promt die zweite Nacht nicht gewechselt habe, sondern noch mal im Einklang mit der Natur nächtigte. Wie schon gesagt liegt unser Hostel im Dschungel auf dem Anstieg von einem der Vulkane (nicht ganz oben) und ist auf „Bio“ ausgerichtet: das Abwasser von Küche und Bad wird gefiltert und wieder verwendet, Lebensmittel werden fast alle selbst angebaut und produziert und die Toiletten bestanden aus Plumpsklos. Das Hostel wird von einem Italiäner betrieben und der Höhepunkt war ein Pizzaabend: ich esse eigentlich ausschließlich lokales Essen aber bei dieser originalen, italiänischen Pizza aus dem Holzofen konnte ich im besten Willen nicht nein sagen – und es war leeecckkkkeeerrr!!!

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Toiletten

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Plumps-Klo – „gespült“ wird mit Reishülsen (im Sack hinten rechts)

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mein „Schlafzimmer“ für 2 Nächte

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Lobby des Eco-Hostels

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Flower-Power

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Blümchen

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Gemeinsam mit meinen 3 neuen Bekanntschaften erkundigte ich am Samstag die Insel. Während einem Spaziergang am schwarz-grauen Strand hatte man tollste Sicht auf die Vulkane. Nach einem weiteren Marsch an der Straße entlang, vorbei an fröhlichen Affen und singenden Vögeln (eine Sorte machte echt tolle Töne wie „piiuu“, „meeeuuuu“ und „krääähhh“), überholt von einem Bullen und mit gesammelten Mangos in der Tasche, erreichten wir eine Lagune namens „Ojo de Agua“ (=Wasserauge). In diesem Naturpool gönnten wir uns eine Erfrischung, denn es war wahnsinnig warm! Scheinbar macht das Baden in diesem Gewässer 10 Jahre jünger, da es ganz viele Mineralien aus dem Vulkangestein beinhaltet. Naja, bis jetzt spüre ich allerdings noch nichts…

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Haus von Einheimischen auf Ometepe

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Gängige Transportmethode

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einer der zwei Vulkane von Ometepe

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Wäsche waschen im See

 

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Naturpool „Ojo de agua“

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Gut zu wissen

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na toll, den ganzen Weg wieder zurück

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ausgebüchster Ochse

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Affe

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Beachrider

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Milliarden an Kaulquappen

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der andere Vulkan von Ometepe

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auch die „Möven“ sehen irgendwie anders aus hier…

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Vogel, der die tollsten Töne von sich gab

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Familienausflug

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spielende Kinder

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Sicht auf beide Vulkane von Ometepe

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Landebähnchen auf Ometepe (die normale Straße verläuft quer drüber)

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Man beachte seine grünen Federn um die Augen

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und der nächste hielt sich in gelb…

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Vulkan mit Wolkenhäubchen

Am Sonntag ging es dann für mich wieder zurück. Die Fahrt mit dem Chickenbus war dieses Mal kompfortabler, er war nicht ganz so überladen und ich hatte sogar einen Sitzplatz neben einem Einheiminschen, der ganz angetan war von einer Unterhaltung mit mir. Meine Fähre zum Festland war noch älter als die der Hinfahrt, Sitzplätze hier waren leider alle belegt und somit saß ich die 1,5-stündige Überfahrt auf der Gepäckablage – was soll´s?

Abends kam ich in San Juan del Sur an, einem kleinen Surferparadies an der Pazifikküste von Nicaragua. Julia hat mir wärmstens ans Herz gelegt, ich soll den „Sunday – Funday“ nicht verpassen, eine Party für junge Reisende in 3 verschiedenen Hostels mit Pools. Allerdings war ich nach der Reise eher müde als in Partystimmung und die eher „dreckigen“ Geschichten, die ich zu hören bekam, haben mich dann doch zu der Entscheidung gebracht, einen ruhigen Abend zu geniessen und die eher etwas jüngeren feiern zu lassen. Ich gehöre halt doch schon zum eher älteren Eisen hier… San Juan del Sur ist ein kleines, für mich nicht so sehr attraktives Städchen mit einem recht unspektakulären Strand (der Sand ist grau und steinig, da ich schon viele Vergleiche habe zählt er für mich zu den eher nicht so besonderen). Es kommen hier dennoch viele Touristen her, die surfen wollen. Es gibt eine Hand voll Shops und Restaurants und einen netten, kleinen Markt mit ein paar verschiedenen lokalen Küchen, ein paar Souvenieren und frischen Früchten. Am besten gefiel mir die Jesusstatue am Rande des Strandes auf einem kleinen Berglein. Am Dienstag machte ich eine kleine Wanderung: erst am Strand entlang und dann auf den Berg, was bei den überaus warmen Temperaturen durchaus zu warm wurde. Doch es hat sich gelohnt, die Aussicht war so faszinierend, dass ich vermutlich über eine Stunde da oben stand und einfach nur genoss. Die Statue an sich war echt toll, ich weiss zwar nicht genau, wie groß sie ist aber ich schätze über 20 Meter hat sie bestimmt. Sie kann bestimmt mit der in Rio de Jénero mithalten…

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Sunset in San Juan del Sur

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Unwetter

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Jesusstatue (und ganz klein ich…)

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Geniale Aussicht geniessen

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Nicaraguanisches Eichhörnchen

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das Nationalbier in Nicaragua

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meine neuen Freunde

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irgendwo am anderen Ende der Welt…

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Hund am Strand

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Strand mit Jesusstatue im Hintergrund

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Sicht aus meinem Hostel

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Aussicht über San Juan del Sur

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Riesenkröte (ca 20 cm) in der Dusche

Als Backpacker hat man dann ab und zu auch so seine „Verpflichtungen“ nachzugehen wie z.B. Wäsche waschen und den Rucksack ab und an mal auszumisten, das habe ich in San Juan del Sur dann auch mal wieder gemacht.

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mein Bettnachbar

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das hat System!

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Wäsche waschen

Zentralamerika ist wie ein Dorf: überall trifft man Leute wieder, die man schon mal vorher irgendwo kennengelernt hat. Das ist wirklich toll, man fühlt sich nie alleine. Gemeinsam mit einem Australier, zwei Kanadierinnen und noch ein paar mehr ging ich eines Abends dann doch noch ein wenig feiern, allerdings nicht im „Sunday-Funday“-style. Wir fanden ein nettes Lokal am Strand mit Livemusik und konnten unsere Salsakenntnisse auf der Terasse mit Meerblick auf die Probe stellen – schöööön!!

Nicaragua scheint auch ein Land für Aussteiger zu sein. Ich lernte zum Beispiel Joseph aus Österreich kennen, ein pensionierter Schiffskapitän. Er reiste viele Jahre mit dem Fahrrad durch die Welt und lebt nun seit 3 Jahren mit seinem Papagei hier in San Juan del Sur. Er kaufte sich ein altes Segelboot und arbeitet nun schon eine ganze Weile daran, bis es wieder seetauglich ist. Dann geht die große Reise weiter – mit unbekanntem Ziel und ohne jeglichen Zeitplan. Klingt doch toll, oder? 🙂

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Papagei von Joseph

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Easyrider

Es gibt leider nicht von allem Bildern, da ich oft mit nichts ausser dem nötigsten Bargeld unterwegs bin.  Wie schon erwähnt, safety first. Anders dachte Manuel aus Österreich: er ging davon aus, es sei sicherer, all seine Wertsachen im Rucksack mit sich zu tragen als es im Hostelschließfach zu lassen. Der Rucksack wurde ihm am Strand geklaut – weg ist ALLES! Kreditkarte, Handy, Laptop, Reisepass, Geld, Kamera … einfach alles, was Wert hatte. Dumm gelaufen! In diesem Sinne, bis zum nächsten Bericht!

Honduras

Ich bin begeistert, so schnell war ich ja noch nie mit dem nächsten Bericht – ich mach mich tatsächlich noch zu meinen alten (Reise-)Tagen.
Nun, wie schon erwähnt ging es für mich nach Guatemala weiter nach Honduras, was übrigens ursprünglich auch nicht auf meinem Plan stand. Gut, dass ich so flexibel bin 😉
Die erste Station in Honduras war Copán, ein schönes kleines Städtchen, das ähnlich wie Antigua und Florés im Kolonialstil gehalten ist. Ich hatte wieder Glück und kam in einem super Hostel unter: klein, familiär, sauber, ruhig und mit einem rießigen Blakon, von wo aus man beste Sicht über die Stadt und den Dschungel rundherum hatte.

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Straße bei Tag

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Straße bei Nacht

 

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Internationales Hostel

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Käferchen in Küche

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Guten Morgen, Honduras!

Die Hauptatraktion hier ist, ihr dürft raten – jawohl: Ruinen einer alten Mayastätte! Es ist allerdings jedes Mal etwas anderst und immer wieder interessant. Mit der Kanadierin Diana, die ich von der Vulkanwanderung in Guatemala kenne und zufällig hier im Hostel wieder getroffen habe, machte ich mich am selben Tag noch auf zur Besichtigung dieses Ortes. Schöne, teilweise gut erhaltene Bauten bekamen wir zu sehen. Einen deutlichen Unterschied zu den anderen Orten stellten die detailierten Gravuren und die teilweise noch erhaltene Farbe dar (die Gebäude waren früher nämlich alle mal in Farben gestrichen). Im Anschluss liefen wir noch den „Natural-trek“. Dieser führte rund um die komplette Stätte und informiert einen unterwegs anhand von Schildern und Tafeln über das Leben der alten Mayabevölkerung. Interessant war zum Beispile, welche Pflanzen sie als Medizin verwendeten und unter welchen Hügelchen sich heute zusammengefallene Häuser von damals befinden. Auch schön waren die unzähligen und farbenfrohen Schmetterlinge, die leider zu aufgeregt rumgeflattert sind und sich nicht fotografieren lassen wollten. Nicht so gefreut haben wir uns über den Angriff der Mosquitos, die uns trotz (starkem!) Insektenspray von oben bis unten und sogar durch die Kleidung hindurch versohlt haben. Am meisten begeistert war ich allerdings nicht von den Ruinen selbst, sondern von den freilebenden „Scarlet Macaws“ (= Aras). Wow, dort leben wirklich wilde Aras, ich war baff! Und dazu noch soo viele von den mega beeindruckenden Tiere, ich war wirklich hin und weg! Es waren allerdings nur so viele, da sie von einer Aufzuchtstation hier ausgewildert werden, um den freilebenden Bestand wieder zu vergrößern. Aber trotzdem war es ein wirklich tolles Gefühl in Mitten von unzähligen, rießigen und wunderschönen Papagaien zu laufen, deren Gebrüll man durch den ganzen Dschungel hörte.

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beeindruckende Tierchen!

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Freilebende Aras!

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Ruinen von Copán

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kennt man sonst nur vom Zoo

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Was ein Wirr-Warr

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Welches Blatt genau soll ich nicht anfassen??

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Copán-Ruins

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Treppe

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Steingravur

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Man erkennt ein bisschen die rote Farbe

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Auf der Oberseite seiner Flügel hatte er ein strahlendes Blau – leider zeigte sich das nur bei heftigem Rumgeflatter, was der Camera zu schnell war

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Pyramide in Copán

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Wurzel, die sich ihren Weg machte…

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Auch Bäume wachsen, wo sie wollen – ob da schon ne Mauer steht oder nicht

Nachdem ich am nächsten Tag die Stadt ein wenig unsicher gemacht hatte, besuchte ich am Abend zusammen mit einem Holländer das Tee- und Schokoladenhaus. Mit dem Tuk-Tuk ging es in einer aufregenden Fahrt über grobe Kopfsteinpflaster den steilen Berg hoch (so steil, dass wir es beinahe nicht schafften). Es handelt sich hier um einen kleinen Betrieb, der Tee und Schokolade auf natürlichste Basis herstellt und selbst produziert („Bio“ sozusagen). Das Haus befindet sich am Waldrand, von dessen Balkon man eine geniale Sicht über die grünen Berge hat. Am meisten freute ich mich auf hausgemachte Schokolade, was für Zentralamerika ja sehr bekannt ist und ich unbedingt probieren wollte, doch leider stellte sich heraus, dass ihre Kakaopflanzen noch zu jung sind und zu wenig Kakao produzieren und sie somit noch keine Schokolade herstellen können. Schade! Doch letztendlich hat es dann aber für eine heiße Schoki doch noch gereicht. In gemütlichen Sitzgelegenheiten und Hängematten verbrachten wir hier den Abend mit noch ein paar anderen, liessen uns von der Besitzerin einiges über die Herstellung exotischer Pflanzen- und Teesorten erklären und Bestaunten den Sonnenuntergang über dem Dschungel bevor es dann zu Fuß wieder zurück zum Hostel ging. Ein gelungener Abend!

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Alles aus eigener Herstellung

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So einen Balkon hätte ich auch gerne mal in meinem Haus!

Dann fuhr ich am Samstag (24.5.14) weiter nach La Ceiba, einer Stadt an der Karibikküste von Honduras. Eine sehr angenehme Fahrt, da ich dieses Mal den Luxus eines kompfortablen Reisebusses hatte, wo man sogar ein Getränk und eine kleine Packung Chips bekam und einen Film schauen konnte. Da vergehen 8 Stunden doch wie im Flug. Honduras ist im Allgemeinen eher etwas gefährlicher als die restlichen Länder, die ich in Zentralamerika bereise. Doch bisher wollte niemand etwas von mir, also bleibt das auch so! Vor jeder Busfahrt wird zur Sicherheit also der Reisepass kopiert, ein Foto von jedem einzelnen geschossen, das Handgepäck geprüft und man wird nach metallischen Gegenständen gescannt. Der Busbahnhof (und auch andere Gebäude wie Supermärkte und Banken) werden von bewaffnetem Sicherheitspersonal bewacht. Außerdem stoppt der Bus ab und an unterwegs, Polizei läuft in voller Montur durch den Bus, Männer müssen aussteigen und sich nacheinander mit ihrem Ausweis das ok zur Weiterreise einholen. Schon am Busbahnhof in Copán sprach mir ein Einheimischer seine Warnung aus, La Ceiba sei nicht ohne… Ok ok, ich pass ja schon auf. Und tatsächlich, als ich nach Einbruch der Dunkelheit dort ankam, fühlte ich mich das erste Mal an einem Ort nicht wirklich wohl. Ich hatte ein Hostel schon im Voraus reserviert, da ich wusste, dass ich etwas später ankommen würde und nach dem Motto „safety first“ musste ich somit nicht herumlaufen und nach einem Schlafplatz suchen (worüber ich dann auch echt froh war). Da die anderen Backpacker aus meinem Bus in einem anderen Hostel unterkamen, fuhr ich in einem eigenen Taxi zu überhöhtem Preis zu meinem Platz. Der Fahrer, eine seltsame Gestalt, lies nicht mit sich handeln und begründete seinen Preis damit, es sei Carneval und er müsse einen Umweg fahren. Aha, Carneval, na dann. Überall auf den Straßen liefen hier dunkle Gestalten und Grüppchen von Männern herum die grimmig drein guckten und die Tatsache, dass alle Fenster im Taxi offen standen verlieh mir nicht sehr das Gefühl von Sicherheit. Nach 15 Minuten kam ich dann glücklicherweise im Hostel an, ich wollte gerade aus dem Taxi steigen, als ich einen Knall hörte. Ich wartete kurz und als ich ausstieg sah ich, dass ein Fahrradfahrer auf der Straße lag, ein Auto dicht daneben: oh mein Gott, der wurde angefahren! Ich war kurz in Schock, ratterte schon meinen Erste-Hilfe-Plan im Kopf durch, doch die Tatsache, dass mindestens 5 Männer drum herum standen, lies mich zögern. Doch auch dazu war keine Zeit, mein Taxifahrer rief mich schon aufgeregt und winkte mich zum Eingang des Hostels. Dort wurde mir, allerdings erst nachdem ich meinen Namen nannte und bestätigte, dass ich eine Reservierung habe, das Sicherheitsgatter vor der Eingangstür aufgeschlossen und unmittelbar hinter mir wieder verschlossen und die Tür zugemacht, das alles innerhalb von wenigen Sekunden – wie eine Schleuse. Wow, dachte ich, wo bin ich denn hier gelandet? Innen drin war es dann nicht viel besser: Der Eingangsbereich des Hostels ähnelte eher einer alten Kneipe, der Besitzer wirkte sehr genervt, es gab nur ein kleines, sehr schwaches Licht, alle Fenster waren mit Fensterläden verschlossen, teilweise sogar mit Bretter verlagelt und es war weit und breit kein weiterer Gast zu sehen. Und ich habe mir extra ein Hostel ausgesucht, das von mehreren Quellen empfohlen wird!? Doch glücklicherweise wendete sich das Blatt dann doch noch: es kamen nach und nach immer mehr Reisende, die von ihren Carnevalerlebnissen am Nachmittag erzählten und wohl eine gute Zeit hier haben. Erstaunlicherweise bekamen sie mich am Ende sogar noch überredet, den Abend mit ihnen auf dem Carneval zu verbringen (ich wollte eigentlich keinen Schritt mehr vor diese Tür setzen!). Doch, wie so oft, sind die spontanen Dinge oft am besten: nachdem jeder mindestens 3 Plastikperlenketten um den Hals hängen hatte, die am Mittag bei der Parade großzügig verteilt wurden, gingen wir in einer Gruppe von 7 Leuten aus den USA, Irland, Kanada und England raus zum Festgelände. Das typische Carneval, mit Kostümen und Parade, war leider schon am Nachmittag und ich hatte es somit leider verpasst, doch das Partyprogramm am Abend mit Livebands und überlauter Musik hat sich auch nicht lumpen lassen. 3 Tänzerinnen auf der Bühne haben in minimalistischer Bekleidung ihren Hüftschwung bewiesen und wir haben vor der Bühne ein wenig unsere Salsakenntnisse auf die Probe gestellt. Ein bisschen seltsam fand ich, dass wirklich viele Menschen da waren, doch die meisten wirkten nicht sehr erfreut, nicht sehr viele haben getanzt oder gelacht doch dafür gab es umsomehr grimmig guckende Leute. Bisher waren die Menschen in Zentralamerika immer fröhlich und haben jede Gelegenheit genutz ihren Körper nach dem Rythmus der Musik zu bewegen, doch hier scheint das anders zu sein… Zudem war es überall dreckig, Müll und leere Flaschen zierten die Straßen und es roch nach Urin. Während einem Tanz mit einem Einheimischen erfuhr ich, dass Carneval in La Ceiba nach Rio in Brasilien das größte seiner Art sei. Cool, da hab ich ja ganz unerwartet ein sehr bekanntes Fest miterlebt, nicht schlecht. Es gibt allerdings leider kein einziges Bild, da niemand von uns mehr als nur das nötigste Bargeld mit sich trug (aus Sicherheitsgründen wohlgemerkt), also war kein Handy und keine Kamera mit dabei. Als ich dann gerade meine Zufriedenheit aussprach, dass ja doch alles gut gelaufen ist heute Abend, erzählte mir der eine US-Amerikaner aus unserer Gruppe, dass er am Nachmittag ein Messer an den Rücken gehalten bekam, welches ihm einen kleinen Schnitt versetzte. Der Täter war aber wohl nicht ganz bei Sinnen, denn er hat nichts weiter gemacht und verlangte auch kein Geld oder Ähnliches. Seltsam.
Da ich mich dann aber doch nicht länger hier aufhalten wollte beschloss ich mich spontan der Gruppe anzuschließen und ging am nächsten Morgen auf die Karibikinsel und Tauchparadies Utila. Ja, ich weiss, ich bin ein richtiger Inselgänger geworden Ich steh dazu! Dort ist einfach alles gut, total entspannt, überschaubar, es fühlt sich sicher an und Sonne, Strand und Meer gibt es als i-Tüpfelchen noch dazu. Warum also nicht? Da meine Begleiter ihren Tauchschein dort machen wollten, habe ich mich einfach angeschlossen mit der Aussage „ich bin am Überlegen, auch einen Tauchschein zu machen“ und genoss somit die gleichen Extras wie freier Tuk-Tuk-Service zum Hotel, Getränke und Rabatt für die Unterkunft. Mit der Kanadierin Jeanett teilte ich mir ein Zweibettzimmer in einem schönen Hotel mit tollem Garten, eigenem Steg und Schwimm- und Schnorchelmöglichkeit direkt hinter´m Haus, was mal wieder richtiger Luxus für uns darstellte. Obwohl man hier den Tauchschein schon für unter 200 € machen kann habe ich mich dennoch dagegen entschieden: ich denke ich würde es in Zukunft wohl nicht mehr so oft anwenden können und beim Schnorcheln kann man ja immerhin auch schon einiges sehen – also habe ich 4 Tage in diesem Karibikparadies mit Lesen, Entspannen, Schwimmen, Blog schreiben und Schnorcheln verbracht. Ich habe sogar ein Schiffswrak beschnorchelt, das direkt vor unserem Hotel auf dem nicht sehr tiefen Meeresgrund lag. Abends wurde dann auch noch ein bisschen gefeiert (bei diesen Preisen kann man einfach nicht wiederstehen: ein Mixgetränk zum Beispiel Rum mit Cola kostet nicht mal umgerechnet 1 €) Die für Utila bekannte „Gruifity Challange“ in der Skid Row Bar haben wir dann noch mitgemacht, bei der man insegsammt 4 Shots einer hausgemachten Spirituose (bestehend aus Rum und irgendwelchen Kräutern des Hundurianischen Dschungels) trinken, einige Drehungen um die eigene Achse und mehrere Runden um den Billardtisch rennen muss… Aus dem Alter würde ich sagen bin ich eigentlich schon raus aber hey, es war lustig und wir bekamen zur Belohnung am Ende sogar ein T-Shirt.

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Hafen in La Ceiba

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Aussicht aus meinem Hotelzimmer

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Party-Pic mit unseren neu erworbenen T-Shirts

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Supermarkt auf karibisch

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Restaurant mit bester Lage. Motto: Life is good – always!

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sooo schön

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Strand von Utila

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karibisches Häuschen

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Boots-Garage

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Hinterhof unseres Hotels

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klares Wasser

Mittwoch, 28.5.14 verlies ich dann wieder dieses Paradies. Nächstes, eher unfreiwilliges Ziel: San Pedro Sula. Da ich keinen direkten Bus zu meinem eigentlich nächsten Ziel, Nicaragua, bekam, musste ich in San Pedro Sula eine Nacht bleiben. Ich wollte es vermeiden, denn diese Stadt wurde als gefährlichste auf der Welt benannt und davor hatte ich dann doch Respekt! (Das habe ich meiner Familie vorher natürlich nicht erzählt…) Na gut, auf in den Kampf. Wieder bestens organisiert fuhr ich also in diese „rote Zone“: lange weite Kleidung (ja nicht aufreizend und die Bauchtasche gut kaschierend), das allerwichtigste (Geld, Ausweis, Kreditkarte, Handy) in der Bauchtasche unter der Kleidung, restliche Wertsachen im Tagesrucksack, diesen IMMER bei sich tragen, Pfefferspray griffbereit, Hostel im scheinbar sichersten Teil der Stadt reserviert und Abholung per E-Mail angefordert. Man kann´s auch übertreiben aber gut. Wie heisst es so schön: safety first. Leider hat dann doch irgendetwas mit dem Abholservice vom Hostel nicht geklappt. Doch dank eines sehr hilfsbereiten Einheimischen, der im selben Bus sass, konnte ich von seinem Handy aus dort anrufen und gerade, als die letzen Leute den Busbahnhof verliesen und ich um 22:45 Uhr alleine zurück blieb, bog mein Shuttel in den Parkplatz ein. Puh, grad noch mal Glück gehabt. War dann auch wirklich alles gut, ich hatte keine Probleme und auch nichts mitbeommen und das Hostel war auch safe. Es gibt aber doch tatsächlich T-Shirts zu kaufen mit dem Aufdruck „ich habe San Pedro Sula überlebt“, es muss also wirklich was dran sein… Naja, aber ich denke, wenn man gewissen Gegenden meidet, nicht mit den Banden des Drogenhandels zu tun hat und sich von den auf den Strassen rumirrenden Obdachlosen fernhält dürfte man eigentlich keine Probleme bekommen. Und die Standart-Sicherheitsmaßnahmen wie zum Beispiel nicht mit dem Handy in der Hand bei Dunkelheit alleine durch die Straßen ziehen verstehen sich als selbstverständlich in Zentralamerika.
Am nächsten Morgen ging es dann schon um 5 Uhr weiter: 10 Stunden Busfahrt nach León, Nicaragua. Ich befinde mich nun wieder auf sichererem Terrain, also liebste Eltern, keine Bange 😉 Das Grenzmanöver war wieder der ganz speziellen Art: Im Bus wurden alle Reisepässe eingesammelt, zur Ausreise von Honduras mussten wir also nichts tun, hat alles der Busfahrer gemanaget und zur Einreise in Nicaragua durften wir unser ganzes Gepäck aus dem Bus laden, uns in einer Reihe in einer alten, staubigen Lagerhalle anstellen und dann wurde in (fast) jedes Gepäck grobflächig reingeschaut, und das bei gefühlten 45°C! Ich hätte kiloweise Drogen, massig Waffen und Sprengstoff mit mir führen können – bei diesen Kontrollen wäre alles durchgegangen. Aber gut.
Nun bin ich in León und berichte davon im nächsten Bericht!
Mich würde mal interessieren, ob es noch viele „Mitreisende“ gibt, die meinen Blog verfolgen!? Wie wäre es mal mit ein paar Kommentaren zum Beweis? 😉 Ich bin gespannt…