Wo alles begann…

Ich muss mich erneut entschuldigen, dass es sooo lange nun schon wieder gedauert hat, bis ich euch auf den neuesten Stand bringe. Ihr werdet verstehen, warum…

 
In der Hauptstadt von Costa Rica war ich 2 Tage, spazierte bisschen durch die Innenstadt und bummelte ein wenig. Naja, ich würde mal sagen man verpasst nichts, wenn man nicht dort gewesen ist. Städteliebhaber beurteilen es vielleicht etwas anders aber da ich sowieso die Großstädte eher nicht so sehr mag, zählt nun auch San José nicht zu meinen Highlights. Der Souveniermarkt war aber ganz nett, allerdings waren die Verkäufer sehr aufdringlich und quatschten mich von allen Seiten an „Möchtest du was kaufen? Brauchst du Souveniere für deine Freunde? Schau in meinen Shop, ich habe Schmuck und Figuren!“ Danke für die Aufklärung, ich sehe, was du an deinem Stand verkaufst, ich bin ja nicht doooof. Dafür hatte ich ein sehr nettes Hostel und habe mir natürlich auch das Deutschlandspiel nicht entgehen lassen.

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Weltmeisterschaft Deutschland gegen Ghana

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Souveniermarkt San José

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San José

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Graffiti 

Die restliche Zeit habe ich mich seelisch-moralischer Vorbereitung auf den 24.6.14 verbracht, wie auch schon einige Tage davor. Denn, naja, was soll ich sagen? Deutschland hat mich wieder! Ja, richtig gelesen. Ich bin von San José nach Hause geflogen. Da ich mich nach einigen Monaten des Reisens so an dieses Leben gewohnt habe, hatte ich ehrlich gesagt ein kleines „Tief“ mich mit Leib und Seele auf Deutschland freuen zu können (der Mensch ist wirklich ein Gewohnheitstier). Da ich mich aber freuen wollte, habe ich ungefähr die letzten 2 Wochen viel Zeit alleine verbracht, bin oft gelaufen, habe mich mit Souvenierkäufen für meine Lieben zu Hause beschäftigt und habe einfach sehr viel an Daheim gedacht und mir ein paar Pläne im Kopf geschmiedet die meine Zukunft betrafen. Und siehe da, ich konnte es letztendlich dann kaum noch erwarten.

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…. nach Hause

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Abflug – vorerst der letzte

Es war eine Überraschung für alle ausser meinen Freund, der holte mich am Flughafen in Frankfurt ab. Ein wenig früher als gedacht bin ich nun zurück in meiner Heimat, bei all meinen Lieben. Meine Familie war einigermaßen überrascht (ehrlich gesagt haben sie es ein bisschen geahnt, die Telepathie funktionierte einfach zu gut) und auch meine Freunde haben mich herzlich und mit großen Augen wieder begrüßt.

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„Willkommen daheim“ ein riessiges Bild erwartete mich in meiner Wohnung

Natürlich hätte ich noch ewig weiterziehen können, ich liebe das Reisen und es ist mittlerweile wirklich mein liebstes Hobby. Eigentlich dachte ich, dass meine „must-see-Liste“ nach dieser großen Tour kleiner wird, doch leider muss ich das Gegenteil feststellen… die Welt ist einfach soo groß und hat soo viel zu bieten, dass ich noch lange nicht fertig mit ihr bin 🙂 Aber trotzdem hatte ich 7 geniale Monate mit unglaublich vielen Erlebnissen und unzähligen Erfahrungen. Ich bin so unendlich dankbar für diese einmalige Chance meine eigene Weltreise machen zu können. Diese Reise prägt mich auf eine ganz besondere Art. Obwohl ich schon wusste, wie gut es mir hier in Deutschland geht, ist es mir doch in diesen 7 Monaten noch mal bewusster geworden. Was man nach so einer Zeit auch merkt ist, wer daheim hinter einem steht und auf wen man zählen kann.

Der Traum war groß und die 3 Jahre Vorbereitungszeit mit Organisation, Recherchen, Planung, Vorfreude aber auch Unsicherheiten haben mir die letzte Entscheidung nicht leicht gemacht: wirklich zu sagen „JA, ich mach´s“. Doch jetzt kann ich sagen, dass es die richtige Entscheidung war!

Nun werde ich versuchen mich daheim wieder einzuleben, zurechtzufinden und mit dem deutschen Alltag klar zu kommen. Ich möchte versuchen, einiges von meinen neu gewonnenen Erfahrungen in meinen Alltag einzubrigen z.B. sich nicht mehr so stressen zu lassen, mehr Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen und das Leben einfach intensiv wahrzunehmen und zu genießen. Es kann so schnell gehen, dass ein Schicksalsschlag alles verändert und man dann denkt „ach, hätte ich doch nur…“. Also versuche ich getreu dem Motto YOLO (= you only live once – du lebst nur ein Mal) oder dem schönen Spruch „lebe jeden Tag als wäre es dein letzter“ mein Leben so zu gestalten, wie es mir gefällt und es Spaß macht. Denn jeder ist für sein eigenes Leben verantwortlich und hat es in der Hand, wie es aussehen soll. Wir deutsche haben irgendwie einen ganz eigenen „Lebensstil“, welcher für mich gar nicht so leicht zu beschreiben ist. Wir stehen irgendwie immer unter Dauerstrom, wollen so viel wie möglich arbeiten und Geld verdienen. Und genau damit verbringen wir die meiste Zeit unseres Lebens. Wenn wir dann frei haben sind wir meistens so kaputt, dass wir nur noch zum Relaxen auf der Couch fähig sind. Für Freunde, Familie, Hobbys und Sport ist oft nur am Wochenende Zeit, was dann allerdings auch wieder in „Freizeitstress“ ausarten kann, da man am liebsten alles auf einmal „abhaken“ würde. Und so verstreichen Tage für Tage, Wochen für Wochen und Jahre für Jahre. Mir ist bewusst, dass dieses „Konzept“ der Schlüssel für den Erfolg und den Reichtum Deutschlands ist, dennoch möchte ich für meine Zukunft versuchen, einen Mittelweg daraus zu finden. Mal sehen, ob es gelingt.
Leider musste ich schon schnell feststellen, dass mein Leben in Deutschland nicht so einfach und entspannt ist als mein Leben die letzten Monate.Schon einige Steine lagen mir auf dem Weg, die mich etwas ausbremsten. Ruck-zuck wurde ich aus meiner „Traumwelt“ gerissen und auf den Boden der Tatsachen gebracht. Naja, mir ist nun wieder bewusst, dass man nicht immer so ein einfaches Leben haben kann. Mein Optimismus habe ich allerdings glücklicherweise unterwegs nicht verloren und freue mich geradezu auf die kommenden Herausforderungen. Und es gibt ja auch gute Seiten!

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„Dschungel“ auf deutsch

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auch in der Heimat kann es wie im Urlaub sein

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zu Hause

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Sonnenuntergang auf badisch

Zum Schluss möchte ich euch noch eine kleine Zusammenfassung meiner Weltreise veröffentlichen (da mich diese Fakten selbst interessiert haben, möchte ich es auch euch nicht vorenthalten).

 
Zeiten:
Reisezeit gesamt: 204 Tage
Zeit im Flieger: 55,5 Stunden
Zeit im Zug: 30,5 Stunden
Zeit im Bus/Shuttle: 296,5 Stunden
Zeit in sonstigen Transportmittel (Tuk Tuk, Taxi, Boot, Jeep, LKW, etc.): Nicht nachvollziehbar
Längste Zeit an einem Ort: 4 Wochen in Playa del Carmen, Mexico
Kürzeste Zeit an einem Ort: 6 Stunden in San Pedro Sula, Honduras                    Zeitzonen: 6

Unterkünfte:
Anzahl Betten: 71

davon in….

  • Hostels: 51 (103 Nächte)
  • Doppelzimmer: 12 (32 Nächte)
  • Einzelzimmer: 1 (3 Nächte)
  • Bungalow: 3 (8 Nächte)
  • Gastfamilie: 1 (28 Nächte
  • Camps („Mobile Homes“): 3 (5 Nächte)

Sonstige Nächtigungsplätze:

  • Hängematte 2
  • Im Auto 1
  • Baumhaus 1
  • Am Bahnhof 1
  • In Bus, Flieger, Zug 11

Unterkünfte mit Bettwanzen: 4

Strecken (ungefähre Angaben):
Strecken im Flieger: 45770,02 km
Strecken im Bus: 13835,8 km
Strecken im Zug: 1495,42 km
Strecken auf dem Wasser: 994,73 km
Strecken Gesamt: 62095,97 km

Orte:
Länder: 15
Kontinente: 3 (mit Europa 4)
Hauptstädte: 10
Inseln: 17

Gepäck:
Backpack: 60 + 10 l – 12,8 kg (auf der Heimreise etwas mehr)
Handgepäck: 20 l – 4,5 kg
Schwerster Gegenstand: Netbook (1,6 kg)

Sonstiges:
Geschossene Fotos: 16303
Fotos von anderen: 2821
Beitrgäge im Blog: 21
Kommentare im Blog: 11
Gelesene Bücher: 4,5 (+ Reiseführer)
Lonely Planet Reiseführer: 3
Skype in die Heimat: 7 Mal
Verbrauchte Sonnencreme: 1 Flasche (ca 300 ml)
Verbrauchte Mosquitosprays: 4 Flaschen
Verbrauchte Zahnpastatuben: 3
Geschrottete Sonnenbrillen: 3
Verschlissene Kugelschreiber: 2
Verbrauchte Flip-Flops: 2 Paar
Gemietete Autos: 2
Gemietete Roller: 2
Geliehene Fahrräder: 3
Währungen: 16
Geldabhebungen: 34

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3,50 € – Flip Flops haben mich von Thailand bis Costa Rica getragen

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Mosquitospray – ein ständiger Begleiter

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Treue Begleiter: Reiseführer und Kamera

Kosten:
Flüge:                                                        2161,46 €
Ausrüstung:
Kamera und Zubehör                                  321,00 €
Netbook                                                       170,00 €
Rucksack (60 + 10 L)                                145, 00 €
Rucksack (20 L)                                           54,00 €
Klamotten und Waschzeug                          65,90 €
Leichte Sportschuhe                                    24,90 €
USB-Stick                                                     17,99 €
Sicherheit:
Hüftbeutel, Vorhängeschloss                        19,90 €
Nützliches:
Stirnlampe, Mosquitonetz, Kompass,
Schlafsackinley, Schutzsack für
Rucksack                                                      64,80 €

Reiseapotheke                                               55,00 €
Auslandsreisekrankenversicherung             280,00 €
Impfungen (Gelbfieber, Tollwut, Typhus)      270,82 €
Sprachschule + Gastfamilie                        976,00 €
Ausgaben unterwegs:                                                                                                                   Unterkünfte, Essen, Transport,

               Visa, Ausflüge, etc                      7589,97 €
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GESAMT                                                  12.216,74 €

 

Jap, so sieht´s aus. Es sieht auf den ersten Blick nach wirklich viel Geld aus (was es ja auch ist) aber trotzdem bin ich absolut zufrieden! Von einigem habe ich ja auch im Nachhinein noch etwas (komplette Ausrüstung und auch Impfungen). Auch die Ausgaben, die ich normal zu Hause ausgebe, könnte man verrechnen (Unkosten, Auto, Lebensmittel). Auch für die Flüge habe ich eigentlich mehr kalkuliert. Die Ausgaben unterwegs sind auch ok, hätte ich Neuseeland und Fiji ausgelassen wäre es noch mal um einiges weniger, diese Länder haben ganz schön reingehauen. Aber hat sich ja auch gelohnt. Und die Erfahrungen sind natürlich sowieso unbezahlbar!
Ich danke allen, die mit Interesse und Neugier meinen Blog verfolgt haben und fleissig mitgelesen haben. Ich hoffe, ich konnte vielleicht sogar dem ein oder anderen ein bisschen Lust auf´s Reisen machen. Falls ja, träumt nicht nur davon sondern lebt es! Es ist wirklich nicht schwer und für jeden machbar, der es wirklich will! Es gibt einen ganz schönen Spruch der besagt, dass Reisen das einzigste ist was man kauft, was einen reicher macht – und es stimmt! Natürlich nicht finanziell aber ist es nicht vielleicht sogar mehr wert, sich aufgrund von Erlebnissen und Erfahrungen weiterzuentwickeln, zu wachsen und seinen Horizont zu erweitern? Ich bin auch auf viele Reisende getroffen, die aufgrund ihrer Berufe intelligent zu sein scheinen, zum Beispiel Richter, Lehrer, Polizisten, Piloten und Ärzte. Das hat mich in meiner Meinung, dass Reisen so verkehrt nicht sein kann, nochmals bestärkt.

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Und natürlich danke ich auch allen, die zu Hause immer hinter mir standen und mich unterstützt haben. In erster Linie nochmals ein großes Danke an mein Praxisteam, die mich ehrenvoll vertreten haben und mir somit die Reise ermöglichten. Auch über Nachrichten von Freunden, Bekannten, Kollegen, Nachbarn und Verwandten habe ich mich immer gefreut, die sich nach mir erkundigten und mir zeigten, dass ich nicht vergessen werde. Sehr stolz bin ich auf die Beziehung mit meinem Freund: die lange Zeit der Trennung war nicht immer einfach und trotzdem haben wir es geschafft – Danke Liebling!! Und ich würde mal sagen die größte Rolle in diesem ganzen Projekt spielte meine Familie! Ihr standet absolut die komplette Zeit hinter mir obwohl ihr von meinem Plan nicht überzeugt wart. Ihr habt mir eine geniale Überraschungs-Abschiedsparty vor dem Abflug organisiert, ihr habt mir nützliche Geschenke gemacht und einen Glücksbringer mitgegeben, der mich auf meinem Weg beschützte, ihr habt ständig Zeit in Mails schreiben, Bilder schicken und Fotos aus meinem Onlinespeicher lokal zu sichern, investiert, ihr habt euch um meine Post und meine Pflanzen gekümmert und ihr habt euch um mich gesorgt und ab und zu auch gebangt, obwohl ich euch eigentlich keine Sorgen bereiten wollte. Ein großes, herzliches DANKESCHÖN an euch – ihr seid großartig!!!!

So, und nun ist alles vorbei – schön war´s 🙂 doch wie sagt man so schön: das Ende einer Reise bedeutet der Anfang einer neuen Reise….

Eure Weltenbummlerin Sonja

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Die Welt ist wie ein Buch – reist man nicht, sieht man nur eine Seite davon

Pura Vida!

Ich glaube, ich kann jetzt aufhören zu reisen, ich habe das Paradies nun gefunden! Es heisst Costa Rica! Wow, ich bin hin und weg von diesem Land, es ist einfach gigantisch! Zu erst ein Mal fiel mir auf, dass alles grün ist. Nicht, dass die anderen Länder keine Wälder und Wiesen hätten, doch, aber nicht so viel. Costa Rica hingegen besteht nur daraus! So weit das Auge reicht nuuurrrr grün, es ist traumhaft! Ausserdem gibt es so wahnsinnig viele Tiere, überall, es vergeht kein Tag, wo man nicht irgendwelchen exotischen Tierchen über den Weg läuft, es ist einfach toll. Und dazu kommen noch die wunderschönen Strände – was will man mehr? Paradies, ich sag es doch!
Die Fahrt von Nicaragua nach Costa Rica hat mich 9 Stunden gekostet. Erst wurde ich in San Juan del Sur mit einem Privatshuttel abgeholt und zur Grenze gebracht. Diese überschritt ich alleine und zu Fuss. Schon hier habe ich festgestellt, dass Costa Rica etwas „reicher“ ist und sich ein richtiges Gebäude mit Büros und Schalter als Grenze leisten können. Ich war beeindruckt, das hatte ich echt schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Anschliessend fuhr ich mit dem lokalen Bus bis Liberia, wo ich in einem 3-Sterne-Hotel 3 Stunden später abgeholt werden sollte. Also wartete ich einfach dort in der Lobby, nutzte dessen Wifi und genoss diese luxuriöse Atmosphäre, was ich ja gar nicht mehr gewohnt war… Überpünktlich holte mich dann mein Shuttel ab und brachte mich ins Hochland „Monteverde“. Schon auf dem Weg dahin wurde mir die Tierwelt von Costa Rica näher gebracht: als wir eine Rastpause machten, brüllten und spielten die Affen fröhlich auf den Bäumen, Aras flatterten über unseren Köpfen herum und wunderschöne Tucan durften wir bestaunen – leider waren diese in einem Käfig eingesperrt.

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ein wunderschönes Tierchen

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Papa, der seinem Kind gerade eine Predigt hält

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What?? Das mit deutsch muss noch mal geübt werden….

Die Straße war erst sehr gut, änderte sich dann aber für die restlichen paar Kilometer in einen holperigen und kurvigen Schotterweg, was uns ganz schön durchschüttelte. Man hatte unterwegs eine wahnsinns Aussicht über den „Cloudforest“, ganz hinten erkannte man sogar das Meer – wow!

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Aussicht über den Cloudforest

In dem kleinen Örtchen „Santa Elena“ kam ich zur Abwechslung in einem ganz eigenen Zimmer unter: ich wollte in ein empfohlenes Hostel doch da es voll war empfahl man mir, im Gästehaus nebenan nachzufragen. Diese hatten allerdings keine Mehrbettzimmer, machten mir aber stattdessen ein Sonderpreis, was keinen großen Unterschied mehr zum Hosteldorm machte, dafür war hier sogar ein super gutes, mit Liebe zubereitetes Frühstück mitinbegriffen – warum also nicht? Es war dann auch wirklich eine tolle Unterkunft, total gemütlich und die Besitzer waren wahnsinnig nett – ich blieb 3 Nächte dort. Ich kam abends gegen 18 Uhr an und betrieb nur noch ein paar Recherchen für die nächsten Tage. Obwohl man beim Reisen von A nach B die meiste Zeit nur wartet oder im Bus verbringt, bin ich danach doch meistens erst mal erledigt und will gar nichts mehr. Dafür wollte ich einen ganz erholsamen Schlaf  geniessen, in meinem großen Bett im eigenen Zimmer, ohne Gerede, Gekrustel oder Geschnarche von anderen. Naja, leider habe ich mich zu früh gefreut: zu früher Morgenstunde haben doch tatsächlich zwei gemeint, auf dem GEMEINSCHAFTSbalkon direkt vor meinem Zimmer eine Nummer schieben zu müssen… Unglaublich! Etwas belustigt war ich, als sie sich währendessen fragten „wie war dein Name noch mal?“… so lange kannten die sich dann wohl noch nicht. Ich wollte dann nicht indiskret sein und zog meinen Vorhang zu, doch die Wände waren leider sehr hellhörig und ich habe ALLES mitbekommen – Argh! Nunja. Am nächsten Morgen besuchte ich eine familienbetriebene Farm, die Kaffee, Zucker und Schokolade selbst anbaut und herstellt. In einer kleinen Gruppe ließ ich mir viel Interessantes über diese Leckereien erklären und kostete hin und wieder etwas davon. Wir erfuhren, wie die Prozesse zu gutem Kaffee, kalorienreichem Zucker und köstlicher Schokolade ablaufen und durften hin und wieder sogar selbst Hand anlegen.

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Zuckerrübenpflanzen

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Kaffeepflanze

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Traditionelle Kaffeemaschine

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Fleissig der Zuckermasse Sauerstoff unterrühren, damit es kristallisiert

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und dann muss es natürlich probiert werden

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da prodelt der pure Zucker

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heute: Zuckerrübenpresse mit Wasserkraft

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getrocknete Kakaobohnen

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Kakaoreibe

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Mischvorgang Kakao + Zucker

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Zuckerschnaps (mit Alkoholanteil zwischen 50 und 60 % eindeutig zu stark für mich!)

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früher: Zurckerrübenpresse mit Ochsenkraft

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Kakaofrucht

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Ochsen waren früher fleissige Helfer, werden heute nur noch selten eingesetzt

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fertige Kaffeebohnen

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Röstmaschine

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Trocknen der Kaffeebohnen

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junge Kaffeepflanzen

Am Nachmittag erkundigte ich ein wenig Santa Elena und besorgte mir etwas zum Kochen. Abends machte ich dann einen Nightwalk, da viele Tiere nachtaktiv sind und man sie tagsüber nur schwer zu Gesicht bekommt. Und es war wirklich so, wer hätte es gedacht. Ich bekam wirklich viele Spezien zu Gesicht, einige, von denen ich noch nie zuvor gehört habe. Leider war es, wie man schon erahnen kann, dunkel und ich habe so gut wie keine Fotos. Aber ihr könnt mir glauben, es war der Hammer! Angefangen hat es mit einem süssen, minikleinen Frosch (ca 2 cm), dann kam ein Faultier, ein Kinkajou (ein pelziges Tier auf dem Baum mit etwa der selben Grösse wie das Faultier), dann kam eine Schlange, ein Skorpion, ein Schwarm Fledermäuse, ein Stinktier und ganz viele unterschiedliche Insekten. Es gibt hier tatsächlich auch wilde Tarantulas (Vogelspinnen) und ganz ehrlich, ich hätte sogar gerne eine gesehen. Doch leider (oder glücklicherweise, ich bin mir nicht ganz sicher…) haben sie sich in dieser Nacht nicht gezeigt. Genau wie die Wildkatzen (z.B.Panter und Jaguar) waren scheu und kamen uns nicht zu gesicht. Costa Rica hat so eine riessiege Artenvielfalt, ich denke es ist eines der Länder, mit den meisten Tieren, wirklich genial! Man könnte hier so viel Zeit verbringen und einfach nur Tiere beobachten.

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süsses Fröschlein

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eine kleine Schlange (giftig!)

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Skorpion (konnte man nur mit Schwarzlicht finden)

Am nächsten Tag war mal wieder etwas Aktion angesagt. Eine Canopy-Zipliningtour wollte ich machen. Als ich aufwachte, regnete es allerdings wie aus Kübeln, na toll, dachte ich. Doch glücklicherweise hörte es auf und das einzig nasse waren nur noch die tiefhängenden Wolken, was sich wie feiner Sprühnebel anfühlte. Ich hatte sowas ja schon ein Mal in Laos gemacht, hier war es ähnlich nur ging es dieses Mal wie am Laufband, da wir eine sehr große Truppe waren. Viel Zeit zum Überlegen gab es nicht: Ausrüstung anlegen, Helm aufsetzen, letzter Check ob alles sitzt und ab geht’s: an einem kleinen Rollteil am Seil hängend düste ich über die Wälder von Monteverde mit atemberaubender Aussicht. Manchmal war ein gewisses Gewicht von nöten, damit man die gewünschte Geschwindigkeit erreicht, was ich alleine nicht schaffte und somit wurde ich hin und wieder mit anderen zusammengeschnallt und gemeinsam flogen wir über die Baumkronen. Das Highlight (und ich muss zugeben, ich wusste vorher gar nicht, dass das auch dabei ist…) war ein „Tarzan-Swing“. Man wird an ein Seil gebunden, springt von einer Plattform, fliegt für wenige Sekunden im freien Fall, wird dann aber vom Seil aufgefangen und schwingt zwischen den Bäumen durch – ahhhhh! Das war vielleicht heftig, ich habe gebrüllt wie am Spieß! Adrenalinkick pur, mein Herz sass mir noch 20 Minuten später in der Hose… Leider gibts davon keine Fotos, nur eines von nach dem Trip:

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der gehörte wohl zur Zipline-Organisation

Am dritten Tag wanderte ich zu einem Colibri-Garten. Man hätte auch den Bus nehmen können doch dessen Zeiten sind so bescheuert, dass ich gelaufen bin und siehe da, es war anstrengend aber super schön. Oben angekommen schwirrten mir gleich hunderte von Colibris um die Ohren. Die sind vielleicht hektisch… Von ihrer Flugart ähneln sie ja eher einem riessigen Insekt und auch das Gebrumme ist eher untypisch für Vögel aber bei denen wohl ganz normal. Da mir der Weg so gut gefallen hat, habe ich auch bei der Rückkehr auf den Bus verzichtet und bin wieder gelaufen, jetzt ging es ja immerhin nur noch Berg ab. Ich kam an einer berühmten Käsefabrik durch, welche allerdings eher für ihr gutes Eis bekannt ist. Dies wollte ich natürlich selbst beurteilen können und testete dieses Eis. Mein Resultat: nicht schlecht aber das Eis aus meiner Heimat ist doch noch ein bisschen besser.

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Bin ich etwa in Österreich??

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Na solange keine wilden Katzen kommen geht´s ja noch…

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war gar nicht mal soo einfach, ein Foto von den hektisch flatternden Tierchen zu bekommen

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ok, bei ihm war´s einfach: ein dicker, fauler Colibri

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Summ summ summ

Damit ich nicht all den teilweise giftigen und gefährlichen Reptilien in der freien Wildbahn begenen muss, habe ich noch ein Reptilienhaus besucht. Von Fröschen und Kröten, über Schildkröten und Spinnen bis hin zu unzähligen Schlagen war eigentlich alles dabei. Die Info, dass die meisten der (gefährlichen!) Schlangen an der Pazifikküste leben, fand ich nicht grad so prikelnd, immerhin sollte das mein nächstes Ziel sein… Naja, bisher hat mich aber noch nichts von meiner Route abgebracht, dann wird es das nun auch nicht schaffen.

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Süsswasserschildkröten

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sie waren zum Glück hinter Glas

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sehr hübscher Frosch

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niedlich, oder?

Gesagt-getan, am 15. Juni ging es für mich mit Bus-Fähre-Bus nach Montezuma, einem kleinen Örtchen auf einer Halbinsel an der Pazifikküste. Montezuma wurde mir in Kambodscha von einem deutschen Reisenden empfohlen – nach Costa Rica reisen und Montezuma nicht besuchen ginge gar nicht. Also gut. Und siehe da, es war echt schön! Ein kleiner Ort, mit einem chilligen Flair, schönen Stränden, bergige Wanderwege und ein tolles Hostel etwas erhöht gelegen mit tollster Aussicht und ständig tierischem Besuch (Nasenbären, Affen, Krebse, Eidechsen,…). Leider sind auch Mosquitos in Übermengen hier und stellen ein echt nerviges Problem dar. Ich genoss 3 Tage dort mit wandern, bisschen Strände unsicher machen und natürlich habe ich auch das Deutschlandspiel nicht verpasst. Lustigerweise sind die Hostelbetreiber auch deutsch und mit noch ein paar weiteren deutschen haben wir auf der Hostelterasse mitgefiebert.

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Auf dem Weg zur Halbinsel

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Fähre

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Thanks

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Schööööön, ein Strand nach dem anderen

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Wasserkrebse

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Eidechse

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farbenfrohe Waldkrebse

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toller Strand

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Montezuma

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es war ganz schön wellig

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Hostelterasse und WM-Schauplatz

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Schööön

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Äffchen auf dem Terassendach des Hostels

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Aussicht beim morgendlichen Kaffee

Im Anschluss fuhr ich nach Manuel Antonio, auch ein kleiner Ort an der Pazifikküste etwas weiter südlich. Da ich das Wandern wieder neu für mich entdeckt habe, bin ich am ersten Tag zu einem „Wilderness Beach“ gelaufen. Es war kein langer Weg aber durch die drückende Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit war es umso anstrengender. Der Strand war eigentlich eher kein Strand sondern bestand aus Steinen und Felsen, war aber trotzdem echt schön. Ich hatte meine Ruhe, denn ausser mir war niemand dort – ok, da war eine Herde Kühe mit ein paar Pferden zwischendrin, zählt das auch als jemand? Dann war ich vielleicht doch nicht ganz alleine… Als ich gerade aufbrechen wollte, um den Heimweg anzutreten, kamen auch noch zwei Hunde vorbei, die so nett waren und mich fast den ganzen Weg zurück begleiteten. Ein Glück habe ich keine Angst vor sämtlichen Tieren…

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Rucksack affensicher am Baumstamm festgebunden

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Kühe? Am Strand?

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Aber goldig war sie ja mit ihrem treudoofen Blick und den rießigen Schlappohren

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Schmettlering! (Übrigens das weltbekannteste deutsche Wort! Ehrlich!)

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Gaier (was tut der da? Warten, bis ihm jemand in die Arme läuft?)

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Aussicht von unterwegs

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Costa Rica´s Küste mit Stränden, herrliche Aussicht!

Am nächsten Tag besuchte ich den Manuel Antonio Nationalpark. Es sei wohl der kleinste Nationalpark in Costa Rica aber er punktet auf jeden Fall mit seiner Schönheit! Dieser Platz ist definitiv einer der schönsten auf der Welt, und ich habe nun schon wirklich viel gesehen und kann das mit gutem Gewissen sagen! Es war einfach traumhaft, tolle Wanderwege, Dschungel so weit das Auge reicht und als Kontrast am Rande tollste Küsten und Strände – ich war hin und weg. Nicht zu verachten ist natürlich die Tierwelt, hier wimmelt es nur so an pelzigen, schuppigen, federigen oder sonstigen Lebewesen. Anfangs habe ich irgendwie gar nichts gesehen, da sich die Tiere echt gut tarnen, doch dann habe mich mich einfach ein wenig in Nähe der geführten Touren mit Guids aufgehalten (ein Guide kostete 25 $, das war mir dann doch zu viel) und wenn sie was entdeckten und die ganze Gruppe einen Fleck anstrarrte, lief ich „zufällig“ dazu und guckte in die gleiche Richtung und tat ganz ahnungslos „sieht man da etwa was??“ Zwei mal habe ich es sogar geschafft, einen Blick durch ihr Fernrohr zu werfen. Gut gemacht 🙂 Einige Tierchen sind aber auch gar nicht scheu und kommen einem richtig nahe (diese habe ich dann sogar ohne Hilfe gesehen…), manchmal sogar etwas zu nahe… die Waschbären waren ja echt süss aber weiss ich, was die von mir wollen, wenn die keine 2 Meter mehr Abstand von mir halten? Und ich habe auch beobachtet, wie ein Affe am Strand geschickt eine Tüte von einer Damen klaute und auf den Baum entführte. Er war so flink, das hat er sicher nicht zum ersten Mal gemacht. Nach und nach flogen Kleidungsstücke herunter, die wohl nicht seinem Geschmack entsprachen – ein wirklich unterhaltsames Schauspiel. Da es auch hier wieder extrem warm war und das Laufen im Park anstrengte, gönnte ich mir eine verdiente Abkühlung im Meer, wohlgemerkt an einem offiziell ausgeschilderten BADE-Strand. Als ich zum Trocknen im Sand lag und mit näherkommenden Waschbären und Iguanas beschäftigt war, kamen plötzlich immer mehr Leute mit ihren Kameras ganz aufgeregt in meinen Strandabschnitt. Was es da wohl zu sehen gibt? Ah, ein Krokodil. Äh, was? Ein KROKODIL??? Geht´s noch, ich habe vor ein paar Minuten noch hier gebadet… ich war geschockt! Die Dame, deren Tüte vom Affe geklaut wurde, hatte dann gemeint, ihr Guide habe ihr gesagt, es sei momentan verboten hier zu baden, da die Krokos da sind. Kann mir das vielleicht auch mal jemand sagen? Da stand wirklich niergends ein Schild oder ähnliches, nur ein dickes, fettes „baden erlaubt“-Zeichen. Huiuiui….

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Wenn´s zu einem Angriff geht legen sie auch mal ihr Pokerface auf…

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Gugus

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So süss

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ohne Worte

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einfach die Aussicht genießen

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Dschungel

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es war einfach ein traumhafter Ort

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zutraulicher Waschbär

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ein Iguana, mal etwas anderst

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„Krokodile-Beach“

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sieht gar nicht mal soo bequem aus

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Fledermäuse

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Spinne verspeißt gerade ein Grashüpfer

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Faultier

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soo schön

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Nationalpark Manuel Antonio

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es war so toll hier zu wandern

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und noch ein Faultier

Mich ziehen momentan irgendwie Hostels an, die auf einer Anhöhe liegen. Auch in Manuel Antonio hatte ich so eins, von wo aus man einen gigantischen Sonnenuntergang geniessen konnte. Was mich hier allerdings total nervt sind die Milliarden Mosquitos, die mich täglich versohlen. Ich benutze ja schon ständig Mosquitospray, doch das scheint hier nicht viel zu nützen, die gehen trotzdem an mich. Ätz! Dafür bekamen wir eines Morgens vor dem Hostel Besuch von ca 15 Äffchen, die fröhlich den neuen Tag feierten – das was so schön anzusehen!

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Bis morgen!

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da oben steht mein Hostel

Jetzt geht´s nach San José, zur Abwechslung mal wieder etwas Großstadtleben, bin gespannt… in diesem Sinne: PURA VIDA!! (Ist das Motto von Costa Rica und beduetet „das pure Leben“)

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Im Land des „Gallo Pinto“

Wenn ich mir so meine letzten Beiträge durchlese, muss ich feststellen, dass meine Gabe, etwas in deutscher Sprache auszudrücken, nachgelassen hat – viele Sätze klingen irgendwie merkwürdig… liegt vielleicht daran, dass ich (glücklicherweise!) fast nur noch englisch rede – ab und an sogar ein paar Brocken in spanisch von mir gebe (was allerdings nach wie vor noch sehr zu wünschen übrig lässt). Doch ich bin froh, diese Möglichkeit zu haben und mich sprachlich ein wenig weiterentwickeln zu können. Und dies geht wesentlich schneller und einfacher, wenn man es einfach „braucht“ und nicht in der Schule sitzt und trockene Vokabeln büffeln muss. Na und ich gehe mal schwer davon aus, dass ich die deutsche Sprache doch nicht so schnell komplett verlernen werde 😉
Nun zum Eigentlichen: Nicaragua gefällt mir gut. Es gibt viele Vulkane, das Reisen und leben ist sehr günstig und das Essen schmekt gut, wenn es auch ein wenig eintönig ist (auf dem Teller findet man eigentlich immer Gallo Pinto (Reis mit Bohnen) und entsprechend zu welcher Tageszeit entweder Rührei, Toast, Fleisch, fritierte Bananen oder Fisch dazu. Ausserdem ist das Land reich an leckeren Früchten: wenn man Glück hat, kann man Mangos, Avocados und co einfach unter´m Baum einsammeln und hat eine leckere, natürliche und gesunde Mahlzeit für umsonst – was will man mehr? Nicaragua hat den Ruf, das sicherste Land in Zentralamerika zu sein. Bezueglich dieser Aussage wurde ich allerdings in einer der ersten Nächte in diesem Land im wahrsten Sinne des Wortes „wachgerüttelt“ und auf den Boden der Tatsache zurück geholt. Ich bekam die Erinnerung, dass ich nach wie vor in ZENTRALAMERIKA bin und diese Gegend nunmal nicht zu den Sichersten dieser Erde gehört (in dieser Nacht wurde ich „Ohren“-Zeuge eines bewaffneten Raubüberfalls: ein Mädchen bekam direkt vor meinem Hostel (ich schlief hinter einer verriegelten Tür zur Straße, hörte diesen Vorfall dementsprechend sehr gut) ein Messer an den Hals gehalten und wurde ausgeraubt). Sie wurde glücklicherweise nicht verletzt, ist nur um ein paar Wertgegenstände ärmer und hatte einen Schock. Hätte auch schlimmer ausgehen können. Man darf sich also auf solch einem Ruf nicht ausruhen und fahrlässig werden. Die gewissen „Grundregeln“ halte ich nun nach wie vor ein (nicht alleine in der Nacht herumspazieren, immer nur das Allernötigste mit sich tragen, wenn man weiterreist seine Wertsachen nie aus den Augen lassen, usw) Es erinnerte mich an die Aussage von meinem Freund: „Das ist wie das sicherste Auto unter denen ohne Sicherheitsgurt!“ Na, ein recht treffender Vergleich…
Angefangen hat mein Trip durch Nicaragua in León, einem super gemütlichen, kleinen Kolonialstädchen mit vielen Kirchen, Cafés und Shops. Da hier momentan Regenzeit ist, kommt es fast jeden Abend zu einem Platzregen, meistens begleitet von einem Gewitter und überschwemmt in kürzester Zeit die Straßen. Im Bus von San Pedro Sula nach León habe ich die Engländerin Anelise (mal ein Name, den ich mir gut merken kann) kennengelernt und wir verbrachten spontan die nächsten 8 Tage zusammen.

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Kathedrale in León

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Das Dach der Kathedrale

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León von oben, im Hintergrund Vulkane

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Kathedrale

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Auf dem Dach der Kathedrale

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Hui, neben der weißen Farbe wirkt man ja richtig braun 🙂

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Iglesia -Kirche

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Straße in León

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Haus in León

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noch eine Kirche

Einen kleinen Adrenalinkick holte ich mir beim Vulcanobording – laut dem englischen Nachrichtensender CNN Platz 2 der Dinge, die man unbedingt gemacht haben sollte, bevor man stirbt.Gesagt – getan. Angefangen hat dieser Trip mit einer wilden Fahrt auf der Ladefläche eines LKWs. Mit noch 25 weiteren jungen Reisenden wurde ich in der 1-stündigen Fahrt über Schotterwegen in Richtung Cerro Negro Vulkan durchgeschüttelt. Schon alleine das war Gaudi pur! Vorbei an armen Dörfern, arbeitenden Pferden, Rindern, Schweine und Hühner auf den Wegen kamen wir letztendlich am Fuße des Vulkanes an. Dann hieß es Ausrüstung packen und auf´n Berg – äh, nee – Vulkan rauf. Ausrüstung bedeutete Schutzanzug, Brille und Schlitten. Puh, das war gar nicht mal soo einfach bei gefühlten 70°C und 180 kg Balast (jaaa ok, ganz so schlimm war´s nicht aber es fühlte sich so an, echt!). Dass es keine richtigen Wege gab sondern wir über gerölliges Vulkangestein marschieren mussten machte das Ganze nicht leichter. Doch siehe da – wir haben es geschafft und wurden mit einer wahnsinns Aussicht belohnt: man sah eine unendliche Weite und konnte genau erkennen, wie weit die Lawa den Dschungel bedeckt hat. Zudem konnte man in den Krater schauen, wo es nach wie vor nur so vor sich hin prodelt und aus allen Ritzen fleißig dampft. Der Cerro Negro Vulkan zählt zu einem der aktivsten Vulkane seiner Art (er hatte bisher schon 20 Ausbrüche). Scherrt man nur wenige Zentimeter der Steinchen zur Seite, ist es so heiss, dass man sich die Finger verbrennt. Das habe ich natürlich nich ausprobiert, der Rauch war mir Beweis genug. Dann ging´s ans Eingemachte. Muah, als ich den Abgang sah wurde es mir doch anders! Da soll ich runter? Ich konnte nicht mal das Ende sehen, so steil war es. Doch es gab keine andere Wahl: zurücklaufen wäre bei den Bedingungen noch doofer gewesen. Also schmiss ich mich wie alle anderen brav in den super-sexy Schutzanzug (wir wären ohne Probleme als Schwerverbrecher von Guantanamo durchgegangen). Als es mir dann noch mal doppelt so heiß wurde und wir von Milliarden von Käfern und Faltern angegriffen wurden (ich wunderte mich ernsthaft, warum es da oben so viele Insekten gab, immerhin gibt es dort nichts ausser Steine und Dampf!?), konnte ich die Abfahrt letztendlich doch kaum erwarten. Und siehe da: es war ein absoluter Spaß!! Auf dem Board sitzend raste ich den 41°-steilen Abhang auf dem feinen Vulkangeröll hinunter. Ich war wirklich froh über den Anzug und die Brille, allerdings hatte ich die feinen Sandkörnchen am Ende an allen nicht geschützten Teilen meines Körpers wie Nase, Ohren und Haare (den Mund hielt ich glücklicherweise geschlossen). Der Geschwindigkeitsrekord liegt bei 95 km/h, ich allerdings bin dann doch ein kleiner Schisser und bevorzugte, die Kontrolle nicht zu verlieren (denn es kommt nicht jeder ganz unvershert davon…) und bekam somit durch konstantes Bremsen nicht annähernd so viel Speed drauf. Aber es war trotzdem wirklich toll und ich ich hatte eine Menge Spaß. Auch die Truppe war toll: ich traf ein paar Neuseeländer zufällig wieder, die ich von Guatemala kannte und auch die Kanadierin Julia war absolut cool drauf – wir hatten einen tollen Tag. Zur Belohnung gab es auf der Rückfahrt Cookies und Bier und bei Ankunft im Hostel ein Mojito – for free!! – da hör ich mich nicht nein sagen, auch wenn es äusserst ungewöhnlich war für mich am Mittag schon Alkohol zu trinken… aber gut.

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Jiihaaaa….

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Jump!!

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Ahh… ich will nimm…

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die Aussicht war gigantisch von da oben!

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Jawohl, ich hab´s getan!

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Unser „Taxi“

Nach 3 weiteren netten Tagen in León fuhr ich am 1.6.14 mit Anelies weiter nach Granada. Ich weiss nicht warum, aber auch im Reiseführer wird beschrieben, dass man dort leicht „hängen bleibt“ und auch so geschieht mir: ich blieb 6 Tage dort und kann gar nicht genau sagen, warum… ich fühlte mich einfach wohl, es gab leckeres und günstiges Streetfood (das beste war ein lokales Gericht namens Bao (oder so Ähnlich), was aus Yukka, Krautsalat, Fleisch und Platano bestand), ich hauste in einem einfachen aber netten Hostel für grad mal 4 $ die Nacht und genoss einfach das Dortsein. Damit ich die Zeit nicht nur mit Rumspazieren, Bummeln, Lesen, Essen und Nichtstun verbrachte, nahm ich spontan noch mal 2 Tage Spanischunterricht, um ein bisschen praktische Übung zu bekommen.

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Neuester Trend für Hostelwerbung

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Mein Hostel in Granada

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dass ihr mal einen Eindruck von einer Hostelküche bekommt

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Küche im Hinterhof vom Hostel

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und auch ein Exampel eines Hostelschlafzimmers

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hier lässt es sich doch aushalten, oder?

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Typisches Gericht, serviert auf einem Bananenblatt

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Streetfood!

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Aushang im Hostel

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Guck an, was man in Nicaragua so alles findet 🙂

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Pferde werden hier noch kräftig als Helfer eingesetzt, leider sind sie in keinem guten Zusand und sehr abgemagert

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Central Park in Granada

Lustigerweise traf ich zufällig Julia vom Vulkanoboarding wieder. Wir besuchten das Schokoladenmuseum und bekamen intreressante Infos über diese kostbare Leckerei. Den Schwerpunkt legten wir allerdings ins Probieren verschiedenster Produkten 🙂

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Schokolaaaaddeeeee!!!

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Interessante Fakten über Schokolade

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die Deutschen liegen gut im Rennen

Am Nachmittag gönnten wir uns ein wenig „Wellness“ und relaxten am Pool eines schicken Hotels, den man für einen kleinen Unkostenbeitrag besuchen durfte. Ein wenig das Wellness geschnuppert, gönnte ich mir dann auch gleich noch eine kleine Massage bei einer sozialen Organisation, wo blinde Menschen beschäftigt werden – das tat guuuuuttt! Da hat sich mein Backpacker-Rücken gefreut 🙂

Auch in Granada gibt es wieder ein lokaler Markt, den man nicht verpassen sollte. Eines Morgens brachte mich ein Einheimischer zu einer kleinen Küche auf eben diesem Markt, wo es seit über 4 Generationen eine ganz spezielle Suppe gibt. Etwas gewöhnungsbedürftig war der starke Geschmack nach Schwein und den dazu servierte Schweinsmagen habe ich dann doch nicht komplett essen können (ich bin ja echt ein Allesfresser und ich habe es auch probiert, aber das brachte mich dann doch an meine Grenzen…) ich habe mich dann eher an die dazu servierte Yucca und Tortillas gehalten…

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Sonja auf´m Markt

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Markt

Was mich auch ganz angetan hat war eine Hängemattenfabrik, wo Kinder und Jugendliche aus armen Verhältnissen oder mit Behinderungen beschäftigt werden und sich somit ein bisschen Geld verdienen können. Ich konnte einfach nicht wiederstehen, diese Organisation zu unterstützen und hoffe mit meinem neu erworbenen Meisterstück ein bisschen von der Relaxtheit, was ich auf meiner Reise so sehr geniesse und mir daheim oft gefehlt hat, mit nach Hause nehmen zu können.

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geschickte Handarbeit

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Hängemattenfabrik

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Hängematten – so weit das Auge reicht

Gradnada liegt am Lake Nicaragua, dem zweitgrößten See in Latainamerika. Ein bisschen „Sightseeing“ in Granadas Umgebung kann nicht schaden, dachte ich, und somit machte ich einen kleinen Ausflug mit dem Boot auf eben diesem See und besuchte ein paar der vielen kleinen Inselchen hier. Eine große Artenvielfalt an Vögeln, verschiedene Affenarten, eine tolle Natur und viele viele Mangobäume erwarteten mich.

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hier gibt´s viele dieser kleinen Inselchen

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Haus der Inselbewohner

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„Was gugsch du soo?“

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das Baby sieht doch aus wie eine Puppe, oder?

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was für eigenartige Vögel es hier gibt

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rate was ist hier drin: 1. Fucht, 2. Bohnen, 3. Blume?? Mein Tip: definitiv KEINE Blume

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oh schade, doch eine Blume

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Isleta-Tour

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Schöne Aussicht auf Vulkan

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Fischer bei der Arbeit

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Familienausflug?!

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Noch ein Inselchen

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Monkey!!

Ich hätte wirklich noch länger in Granada bleiben können. Ich verbrachte Zeit mit einer wirklich lustigen Truppe aber dennoch hiess es für mich dann am 6.6.14 weiterzuziehen nach Ometepe. Anelies wollte eigentlich mitkommen, doch sie hat den Absprung leider nicht geschafft… Ometepe ist eine Insel auf dem gleichen See, bestehend aus 2 Vulkanen. Mit einer sehr alten Fähre ging es für unschlagbare 2 $ in das ca 1 Stunde entfernte Monogalpa und von dort nahm ich den sogenannten „Chicken-bus“ (der normale „Localbus“, den die Einheimischen nutzen) bis nach Santa Cruz, von wo ich mein Hostel nach einem 30-minütigem Marsch bergaufwerts erreichte. Die Fahrt in dem Bus war wirklich abenteuerlich. Es ist die günstigste Art hier zu reisen, allerdings nicht die komfortabelste und vor allem nicht sicherste, daher habe ich es bisher gemieden. Aber auf Ometepe ging das mal. Den Namen bekam der Bus, weil die Einheimischen mit diesen sehr alten, ich vermute ausrangierten Bussen aus den Staaten, mit allem, was sie so brauchen, unterwegs sind: Säcke und Eimer mit Nahrungsmittel und Baumaterialien, Koffer und Werkzeuge, Wasser und Ersatzräder und natürlich auch Hühner. Klimaanlage kennen diese Busse nicht und auch Sitzplätze gab es auf meiner Fahrt für ca die Hälfte der Fahrgäste – der Rest musste stehen (und das war ein großer Rest!)  Ich war wohlgemerkt fast 2 Stunden damit unterwegs und dementsprechend froh, als ich aussteigen konnte und keinen weiteren, schwitzigen, muffigen Körperkontakt mehr spürte. Für mein Nicaragua-Abenteuer eine wirklich prägende Erfahrung.

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Chicken-Bus!!

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Schnappschuss während der Chicken-bus-Fahrt

Unterwegs traf ich Camilla aus Frankreich und Bo mit ihrem Mann Ryan aus den Staaten und spontan entschlossen wir zusammen zu einem empfohlenen Hostel zu marschieren. Dort angekommen mussten wir leider feststellen, dass es ausgebucht war. Da wir echt erledigt waren und es schon dunkel wurde, bat uns die nette Dame an der Rezeption ein paar Hängematten an. Cool! Ich schlief also das erste mal in einer Hängematte, fast unter freiem Himmel (wir hatten ein Palmdach über uns), im tiefsten Dschungel, umschwirrt von massig Faltern, blinkenden Fliegen und riesigen Käfern (glücklichweise habe ich keine Spinnen gesehen) und das in einer Gegend, wo fast täglich Diebstähle verzeichnet werden (wir wurden in schriftlicher und mündlicher Form ausführlichst über diese Situation aufgeklärt). Man konnte das bunte Treiben der Affen belauschen, hörte das Surren der Grillen und das Fallen der frischen Mangos direkt vor unserem Schlafquartier. Ehrlich gesagt dachte ich, das geht schief und ich bekomme kein Auge zu. Doch siehe da, ich bin positiv überrascht denn ich habe geschlafen, wie ein Stein und genoss das Aufwachen „mit den Hühnern“ um 5:30 Uhr und erblickte einen wunderschönen Sonnenaufgang. Mich kann also nichts mehr so schnell um meinen Schlaf bringen! Es hat mir dann so gut gefallen, dass ich promt die zweite Nacht nicht gewechselt habe, sondern noch mal im Einklang mit der Natur nächtigte. Wie schon gesagt liegt unser Hostel im Dschungel auf dem Anstieg von einem der Vulkane (nicht ganz oben) und ist auf „Bio“ ausgerichtet: das Abwasser von Küche und Bad wird gefiltert und wieder verwendet, Lebensmittel werden fast alle selbst angebaut und produziert und die Toiletten bestanden aus Plumpsklos. Das Hostel wird von einem Italiäner betrieben und der Höhepunkt war ein Pizzaabend: ich esse eigentlich ausschließlich lokales Essen aber bei dieser originalen, italiänischen Pizza aus dem Holzofen konnte ich im besten Willen nicht nein sagen – und es war leeecckkkkeeerrr!!!

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Toiletten

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Plumps-Klo – „gespült“ wird mit Reishülsen (im Sack hinten rechts)

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mein „Schlafzimmer“ für 2 Nächte

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Lobby des Eco-Hostels

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Flower-Power

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Blümchen

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Gemeinsam mit meinen 3 neuen Bekanntschaften erkundigte ich am Samstag die Insel. Während einem Spaziergang am schwarz-grauen Strand hatte man tollste Sicht auf die Vulkane. Nach einem weiteren Marsch an der Straße entlang, vorbei an fröhlichen Affen und singenden Vögeln (eine Sorte machte echt tolle Töne wie „piiuu“, „meeeuuuu“ und „krääähhh“), überholt von einem Bullen und mit gesammelten Mangos in der Tasche, erreichten wir eine Lagune namens „Ojo de Agua“ (=Wasserauge). In diesem Naturpool gönnten wir uns eine Erfrischung, denn es war wahnsinnig warm! Scheinbar macht das Baden in diesem Gewässer 10 Jahre jünger, da es ganz viele Mineralien aus dem Vulkangestein beinhaltet. Naja, bis jetzt spüre ich allerdings noch nichts…

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Haus von Einheimischen auf Ometepe

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Gängige Transportmethode

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einer der zwei Vulkane von Ometepe

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Wäsche waschen im See

 

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Naturpool „Ojo de agua“

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Gut zu wissen

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na toll, den ganzen Weg wieder zurück

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ausgebüchster Ochse

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Affe

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Beachrider

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Milliarden an Kaulquappen

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der andere Vulkan von Ometepe

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auch die „Möven“ sehen irgendwie anders aus hier…

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Vogel, der die tollsten Töne von sich gab

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Familienausflug

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spielende Kinder

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Sicht auf beide Vulkane von Ometepe

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Landebähnchen auf Ometepe (die normale Straße verläuft quer drüber)

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Man beachte seine grünen Federn um die Augen

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und der nächste hielt sich in gelb…

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Vulkan mit Wolkenhäubchen

Am Sonntag ging es dann für mich wieder zurück. Die Fahrt mit dem Chickenbus war dieses Mal kompfortabler, er war nicht ganz so überladen und ich hatte sogar einen Sitzplatz neben einem Einheiminschen, der ganz angetan war von einer Unterhaltung mit mir. Meine Fähre zum Festland war noch älter als die der Hinfahrt, Sitzplätze hier waren leider alle belegt und somit saß ich die 1,5-stündige Überfahrt auf der Gepäckablage – was soll´s?

Abends kam ich in San Juan del Sur an, einem kleinen Surferparadies an der Pazifikküste von Nicaragua. Julia hat mir wärmstens ans Herz gelegt, ich soll den „Sunday – Funday“ nicht verpassen, eine Party für junge Reisende in 3 verschiedenen Hostels mit Pools. Allerdings war ich nach der Reise eher müde als in Partystimmung und die eher „dreckigen“ Geschichten, die ich zu hören bekam, haben mich dann doch zu der Entscheidung gebracht, einen ruhigen Abend zu geniessen und die eher etwas jüngeren feiern zu lassen. Ich gehöre halt doch schon zum eher älteren Eisen hier… San Juan del Sur ist ein kleines, für mich nicht so sehr attraktives Städchen mit einem recht unspektakulären Strand (der Sand ist grau und steinig, da ich schon viele Vergleiche habe zählt er für mich zu den eher nicht so besonderen). Es kommen hier dennoch viele Touristen her, die surfen wollen. Es gibt eine Hand voll Shops und Restaurants und einen netten, kleinen Markt mit ein paar verschiedenen lokalen Küchen, ein paar Souvenieren und frischen Früchten. Am besten gefiel mir die Jesusstatue am Rande des Strandes auf einem kleinen Berglein. Am Dienstag machte ich eine kleine Wanderung: erst am Strand entlang und dann auf den Berg, was bei den überaus warmen Temperaturen durchaus zu warm wurde. Doch es hat sich gelohnt, die Aussicht war so faszinierend, dass ich vermutlich über eine Stunde da oben stand und einfach nur genoss. Die Statue an sich war echt toll, ich weiss zwar nicht genau, wie groß sie ist aber ich schätze über 20 Meter hat sie bestimmt. Sie kann bestimmt mit der in Rio de Jénero mithalten…

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Sunset in San Juan del Sur

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Unwetter

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Jesusstatue (und ganz klein ich…)

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Geniale Aussicht geniessen

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Nicaraguanisches Eichhörnchen

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das Nationalbier in Nicaragua

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meine neuen Freunde

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irgendwo am anderen Ende der Welt…

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Hund am Strand

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Strand mit Jesusstatue im Hintergrund

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Sicht aus meinem Hostel

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Aussicht über San Juan del Sur

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Riesenkröte (ca 20 cm) in der Dusche

Als Backpacker hat man dann ab und zu auch so seine „Verpflichtungen“ nachzugehen wie z.B. Wäsche waschen und den Rucksack ab und an mal auszumisten, das habe ich in San Juan del Sur dann auch mal wieder gemacht.

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mein Bettnachbar

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das hat System!

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Wäsche waschen

Zentralamerika ist wie ein Dorf: überall trifft man Leute wieder, die man schon mal vorher irgendwo kennengelernt hat. Das ist wirklich toll, man fühlt sich nie alleine. Gemeinsam mit einem Australier, zwei Kanadierinnen und noch ein paar mehr ging ich eines Abends dann doch noch ein wenig feiern, allerdings nicht im „Sunday-Funday“-style. Wir fanden ein nettes Lokal am Strand mit Livemusik und konnten unsere Salsakenntnisse auf der Terasse mit Meerblick auf die Probe stellen – schöööön!!

Nicaragua scheint auch ein Land für Aussteiger zu sein. Ich lernte zum Beispiel Joseph aus Österreich kennen, ein pensionierter Schiffskapitän. Er reiste viele Jahre mit dem Fahrrad durch die Welt und lebt nun seit 3 Jahren mit seinem Papagei hier in San Juan del Sur. Er kaufte sich ein altes Segelboot und arbeitet nun schon eine ganze Weile daran, bis es wieder seetauglich ist. Dann geht die große Reise weiter – mit unbekanntem Ziel und ohne jeglichen Zeitplan. Klingt doch toll, oder? 🙂

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Papagei von Joseph

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Easyrider

Es gibt leider nicht von allem Bildern, da ich oft mit nichts ausser dem nötigsten Bargeld unterwegs bin.  Wie schon erwähnt, safety first. Anders dachte Manuel aus Österreich: er ging davon aus, es sei sicherer, all seine Wertsachen im Rucksack mit sich zu tragen als es im Hostelschließfach zu lassen. Der Rucksack wurde ihm am Strand geklaut – weg ist ALLES! Kreditkarte, Handy, Laptop, Reisepass, Geld, Kamera … einfach alles, was Wert hatte. Dumm gelaufen! In diesem Sinne, bis zum nächsten Bericht!

Honduras

Ich bin begeistert, so schnell war ich ja noch nie mit dem nächsten Bericht – ich mach mich tatsächlich noch zu meinen alten (Reise-)Tagen.
Nun, wie schon erwähnt ging es für mich nach Guatemala weiter nach Honduras, was übrigens ursprünglich auch nicht auf meinem Plan stand. Gut, dass ich so flexibel bin 😉
Die erste Station in Honduras war Copán, ein schönes kleines Städtchen, das ähnlich wie Antigua und Florés im Kolonialstil gehalten ist. Ich hatte wieder Glück und kam in einem super Hostel unter: klein, familiär, sauber, ruhig und mit einem rießigen Blakon, von wo aus man beste Sicht über die Stadt und den Dschungel rundherum hatte.

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Straße bei Tag

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Straße bei Nacht

 

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Internationales Hostel

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Käferchen in Küche

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Guten Morgen, Honduras!

Die Hauptatraktion hier ist, ihr dürft raten – jawohl: Ruinen einer alten Mayastätte! Es ist allerdings jedes Mal etwas anderst und immer wieder interessant. Mit der Kanadierin Diana, die ich von der Vulkanwanderung in Guatemala kenne und zufällig hier im Hostel wieder getroffen habe, machte ich mich am selben Tag noch auf zur Besichtigung dieses Ortes. Schöne, teilweise gut erhaltene Bauten bekamen wir zu sehen. Einen deutlichen Unterschied zu den anderen Orten stellten die detailierten Gravuren und die teilweise noch erhaltene Farbe dar (die Gebäude waren früher nämlich alle mal in Farben gestrichen). Im Anschluss liefen wir noch den „Natural-trek“. Dieser führte rund um die komplette Stätte und informiert einen unterwegs anhand von Schildern und Tafeln über das Leben der alten Mayabevölkerung. Interessant war zum Beispile, welche Pflanzen sie als Medizin verwendeten und unter welchen Hügelchen sich heute zusammengefallene Häuser von damals befinden. Auch schön waren die unzähligen und farbenfrohen Schmetterlinge, die leider zu aufgeregt rumgeflattert sind und sich nicht fotografieren lassen wollten. Nicht so gefreut haben wir uns über den Angriff der Mosquitos, die uns trotz (starkem!) Insektenspray von oben bis unten und sogar durch die Kleidung hindurch versohlt haben. Am meisten begeistert war ich allerdings nicht von den Ruinen selbst, sondern von den freilebenden „Scarlet Macaws“ (= Aras). Wow, dort leben wirklich wilde Aras, ich war baff! Und dazu noch soo viele von den mega beeindruckenden Tiere, ich war wirklich hin und weg! Es waren allerdings nur so viele, da sie von einer Aufzuchtstation hier ausgewildert werden, um den freilebenden Bestand wieder zu vergrößern. Aber trotzdem war es ein wirklich tolles Gefühl in Mitten von unzähligen, rießigen und wunderschönen Papagaien zu laufen, deren Gebrüll man durch den ganzen Dschungel hörte.

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beeindruckende Tierchen!

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Freilebende Aras!

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Ruinen von Copán

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kennt man sonst nur vom Zoo

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Was ein Wirr-Warr

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Welches Blatt genau soll ich nicht anfassen??

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Copán-Ruins

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Treppe

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Steingravur

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Man erkennt ein bisschen die rote Farbe

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Auf der Oberseite seiner Flügel hatte er ein strahlendes Blau – leider zeigte sich das nur bei heftigem Rumgeflatter, was der Camera zu schnell war

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Pyramide in Copán

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Wurzel, die sich ihren Weg machte…

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Auch Bäume wachsen, wo sie wollen – ob da schon ne Mauer steht oder nicht

Nachdem ich am nächsten Tag die Stadt ein wenig unsicher gemacht hatte, besuchte ich am Abend zusammen mit einem Holländer das Tee- und Schokoladenhaus. Mit dem Tuk-Tuk ging es in einer aufregenden Fahrt über grobe Kopfsteinpflaster den steilen Berg hoch (so steil, dass wir es beinahe nicht schafften). Es handelt sich hier um einen kleinen Betrieb, der Tee und Schokolade auf natürlichste Basis herstellt und selbst produziert („Bio“ sozusagen). Das Haus befindet sich am Waldrand, von dessen Balkon man eine geniale Sicht über die grünen Berge hat. Am meisten freute ich mich auf hausgemachte Schokolade, was für Zentralamerika ja sehr bekannt ist und ich unbedingt probieren wollte, doch leider stellte sich heraus, dass ihre Kakaopflanzen noch zu jung sind und zu wenig Kakao produzieren und sie somit noch keine Schokolade herstellen können. Schade! Doch letztendlich hat es dann aber für eine heiße Schoki doch noch gereicht. In gemütlichen Sitzgelegenheiten und Hängematten verbrachten wir hier den Abend mit noch ein paar anderen, liessen uns von der Besitzerin einiges über die Herstellung exotischer Pflanzen- und Teesorten erklären und Bestaunten den Sonnenuntergang über dem Dschungel bevor es dann zu Fuß wieder zurück zum Hostel ging. Ein gelungener Abend!

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Alles aus eigener Herstellung

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So einen Balkon hätte ich auch gerne mal in meinem Haus!

Dann fuhr ich am Samstag (24.5.14) weiter nach La Ceiba, einer Stadt an der Karibikküste von Honduras. Eine sehr angenehme Fahrt, da ich dieses Mal den Luxus eines kompfortablen Reisebusses hatte, wo man sogar ein Getränk und eine kleine Packung Chips bekam und einen Film schauen konnte. Da vergehen 8 Stunden doch wie im Flug. Honduras ist im Allgemeinen eher etwas gefährlicher als die restlichen Länder, die ich in Zentralamerika bereise. Doch bisher wollte niemand etwas von mir, also bleibt das auch so! Vor jeder Busfahrt wird zur Sicherheit also der Reisepass kopiert, ein Foto von jedem einzelnen geschossen, das Handgepäck geprüft und man wird nach metallischen Gegenständen gescannt. Der Busbahnhof (und auch andere Gebäude wie Supermärkte und Banken) werden von bewaffnetem Sicherheitspersonal bewacht. Außerdem stoppt der Bus ab und an unterwegs, Polizei läuft in voller Montur durch den Bus, Männer müssen aussteigen und sich nacheinander mit ihrem Ausweis das ok zur Weiterreise einholen. Schon am Busbahnhof in Copán sprach mir ein Einheimischer seine Warnung aus, La Ceiba sei nicht ohne… Ok ok, ich pass ja schon auf. Und tatsächlich, als ich nach Einbruch der Dunkelheit dort ankam, fühlte ich mich das erste Mal an einem Ort nicht wirklich wohl. Ich hatte ein Hostel schon im Voraus reserviert, da ich wusste, dass ich etwas später ankommen würde und nach dem Motto „safety first“ musste ich somit nicht herumlaufen und nach einem Schlafplatz suchen (worüber ich dann auch echt froh war). Da die anderen Backpacker aus meinem Bus in einem anderen Hostel unterkamen, fuhr ich in einem eigenen Taxi zu überhöhtem Preis zu meinem Platz. Der Fahrer, eine seltsame Gestalt, lies nicht mit sich handeln und begründete seinen Preis damit, es sei Carneval und er müsse einen Umweg fahren. Aha, Carneval, na dann. Überall auf den Straßen liefen hier dunkle Gestalten und Grüppchen von Männern herum die grimmig drein guckten und die Tatsache, dass alle Fenster im Taxi offen standen verlieh mir nicht sehr das Gefühl von Sicherheit. Nach 15 Minuten kam ich dann glücklicherweise im Hostel an, ich wollte gerade aus dem Taxi steigen, als ich einen Knall hörte. Ich wartete kurz und als ich ausstieg sah ich, dass ein Fahrradfahrer auf der Straße lag, ein Auto dicht daneben: oh mein Gott, der wurde angefahren! Ich war kurz in Schock, ratterte schon meinen Erste-Hilfe-Plan im Kopf durch, doch die Tatsache, dass mindestens 5 Männer drum herum standen, lies mich zögern. Doch auch dazu war keine Zeit, mein Taxifahrer rief mich schon aufgeregt und winkte mich zum Eingang des Hostels. Dort wurde mir, allerdings erst nachdem ich meinen Namen nannte und bestätigte, dass ich eine Reservierung habe, das Sicherheitsgatter vor der Eingangstür aufgeschlossen und unmittelbar hinter mir wieder verschlossen und die Tür zugemacht, das alles innerhalb von wenigen Sekunden – wie eine Schleuse. Wow, dachte ich, wo bin ich denn hier gelandet? Innen drin war es dann nicht viel besser: Der Eingangsbereich des Hostels ähnelte eher einer alten Kneipe, der Besitzer wirkte sehr genervt, es gab nur ein kleines, sehr schwaches Licht, alle Fenster waren mit Fensterläden verschlossen, teilweise sogar mit Bretter verlagelt und es war weit und breit kein weiterer Gast zu sehen. Und ich habe mir extra ein Hostel ausgesucht, das von mehreren Quellen empfohlen wird!? Doch glücklicherweise wendete sich das Blatt dann doch noch: es kamen nach und nach immer mehr Reisende, die von ihren Carnevalerlebnissen am Nachmittag erzählten und wohl eine gute Zeit hier haben. Erstaunlicherweise bekamen sie mich am Ende sogar noch überredet, den Abend mit ihnen auf dem Carneval zu verbringen (ich wollte eigentlich keinen Schritt mehr vor diese Tür setzen!). Doch, wie so oft, sind die spontanen Dinge oft am besten: nachdem jeder mindestens 3 Plastikperlenketten um den Hals hängen hatte, die am Mittag bei der Parade großzügig verteilt wurden, gingen wir in einer Gruppe von 7 Leuten aus den USA, Irland, Kanada und England raus zum Festgelände. Das typische Carneval, mit Kostümen und Parade, war leider schon am Nachmittag und ich hatte es somit leider verpasst, doch das Partyprogramm am Abend mit Livebands und überlauter Musik hat sich auch nicht lumpen lassen. 3 Tänzerinnen auf der Bühne haben in minimalistischer Bekleidung ihren Hüftschwung bewiesen und wir haben vor der Bühne ein wenig unsere Salsakenntnisse auf die Probe gestellt. Ein bisschen seltsam fand ich, dass wirklich viele Menschen da waren, doch die meisten wirkten nicht sehr erfreut, nicht sehr viele haben getanzt oder gelacht doch dafür gab es umsomehr grimmig guckende Leute. Bisher waren die Menschen in Zentralamerika immer fröhlich und haben jede Gelegenheit genutz ihren Körper nach dem Rythmus der Musik zu bewegen, doch hier scheint das anders zu sein… Zudem war es überall dreckig, Müll und leere Flaschen zierten die Straßen und es roch nach Urin. Während einem Tanz mit einem Einheimischen erfuhr ich, dass Carneval in La Ceiba nach Rio in Brasilien das größte seiner Art sei. Cool, da hab ich ja ganz unerwartet ein sehr bekanntes Fest miterlebt, nicht schlecht. Es gibt allerdings leider kein einziges Bild, da niemand von uns mehr als nur das nötigste Bargeld mit sich trug (aus Sicherheitsgründen wohlgemerkt), also war kein Handy und keine Kamera mit dabei. Als ich dann gerade meine Zufriedenheit aussprach, dass ja doch alles gut gelaufen ist heute Abend, erzählte mir der eine US-Amerikaner aus unserer Gruppe, dass er am Nachmittag ein Messer an den Rücken gehalten bekam, welches ihm einen kleinen Schnitt versetzte. Der Täter war aber wohl nicht ganz bei Sinnen, denn er hat nichts weiter gemacht und verlangte auch kein Geld oder Ähnliches. Seltsam.
Da ich mich dann aber doch nicht länger hier aufhalten wollte beschloss ich mich spontan der Gruppe anzuschließen und ging am nächsten Morgen auf die Karibikinsel und Tauchparadies Utila. Ja, ich weiss, ich bin ein richtiger Inselgänger geworden Ich steh dazu! Dort ist einfach alles gut, total entspannt, überschaubar, es fühlt sich sicher an und Sonne, Strand und Meer gibt es als i-Tüpfelchen noch dazu. Warum also nicht? Da meine Begleiter ihren Tauchschein dort machen wollten, habe ich mich einfach angeschlossen mit der Aussage „ich bin am Überlegen, auch einen Tauchschein zu machen“ und genoss somit die gleichen Extras wie freier Tuk-Tuk-Service zum Hotel, Getränke und Rabatt für die Unterkunft. Mit der Kanadierin Jeanett teilte ich mir ein Zweibettzimmer in einem schönen Hotel mit tollem Garten, eigenem Steg und Schwimm- und Schnorchelmöglichkeit direkt hinter´m Haus, was mal wieder richtiger Luxus für uns darstellte. Obwohl man hier den Tauchschein schon für unter 200 € machen kann habe ich mich dennoch dagegen entschieden: ich denke ich würde es in Zukunft wohl nicht mehr so oft anwenden können und beim Schnorcheln kann man ja immerhin auch schon einiges sehen – also habe ich 4 Tage in diesem Karibikparadies mit Lesen, Entspannen, Schwimmen, Blog schreiben und Schnorcheln verbracht. Ich habe sogar ein Schiffswrak beschnorchelt, das direkt vor unserem Hotel auf dem nicht sehr tiefen Meeresgrund lag. Abends wurde dann auch noch ein bisschen gefeiert (bei diesen Preisen kann man einfach nicht wiederstehen: ein Mixgetränk zum Beispiel Rum mit Cola kostet nicht mal umgerechnet 1 €) Die für Utila bekannte „Gruifity Challange“ in der Skid Row Bar haben wir dann noch mitgemacht, bei der man insegsammt 4 Shots einer hausgemachten Spirituose (bestehend aus Rum und irgendwelchen Kräutern des Hundurianischen Dschungels) trinken, einige Drehungen um die eigene Achse und mehrere Runden um den Billardtisch rennen muss… Aus dem Alter würde ich sagen bin ich eigentlich schon raus aber hey, es war lustig und wir bekamen zur Belohnung am Ende sogar ein T-Shirt.

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Hafen in La Ceiba

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Aussicht aus meinem Hotelzimmer

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Party-Pic mit unseren neu erworbenen T-Shirts

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Supermarkt auf karibisch

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Restaurant mit bester Lage. Motto: Life is good – always!

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sooo schön

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Strand von Utila

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karibisches Häuschen

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Boots-Garage

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Hinterhof unseres Hotels

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klares Wasser

Mittwoch, 28.5.14 verlies ich dann wieder dieses Paradies. Nächstes, eher unfreiwilliges Ziel: San Pedro Sula. Da ich keinen direkten Bus zu meinem eigentlich nächsten Ziel, Nicaragua, bekam, musste ich in San Pedro Sula eine Nacht bleiben. Ich wollte es vermeiden, denn diese Stadt wurde als gefährlichste auf der Welt benannt und davor hatte ich dann doch Respekt! (Das habe ich meiner Familie vorher natürlich nicht erzählt…) Na gut, auf in den Kampf. Wieder bestens organisiert fuhr ich also in diese „rote Zone“: lange weite Kleidung (ja nicht aufreizend und die Bauchtasche gut kaschierend), das allerwichtigste (Geld, Ausweis, Kreditkarte, Handy) in der Bauchtasche unter der Kleidung, restliche Wertsachen im Tagesrucksack, diesen IMMER bei sich tragen, Pfefferspray griffbereit, Hostel im scheinbar sichersten Teil der Stadt reserviert und Abholung per E-Mail angefordert. Man kann´s auch übertreiben aber gut. Wie heisst es so schön: safety first. Leider hat dann doch irgendetwas mit dem Abholservice vom Hostel nicht geklappt. Doch dank eines sehr hilfsbereiten Einheimischen, der im selben Bus sass, konnte ich von seinem Handy aus dort anrufen und gerade, als die letzen Leute den Busbahnhof verliesen und ich um 22:45 Uhr alleine zurück blieb, bog mein Shuttel in den Parkplatz ein. Puh, grad noch mal Glück gehabt. War dann auch wirklich alles gut, ich hatte keine Probleme und auch nichts mitbeommen und das Hostel war auch safe. Es gibt aber doch tatsächlich T-Shirts zu kaufen mit dem Aufdruck „ich habe San Pedro Sula überlebt“, es muss also wirklich was dran sein… Naja, aber ich denke, wenn man gewissen Gegenden meidet, nicht mit den Banden des Drogenhandels zu tun hat und sich von den auf den Strassen rumirrenden Obdachlosen fernhält dürfte man eigentlich keine Probleme bekommen. Und die Standart-Sicherheitsmaßnahmen wie zum Beispiel nicht mit dem Handy in der Hand bei Dunkelheit alleine durch die Straßen ziehen verstehen sich als selbstverständlich in Zentralamerika.
Am nächsten Morgen ging es dann schon um 5 Uhr weiter: 10 Stunden Busfahrt nach León, Nicaragua. Ich befinde mich nun wieder auf sichererem Terrain, also liebste Eltern, keine Bange 😉 Das Grenzmanöver war wieder der ganz speziellen Art: Im Bus wurden alle Reisepässe eingesammelt, zur Ausreise von Honduras mussten wir also nichts tun, hat alles der Busfahrer gemanaget und zur Einreise in Nicaragua durften wir unser ganzes Gepäck aus dem Bus laden, uns in einer Reihe in einer alten, staubigen Lagerhalle anstellen und dann wurde in (fast) jedes Gepäck grobflächig reingeschaut, und das bei gefühlten 45°C! Ich hätte kiloweise Drogen, massig Waffen und Sprengstoff mit mir führen können – bei diesen Kontrollen wäre alles durchgegangen. Aber gut.
Nun bin ich in León und berichte davon im nächsten Bericht!
Mich würde mal interessieren, ob es noch viele „Mitreisende“ gibt, die meinen Blog verfolgen!? Wie wäre es mal mit ein paar Kommentaren zum Beweis? 😉 Ich bin gespannt…

Und der Wandervogel zieht weiter

Schweren Herzens habe ich das schöne Mexiko verlassen und bin nun weitergezogen. Der Abschied von meiner Familie und meinen neu gefundenen Freunden war nicht so schön aber ich bin froh, dass ich diese tolle Zeit haben durfte. Tja, und dementsprechend gibt es auch schon wieder viel zu berichten, aaalllssoooo:
Nachdem ich ja in meiner Spanischschule mehr englisch als spanisch gelent habe, büffelte ich die letzte Woche in Mexiko noch auf eigene Faust. Mit meinen Materialien aus der Schule, dem Internet und meiner Übersetzer-App versuchte ich mir ein paar wichtige Dinge in mein Gehirn abzuspeichern. Abends traf ich mich dann mit Freunden, nutzte die letzten Gelegenheiten, die mexikanische Küche zu genieße wie zum Beispiel Kaktussalat und „Chile Relleno“ (eine Chilliart, die eher einer Paprika ähnelt, überbacken und mit Käse gefüllt) und ließ mich von latainamerikanischen Rythmen verführen. Ich muss sagen, ich habe mich schon sehr an dieses Leben gewohnt! Ich war auch selbst von mir überrascht, wie sicher ich mich fühlte. Naja, klingt etwas seltsam, aber wahrscheinlich fühlte ich mich so sicher, weil rund um die Uhr Leute auf den Straßen waren und spätestens alle 3 Minuten ein Polizei-Jeep an einem vorbeifuhr, auf dessen Ladefläche mindestens ein Polizist mit kugelsicherer Weste und Gewehr umhängend, stand. Ehrlich gesagt traute ich mich dort mehr alleine in der Dunkelheit zu laufen als in Deutschland, seltsam. Hier noch ein paar Bilder von meine vorrübergehenden zu Hause:

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Mein Haus

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Meine Gastmama Angélica mit Babykatze Princesa

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Playa´s Touristenstraße mit großer Shoppingmall

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Souvenirs so viel man möchte… und noch mehr

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Playa´s Wahrzeichen, darunter traditionelle Tanzaufführung

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Playa´s Strand mit den Hotels im Hindergrund

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Playa´s Strand etwas ausserhalb (ohne Menschenmassen und Hotelbunker)

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etwas „echteres“ Mexiko: eine Straße ausserhalb von Playa´s Touristenzone

Am Wochenende machten wir dann wieder Playa´s Umgebung unsicher: am Samstag, den 10.5.14 besuchten wir die Cenote Cristalino. Ich habe schon mal von einer Cenote erzählt, Nähe Chichen Itza. Ich weiss mittlerweile ein bisschen mehr über diese „Pools“: es sind Süsswasserstellen, die von einem unterirdischen Fluss entspringen und Badestellen in See- oder Höhlenform bilden. Das Wasser ist etwas frisch aber kristallklar (deshalb wahrscheinlich auch der Name 😉 ) Das besondere an dieser Cenote ist, dass man ganz normal im offenen Bereich, sowie auch in eine Höhle mit Felsüberdachung schwimmen kann. Ist etwas gruselig aber dementsprechend echt abenteuerlich, dennoch traut sich nicht jeder rein. Zudem gibt es hier Fische, die sehr am Verzehr menschlicher Hautschüppchen interessiert sind. Fühlt sich anfangs etwas seltsam an, von Fischen „abgeschlotzt“ zu werden. Dank des glasklaren Wassers kann man ihnen auch bei ihrer Arbeit schön zugucken und es hat sich nach kurzer Zeit auch ganz gut angefühlt. In manchen Touristengebieten wird dies sogar als eine Art „Wellnessprogramm“ angeboten, ich bekam es auf natürliche Art und sogar kostenlos. Und ich muss sagen, meine Füsse waren danach wie neu 🙂

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Cenote Cristalino

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„Catfishes“ im kristallklaren Wasser

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sie küssten mir die Füsse…

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ein kleines Wunder der Natur

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Leiter 😉

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ein Wahrzeichen für Mexiko

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so schön

Sonntag war dann mein letzter Tag und den wollte ich in vollen Zügen ausnutzen! Also endete die Nacht um 5:20 Uhr, damit ich zumindest einen einzigen Sonnenaufgang in Mexiko erlebe. Nach einem Strandspaziergang erreichten wir eine weitere Süsswasserstelle, allerdings befindet die sich direkt am Strand und das besondere ist, dass sie sich durch einen kleinen Kanal mit dem Salzwasser des Meeres verbindet. Eine wirklich tolle Kulisse für einen Sonnenaufgang.

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klarstes Wasser

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Sonnenaufgang

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Verbindung zwischen Meer und Süsswasserpool

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Sonnenaufgang in Playa del Carmen

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Ich glaube „Punta Esmeralda“ hieß der See

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sprudelige Quelle, die diesen tollen Fleck hat enstehen lassen

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es könnte mir auch schlechter gehen…

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ich fand´s en schönes Motiv

Nach meinem standartmässigen, ausführlichen Frühstück (was ich wirklich sehr vermissen werde!) ging es mit einem Collectivo nach Tulum. Dieses Mal nicht zu den Ruinen sondern in das Dorf. Dort mieteten wir auf abenteuerliche Art einen Roller: normalerweise muss man wenigstens ein Dokument vorlegen, das die Identität beweist (Führerschein muss nicht mal unbedingt sein, Ausweis reicht auch). Da ich allerdings mal wieder nicht mit dieser Spontanentscheidung rechnete, hatte ich auch nichts dergleichen mit mir und Carlos besitzt gar nicht erst sowas. Bei dem zweiten Händler haben wir es dann nach ausführlicher Diskussion und Hinterlegung von Haustürschlüssel mit dazugehöriger Adresse, Kreditkarte (ich habe zum Glück immer eine ungültige Attrappe dabei), Handy und Passportnummer (weiss ich mittlerweile auswendig) geschafft, einen Roller auszuleihen. Puh! Nun konnten wir die Gegend unsicher machen: wir tuckerten durch das Dorf und erhofften uns eine Abkühlung in zwei weiteren Cenoten etwas ausserhalb von Tulum. Die erste war ganz gewöhnlich: kühles, glasklares Wasser und eine willkommene Plantschpause bei den sommerichen Temperaturen.

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Spring- Plattform

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weitere Cenote

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Relaxen an der Cenote mit Wellnessprogramm für die Füsse 😉

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Kunst?!

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exotischer Vogel im Dschungel

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Affe?!

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Unser Transportmittel für diesen Tag

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ich hab´s mich nicht getraut

Zur zweiten mussten wir einen holperigen Waldweg zurücklegen und erreichten letztendlich einen schönen, abgelegenen und verlassenen See im tiefsten Dschungel. Genial, dachte ich: eine ganze Cenote für uns alleine, wie cool ist das denn? Ein wunderschöner Badesee mit Treppen, Leitern, Steg und Absprungmöglichkeiten: nichts wie rein!! Doch (glücklicherweise?) trafen wir dort dann doch noch auf zwei Franzosen, die uns ganz trocken von ihrer Krokodilbeobachtung soeben hier erzählten. What???? Ich war geschockt… ich hatte nicht wirklich Angst vor dem Kokodil, doch was wäre gewesen, wenn uns die beiden nicht über den Weg gelaufen wären? HUIUIUI… Wir haben uns dann natürlich auch auf die Suche nach dem Tier gemacht und kamen ihm auch ziemlich nahe, es war nur ein kleines und faules Krokodil, hat nicht wirklich viel gemacht ausser im Wasser zu liegen und zu gucken, aber es war dennoch beeindruckend. Ich habe noch nie ein wildes Krokodil gesehen, vor allem nicht in einem Badesee… und wir fragten uns auch, wo sich seine Eltern wohl aufhalten?!

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Spiegelsee

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unser kleines Krokodil

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diese Cenote konnten wir leider nur vom Ufer aus geniessen

Nach diesem Abenteuer tuckerten wir dann mit unserem Flitzer weiter und kamen in ein Naturschutzgebiet, wo es Wald, Strände und eine Lagune gibt. Dort machten wir auf einer Brücke Rast und genossen die Aussicht über das blaue Wasser. Hier ist es nicht erlaubt zu baden, da es hier bekannterweise auch Krokodile gibt. Als es anfing zu dämmern kamen diese aus ihren Verstecken und wir wurden Zeuge von einer kurzen und schmerzlosen Verspeissung eines fischreiherähnlichen Vogels: SCHNAPP – weg war er…. Es wurde nicht lange gezögert. Die Krokodile waren um einiges größer als das in der Cenote, vielleicht waren das dann Mama und Papa 😉

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Verbindung zwischen Lagune und dem Meer

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Lagune (auf dem Bild erkennt man leider nicht wie blau das Wasser war)

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großes Krokodil (hier sieht man die wahre Farbe des Wassers)

Joa und das war es dann von Mexiko. Am Montag den 12. Mai zog ich weiter. Mit dem Bus ging es nach Chetumal, von wo aus ich mit dem Boot auf die Insel „Caye Caulker“ ging. Vorher stoppten wir auf der Nachbarinsel San Pedro, da sich dort die offizielle Grenze befindet, ab nun war ich nämlich in Belize. Ich persönlich beschreibe Caye Caulker am liebsten als „little Jamaica“. Die überwiegend Afroamerikanischen Bewohner unterscheiden sich sehr zu den Bewohnern von Mexiko. Bei chilliger Reggaemusik sitzen sie in der Sonne, rauchen ihre Joints und lassen sich von nichts und niemanden aus der Ruhe bringen. An der Nordseite der Insel ist der sogenannte „Split“, dort befindet sich eine Bar und ein Steg, wo sich das meiste Leben abspielt: man legt sich in die Sonne, gönnt sich ein paar Trinks, geht schwimmen und schnorcheln und trifft viele Leute. Und dazu gibt es natürlich gaanz viel Karibikfeeling. Der Name entstand, weil sich dort ein Teil der Insel abgetrennt hat und nun durch eine ca 50-Meter-große Wasserstraße getrennt ist. Ich bin 3 Tage dort gewesen und habe nicht viel gemacht ausser gechillt, wie so ziemlich jeder hier. Man kann im „blue hohle“ tauchen gehen oder an einem Schnorcheltrip teilnehmen, muss man aber nicht. Der Standard hat mich wieder sehr an Asien erinnert: einfache Häuser, viele abgemagerte Straßenhunde und hygienisch fragwürdige Straßenküchen, die dennoch gutes und günstiges Essen verkaufen. Caye Caulker ist keine große Insel, man kann zu Fuß alles erreichen. Autos gibt es daher keine, für die etwas fauleren gibt es allerdings die Möglichkeit mit Golfcars zu fahren. Mein Hostel war sehr „einfach“: durchgelegene und fleckige Matratze, keine Bettwäsche, sandiger Holzboden, dessen Latten teilweise durchgebrochen waren, anstatt Fenster gab es Mosquitonetze (was nichts brachte, da ständig jemand die Tür offen lies und Mosquitos leider nicht dumm sind) und kalte Duschen wo das Wasser zwischen Holzlatten ablief, …. Aber hey, ich hatte Wi-Fi 🙂 Das Motto auf dieser Insel lautet „go slow“ und man bekommt an jeder Ecke Marihuana angeboten. Verrückt! Ca zwei mal täglich fährt ein Traktor durch die Gassen und sprüht irgend etwas eklich riechendes durch die Luft: vermutlich eine Chemikalie gegen Mosquitos. Ob das für den menschlichen Körper so prikelnd ist bezweifel ich…

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Anlegesteg

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in den Straßen auf Caye Caulker

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Motto hier: Go slow

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Polizeistation mit Aufklärung über Drogenkonsum

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Vogel

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kurz vor Sonnenuntergang

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Sonnenuntergang am „Spilt“

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Vollmond

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Willkommen in der Karibik

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eines der meistverkauften Güter auf Caye Caulker: eine Flasche Rum kostet umgerechnet ca 6 €

Am Donnerstag habe ich dann „little Jamaica“ verlassen und reiste weiter Richtung Guatemala. Mit dem Boot ging es nach Belize City, wo ich den Rat bekam, nicht zu bleiben da es ein „sehr heisses Pflaster“ sei… also gut. Belize stand ursprünglich ja gar nicht auf dem Plan, doch es wurde mir wärmstens ans Herz gelegt, dieses Karibikfeeling nicht zu verpassen. Das ist das gute am Backpacking: man ist frei wie der Wind.
Die Grenze zu Guatemala ähnelte nicht wirklich einem amtlich offiziellen Grenzübergang sondern eher einem Thresen von einer Reiseagentur. Die Straßen wurden unmittelbar schlechter bzw wurden von Schotterwegen ersetzt. Hier laufen wieder Hunde, Schweine, Hühner, Kinder und Kühe auf den Straßen wild umher und die Frauen tragen traditionelle Kleidung und transportieren Schalen und Körbe auf ihren Köpfen. Ausserdem ist es hier oft bewölkt und regnerisch, aber trotzdem immer warm.
Meine erste Stelle in Guatemala war Flores, eine weitere kleine Insel, allerdings in einem See und durch eine Brücke mit dem Festland verbunden. Ein wunderschönes kleines Städchen, mit engen grobgepflasterten Strässchen und bunten Häusern im Kolonialstil – wie im Bilderbuch!

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Ich sag doch, ist alles ganz safe hier!

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Straße von Flores

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Farbenfrohe Häuser

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Spritztour gefällig?

Am Freitag machte ich einen Ausflug nach Tikal, eine weitere alte Majastätte mit einer der größten Pyramiden die man auch besteigen konnte. Tikal liegt inmittem eines Dschungels und da ich eine „early morning tour“ machte, bekam ich auch eine ganze Menge Tiere zu sehen, die sich über den neuen Tag freuten, unter anderem grüne Papagaie, Nasenbären, einen grauen Fuchs und das zweitlauteste Tier der Welt – Brüllaffen. Es war ein toller Ausflug und ich habe wieder nette Leute von überall getroffen.

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Häuschen in einem Dorf auf dem Weg nach Tikal

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Brüllaffe

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ein kleines Pyramidchen

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eine größere Pyramide

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Tikal

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Tikal

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exotischer Vogel

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Nasenbär in Tikal

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schönes Tierchen

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Tikal uns seine Bewohner

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Tikal

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wilder Papagai

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„Plaza“ in Tikal

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toller Baum bzw mehrere Bäume?!

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Aussicht über den Dschungel von der Spitze der höchsten Pyramide in Tikal aus

Am Samstag ging es dann mit dem Minivan und 15 weiteren Reisenden in das 9 Stunden entfernte Lanquín – ein kleines, abgelegenes Dorf in einem Tal mit viel Pampa rundherum – so weit das Auge reicht. Ich hatte ein tolles Hostel mit großem Gesellschafts-außenbereich wo man sich abends traf, Reiseberichte austauschte, Spiele spielte und Spaß hatte. Mein Bett stand um´s Eck hinter einer Wand in einem Hüttchen, dessen Dach aus Palmästen bestand und es war alles offen, was freien Zugang für Insekten jeglicher Art bedeutete. Die großen Spinnen sind glücklicherweise nur bei den anderen gewesen, ich hatte nur Käfer, Mosquitos, Falter und Kakerlaken, also halb so wild!! Es gab in diesem Ort nicht sonderlich viel zu tun und auch Internetverbindung hatte ich nur für ein paar wenige Stunden. Doch trotzdem (oder vielleicht grad deswegen) gefiel es mir so gut und ich blieb 3 Tage dort, entspannte, lag in der Hängematte und las Buch, lernte Vokabeln, erkundete den Ort und tauschte mich mit Leuten aus aller Welt aus.

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in Lanquín

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Straße von Lanquín

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Blümchen 🙂

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meine Hütte in Lanquín

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schönes Tal in Lanquín

Die Hauptattraktion hier, warum die meisten überhaupt herkommen, ist Samuc Champay. Dies sind wunderschöne Naturpools in stufenform aneinandergereiht, die mit klarem, blauem Wasser gefüllt sind. Ein wirklich tolles Wunder der Natur! Nach einer nicht ganz einfachen Wanderung durch den Wald bergaufwerts, hatten wir tolle Sicht auf den Fluss und seine Pools – Wow! Dann ging es auf der anderen Seite wieder runter und zur Belohnung gab es eine nasse Abkühlung in diesen sehr einladenden Gewässern. Um von einem Pool in den anderen zu kommen musste man schwimmen, springen, klettern und rutschen – war ganz schön abenteuerlich. Auch hier gab es wieder die Fische, die einem an den Füßen lutschen, doch diesmal waren nicht alle so freundlich wie in der Cenote, teilweise spürte man richtig kleine Bisse.

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Übergang der Pools

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Naturpool von Samuc Champey

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Lädt zum Baden ein

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beste Aussicht von oben auf die Naturpools von Samuc Champey

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ein weiteres Wunder der Natur

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willkommen im Dschungel

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Feuchtgebiete…

Als nächstes wanderten wir zu einer nahegelegenen Höhle. Das war noch mal mehr abenteuerlich: in der Höhle war es stockdunkel und jeder bekam eine Kerze in die Hand. Eine kleine Herausforderung stellte es dar, da das Wasser teilweise so hoch war, dass man schwimmen musste – immer darauf bedacht, dass ja die Kerze nicht ausgeht. Immer mal wieder schlug man sich sämtliche Gliedmassen unter Wasser an den Felsen an, die teilweise ganz schön scharfkantig waren. Hier musste nun auch wieder geklettert, geschwommen, gerutscht und gesprungen werden. Etwas unheimlich war der Sprung in den Fluss eines Wasserfalls, der durch ein Loch fließ, wo man grad so durchpasste. Man sah absolut nichts, der ganze Körper inklusive Gesicht befand sich inmitten des Wasserfalls und man wusste nicht wie tief man fällt und wo und wie man genau ankommt – mauh. Die Gedanken, dass es hier auch Schlangen oder Spinnen geben könnte, musste man abstellen sonst traute man sich keinen Schritt weiter. Doch es war echt toll und was man im Kerzenschein erkennen konnte waren wirklich tolle Felsformationen, teilweise vom Strom des Wassers geformt. Danach ging es wieder ins Tageslicht und zum grönenden Abschluss gab es eine Runde „Tubing“: mit einem Reif legt man sich ins Wasser und lässt sich vom Stom auf dem Fluss treiben, bei Belieben auch mit einem Bierchen in der Hand. Es war ein wirklich toller und aufregender Ausflug! Leider gibt es von den meisten Aktivitäten keine Fotos, da wir uns ja immer im Wasser befanden.

Am Dienstag verbrachte ich dann wieder 7 Stunden in einem Minivan mit engen Sitzen, kaum Beinfreiheit und heissen Füßen, da der Motor direkt unter meinem Fussraum war. Die Fahrten hier sind immer sehr speziell, doch das gehört zum Abenteuer. Das schönste ist, dass man so durchs Land kommt und echt viel sieht. Schade nur, dass die Fotos während der Fahrt nie was werden. Bis Donnerstag war ich dann in Antigua, einem traumhaften Städchen, ähnlich wie Flores mit seinen kleinen, grobgepflasterten Straßen und den bunten Häusern im Kolonialstil. Ich genoss den Flair der Stadt und schlenderte durch den unordentlichen und wuseligen Markt (ähnlich wie in Asien), lies mich von allen Seiten anquatschen, verstand davon leider nicht so arg viel und gönnte mir für umgerechnet 1,50 € ein komplettes Menü mit Gemüse, Reis, Bohnen, Tortillas und einem Reisgetränk – lecker!!

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Antigua´s Häuser

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verhältnismäßig große und gut ausgestattete Küche

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Geniale Kulisse: Antigua mit einem Vulkan im Hintergrund

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Frauen verkaufen handgemachte Tücher

Antigua ist umgeben von mehreren Vulkanen, also konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, einen davon zu besteigen. Das tat ich dann am Mittwoch: mit einer kleinen Gruppe von Australiern und Kanadiern ging es auf den aktiven Pacaya-Vulkan. Man lief ungefähr 2 Stunden auf Asche, tockenem Lawa und Geröll den Berg hoch, was gar nicht mal soo einfach war, da man öfters wieder abwärts rutschte. Man kann sich auch ein Pferd ausleihen, das einen hochbringt, doch das ähnelt eher Tierquälterei, nicht nur, weil es ziemlich steile und schwierig zu laufende Wege sind, sondern weil die Tiere leider so abgemagert sind, dass es ein Wunder ist, dass sie überhaupt ihren eigenen Körper hochtragen können. Dies sind die nicht so schönen Eindrücke, die man in solchen Ländern bekommt. Oben angekommen hatte man eine wahnsinns Sicht rundherum. Man sah Städte, Seen und benachbarte Vulkane, deren Spitze mit Wolkenpäckchen verziert sind – wirklich eine tolle Kulisse! Man fühlte sich wie auf dem Mond mit den schwarzen, verkokelten Steinen. Die letzte Erruption war vor ca 2 Monaten und teilweise waren immer noch heisse Stellen (allerdings ohne Lawa), die uns zum Marshmallow-grillen einluden – verrückt!

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dies war ein sehr gut genährtes Pferd

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Marshmallows grillen am Vulkan

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„Überschwemmung“ von abgekühltem Lawa

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Ach echt? Cool, und ich war da 🙂

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Pacaya vulcano: oben dampft´s noch schön und man erkennt den Weg, der Lawaströme von vor 2 Monaten

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Benachbarter Vulkan

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Bin ich auf´m Mond oder was?

Donnerstagmorgen wurde ich dann schon um 4 Uhr nachts abgeholt mit dem Ziel: Copán in Honduras. Diese Fahrt war sehr kompfortabel, da ich den Van mit nur einer anderen Reisenden teilte und wir uns somit wunderbar ausbreiten konnten. Aber dazu mehr im nächsten Bericht 😉

Man nennt mich „die Gringa“

So, lange genug habt ihr nun auf den nächsten Bericht warten müssen. Ein großes SORRY hierfür.

Also, wo war ich stehen geblieben? Ach ja, bei den Amis. Die 4 Tage „Stop-over“ in Los Angeles habe ich recht gediegen verbracht. Mein Hostel lag ganz zentral am Hollywood-Boulevard und ich konnte zu Fuss einige der Sehenswürdigkeiten erreichen.

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mein Hostel mit dem Hollywood-Sign im Hintergrund

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in den Straßen von L.A.

Das wohl bekannteste ist der „Walk of Fame“, eine Straße die (ganz schön lange!) auf beiden Seiten mit Sternen für Berühmtheiten gepflastert ist. Es gibt wirklich viele Stars musste ich feststellen, den größten Teil habe ich nicht mal gekannt (wobei das nichts zu bedeuten hat: an mir könnten 10 Berühmtheiten vorbei laufen und ich würde vielleicht einen davon erkennen).

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Auch mein Schatz hat einen eigenen Stern auf dem Walk of Fame

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Walk of Fame

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Stern von Michael Jackson

Auch die Hand- und Fußabdrücke waren sehr begehrt. Es dreht sich hier wirklich alles um Stars, Musik, Film und was sonst so berühmt machen könnte.

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auch Europäer haben es nach Hollywood geschafft

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Einen Tag lang habe ich mit dem deutschen Michael, der seit 15 Jahren in den Staaten lebt, eine City-Tour gemacht. Er hat mich und noch eine Hand voll Mädels aus Australien, Kanada und England mit dem Hostel-Van zu vielen bekannten Plätzen gebracht: Beverly Hills, Bel Air, Venice Beach, Santa Monica, Rodeo Drive, etc. Ich weis nun, wo Michael Jackson zur Schule ging und wo er gestorben ist, wo Elvis Presley nächtelang feiern war, wo Steven Spielberg ins Essen geht, in welcher Kirche „Sister Act“ gedreht wurde, wo Will Smith wohnt und vieles, vieles mehr. War mal ganz interessant zu sehen, wie die Stars so leben, doch es ist auch keine Bildungslücke, wenn man es nicht weiß. Die anderen Mädels waren dagegen hin und weg und haben von jedem Hoftor ein Foto geschossen.

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Venice Beach

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Santa Monica: Start der Route 66

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Santa Monica

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Coca-Cola-Truck

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Die Stadt von oben

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Schulbus

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Hollywood-Sign

Die restliche Zeit in L.A. bin ich gemütlich durch die Straßen geschlendert und habe einfach nur das Geschehen auf mich wirken lassen. Die Amis sind verrückt, daran besteht kein Zweifel. Alleine was die verkaufen: verrückteste Schuhe, Perücken und Kostüme gab es überall. Trends scheint es hier nicht zu geben, jeder läuft rum, wie er mag und das ergibt eine sehr farbenfrohe und ausgefallene Mischung. Ob schlicht, elegant, bunt, verrückt oder gammlig – es gibt einfach alles. Aber sie sind sehr freundlich, das muss man ihnen lassen! Ich glaube, sie genießen ihr Leben. Eine ganz kurze aber trotzdem schöne Begegnung war ganz schlicht und einfach ein junger Mann, der mit einem Pappschild in der Hand mit der Aufschrift „Smile!“ durch die Straßen von L.A. marschierte. Ist es nicht schön, wenn jemand seine Freude mit anderen teilen möchte? Was Gesundes zum Essen ist auch nicht leicht zu finden, zumindest nicht in meinem Budget, dafür an jeder Ecke Burger, Hotdogs und Pizza. Und es gibt auch Ärzte – „die grünen Ärzte“ – bei denen man sich einen Pass erkaufen kann (man muss sich nur eine Beschwerde ausdenken) mit dem es einem erlaubt, offiziell und legal Marihuana als Medizin zu konsumieren. Ich sag doch, die Amis sind verrückt!

Tja, und am 10.4.14 ging es dann schon weiter nach Mexiko. Nachdem ich am Flughafen in Los Angeles wie ein Schwerverbrecher durchgecheckt wurde und sich mein Anschlussflug von Dallas nach Cancun verschoben hatte, kam ich letztendlich 6 Stunden später doch noch heil an. Cancun ist ein absolut touristisch. Daher habe ich mir ein kleines Bed and Breakfast in Cancun Downtown genommen und mich von den großen Hotelbunkern am Strand ferngehalten. Stattdessen habe ich mich langsam an das Mexikanische Leben herangeführt und die lokale Küche getestet: ab nun heißt es für mich Tacos, Tortillas, Kaktus, Quesadillas, Chiles, lokale Früchte und vieles mehr zu schlemmen. Lääääccckkkaaaa…

Am 3. Tag machte ich einen Ausflug zu der alten Mayastätte von Chichen Itza: eine sehr beeindruckende alte Stadt der Mayas. Einige Ruinen lassen nur noch erahnen, wie sie mal vor hunderten von Jahren ausgesehen haben mochten, doch eine sehr gut erhaltene Pyramide lies mich sehr ins Staunen verfallen.

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man durfte leider nicht hoch

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Mayastätte von Chichen Itza

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teilweise nicht mehr ganz so gut erhalten

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Totenköpfe

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Schlangenkopf

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Kunterbunte Souveniere

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Die Pyramide von Chichen Itza

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Mexikanische Handarbeit

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Bienvenida en México!

Auf dem Rückweg machten wir einen Stopp an einer „Cenote“, das ist grob beschrieben eine Höhle gefüllt mit Süsswasser. Ca 50 Meter tief lag dieses Naturwunder und das Baden im 16 ° kalten Wasser war eine tolle Erfrischung nach diesem heissen Tag.

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Cenote – sieht auf dem Bild nur halbso spektakulär aus

Abends nahm ich dann direkt den Bus nach Playa del Carmen. Als ich um 22.45 Uhr im Hostel ankam, wollte ich eigentlich nur noch schlafen, da der Tag echt anstrengend war. Doch die Dame an der Rezeption hat mir nahe gelegt, dass in der „Rooftopbar“ nur bis 23 Uhr Happy Hour ist und alle Mädels umsonst Getränke bekommen –  ich könne mir das nicht entgehen lassen. Also gut, ein Getränk wird schon gehen. Letztendlich kam es dann aber doch anders: ich wurde von einer Herde Argentiniern in Beschlag genommen, bekam die ersten Latinorhytmen nahegelegt und meinen Schlaf bekam ich dann um halb 7 am nächsten Morgen. Ich hatte also schon mal einen guten Start in Playa… Diese Nacht war allerdings nicht allzu lange, da mich meine Gastfamilie um 10:30 Uhr schon abholte. Ich wohne seit dem in einer wahninnig lieben Familie mit 2 Kindern, 2 Katzen und einem Hund und habe ein schönes kleines Zimmer mit Bad für mich alleine – Was ein Luxus! Das beste allerdings hier ist das Frühstück: Meine Gastmama macht mir jeden Morgen ein typisch mexikanisches Frühstück, wo ich mich jedes Mal reinlegen könnte, soo lecker ist das! Hier ist nichts mit Toast und Marmelade, neee! Hier gibt es Nachoauflauf, mexikanisches Gemüse- und Käseomlett, lokales Rührei mit Kartoffeln, Zwiebeln und Schinken, Tortilla mit Bohnen und Fleisch, Pfannkuchen und vieles mehr. Und als „Dessert“ jeden Tag einen Berg voll frischem Obst mit Joghurt…. Yammi!

Ab Montag, den 14.4.14 hieß es dann für mich wieder die Schulbank zu drücken: ein bisschen Spanisch muss ich nun lernen. Meine Schule befindet sich in einem Hotel, was ein echt schönes Ambiente hat und das Lernen leicht macht. „Leider“ sind nur wenig Schüler momentan hier, weshalb ich alleine in der Klasse war. Allerdings bedeutete das für mich Einzelunterricht zum Preis von Klassenunterricht – was will ich mehr? Meine Lehrerin Susanna ist eine ganz liebe Rentnerin, die sehr gut und wohl auch gerne englisch spricht, was mir am Anfang ganz gelegen kam, da ich ja noch kein Wort spanisch konnte. Leider hat sich nun im Nachhinein herausgestellt, dass es wohl doch etwas zu viel englisch war, sie liebt es Geschichten zu erzählen und oft ist sie dann so in ihre Erzählungen verfallen, dass sie ganz vergessen hat, mir spanisch beizubringen. Naja, nun lerne ich halt in meiner Freizeit und hoffe, dass ich in den folgenden Ländern gut durchkomme, denn dort ist scheinbar nicht mehr viel mit englisch zu managen.

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meine Schule

Meine anfänglichen Bedenken, dass ich niemanden kennen lerne haben sich dann auch schnell in Luft aufgelöst: mit dem Koreaner Kim, der in der Klasse der Fortgeschrittenen ist und dem Mexikaner Carlos, den wir zufälligerweise auf der Straße kennengelernt haben, habe ich schon eine Menge Spaß gehabt! In der Freizeit reisen wir immer mal wieder ein bisschen in der Umgebung rum und schauen uns Mexiko an. Alleine die Fahrten sind immer wieder spannend: man fährt hier mit den sogenannten Collectivos: das sind Minibusse, die die Leute auf den Straßen einsammeln und unterwegs wo auch immer sie raus wollen, raus schmeißen. Es ist immer ein ganz schönes Gewusel und teilweise wird es richtig eng in diesen Vans, was bei den warmen Temperaturen ganz schön kuschelig wird, aber es macht jedes Mal einen heiden Spaß!

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Strand in Playa del Carmen

Wir besuchten weitere Mayaruinen in Coba, wo man auch auf eine alte Pyramide hochsteigen konnte. Das war steiler und heisser als gedacht (die Sonne wird von den Steinen reflektiert, was sich wie 50°C anfühlt!)

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Mayastätte in Coba

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Beschrifteter Stein

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eine „kleine“ Pyramide

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Die große Pyramide

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Auf geht´s, hoch mit dir!

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Iguana

 

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„Besucht die Krokodile“… ich hab keine gesehen

Eine weitere sehr tolle Stätte befindet sich in Tulum. Dort gibt es zwar keine Pyramiede aber das alte Dorf liegt direkt an der Strandküste und bietet eine wahnsinnig tolle Sicht mit türkisblauem Meer im Hintergrund. Wohlgemerkt zählt dieser Part von Mexiko ja zur Karibik, vielleicht könnt ihr es euch unter diesem Begriff etwas besser vorstellen 😉

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Mayastätte in Tulum

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Unglaubliches Panorama!

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Tulum

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Babyeule auf einer Palme

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Küste von Tulum

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Iguana

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ohne Worte

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Carlos und sein neuer Freund

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Einmalige Aussicht

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Nasenbär

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Wir besuchten verschiedene Strände, haben sogar Wasserschildkröten beim Baden getroffen, waren ein bisschen feiern und verbrachten einen total witzigen 1. Mai auf der Insel „Cozumel“, wo wir spontanerweise einen alten VW Käfer Cabrio mieteten – ich habe mich in dieses Auto verliebt! Das war vielleicht ein Spaß: ich hatte meinen Führerschein nicht dabei, Kim hatte ihn zwar mit sich, ist allerdings noch nie Schaltgetriebe gefahren und Carlos besitzt nicht einmal einen. Da es aber alles nicht so ernst genommen wird in Mexiko sind wir alle mal gefahren und hatten eine mortz Gaudi! In Deutschland würde so ein Auto schon lange nicht mehr zugelassen werden, geschweige denn vermietet: es war überall verdallert, funktonsfähige Gurte gab es keine, die Handbremse ging nicht, Spiegel gab es nur einen auf der Fahrerseite, die Pedale klemmten und ein Mal blieb das Gaspedal sogar auf vollgas hängen, sodass wir mitten auf der Straße den Motor abschalten mussten und „den Kofferraum“ – was ja beim Käfer den Motorraum bedeutet, prüfen mussten und so weiter. Bei einem Schnorchelstopp haben wir uns noch von der wunderschönen Unterwasserwelt beeindrucken lassen und nach einem typisch mexikanischen Abendessen ging es dann mit der Fähre wieder zurück nach Playa del Carmen.

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Jiiihaaa… 😀

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ab geht die Post

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ein Regenbogen der besonderen Art: rund um die Sonne

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let´s go crazy

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Te amo, Vocho!

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Und die Welt gehört mir!

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Kiosk auf karibisch

Auch mein tänzerisches Können habe ich ein bisschen verbessert und habe mit meiner Tanzlehrerin Sophia 4 Einheiten Merrengue, Bachatta, Salsa und Cumbia (kennen-) gelernt und auch ein bisschen in die Tat umgesetzt. Die Latinos haben den Rhythmus einfach im Blut und wissen ihren Körper zu bewegen – manchmal schau ich einfach nur zu und bin begeistert, denn mithalten kann ich da noch lange nicht!

Ja, und nun sind die 3 Wochen in der Schule schon um, doch ich bleibe noch eine Woche, da es mir echt gut gefällt und ich mich pudelwohl fühle. Ich werde noch ein bisschen auf eigene Faust Spanisch lernen. Anfangs war Mexiko gar nicht auf meiner Route, es hat sich durch die Fluglinien zufällig so ergeben, doch nun gefällt es mir so gut und ich bin froh, hier zu sein. Auch meine anfänglichen Zweifel, dass es gefährlich werden könnte, haben sich in Luft aufgelöst (wobei ich auch dazu sagen muss, dass Playa del Carmen einen großen Tourismus und viele Bewohner aus anderen Ländern besitzt, was das ganze als sicherste Gegend in Mexiko werden lässt). In Kim und Carlos habe ich zwei gute Freunde gefunden. Kim ist einfach ein typischer Asiate und in manchen Ansichten auch dementsprechend speziell aber es ist immer lustig mit ihm. Und Carlos ist auf gut deutsch „ein armer Schlucker“: er kommt aus einem „Pueblo“, einem kleinen, ärmlichen Dorf in der Nähe von Mexiko City, hat seine Familie mit 14 verlassen und arbeitet seit dem sehr hart. Er teilt sich nun mit seiner Schwester ein Zimmer in Playa del Carmen, in dem nicht einmal ein Bett oder ein Schrank steht. Sie schlafen zusammen auf einer Matratze, haben keine Küche, keinen Kühlschrank, nur ein kleines Bad, ihre Habseligkeiten passen jeweils in einen Koffer und von Luxus wie Handy oder Fernseher können sie nur träumen. Es ist wirklich traurig zu sehen, dass es so große Unterschiede was Lebensstandard angeht gibt. Aber dennoch nehme ich von dieser Begegnung wahnsinnig viel mit: man darf niemanden nach Aussehen, Erfolg oder Materiellem beurteilen! Und von jemandem, der nichts hat, lernt man die wirklich wichtigen Dinge im Leben wieder mehr zu schätzen: Essen, Freude am Leben und das große Wunder Natur!

So, nun seit ihr wieder auf dem Laufenden – grob zumindest. Ich bin leider sehr viel mit meinem Lernmaterial beschäftigt, daher ist dieser Eintrag nicht ganz so ins Detail beschrieben. Ich hoffe trotzdem, dass ihr ein bisschen mitreisen konntet.

Bula – Vinaka!

So, wie versprochen berichte ich nun von dem Südseeparadies FIJI: Die erste Nacht war ich auf der Hauptinsel „Nadi“. Den Abend verbrachte ich mit 2 Schwedinnen und einer Deutschen mit chillen und bestaunen von waghalsigen Feuershows am Strand. Am nächsten Tag begann mein Insel-Hüpfen. Mit der Fähre ging es 4 Stunden lang zum ersten Ziel. Alleine auf dem Weg dahin passierte ich schon mehrere geniale Inseln, teilweise einfach nur ein kleiner, flacher Fleck aus Strand und Palmen in Mitten vom weiten Ozean. Zu Fuss braucht man wahrscheinlich nicht mal 5 Minutenum sie zu umrunden.

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süsse, kleine Inseln

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nette Plätze am Vorbeifahren gesichtet

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Lädt zum Schnorcheln ein…

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Unsere Fähre

Die Inseln, die ich besuchte, waren alle etwas größer und auch etwas hügelig, was mir allerdings auch ein bisschen mehr das Gefühl von „Sicherheit“ verliehen hat. Bei den kleinen Inseln weiss man ja nie, wenn da mal eine etwas größere Welle kommt, gehen sie baden…

Meine 3 Ziele waren Safe Landing Resort, Korovou Ecotour-Resort und Manta Ray Island Resort. Wenn ich schreibe „Resort“ klingt das, als wären es super luxuriöse Hotels gewesen. Es gibt zwar auch solche hier, aber ich war in den eher einfacheren Varianten. Fiji ist zwar etwas teurer, doch die Unterkünfte haben mich ehrlich gesagt wieder ein bisschen an Asien erinnert. Doch durchgelegene Matratzen im Mehrbettzimmern, Geckos an den Wänden und einfache, sanitäre Einrichtungen im Freien irritieren mich nicht im Geringsten. Dafür glänzen die Unterkünfte mit der liebevollen Blumendeko und ihrer direkten Strandlage, denn mit Meeresrauschen in den Ohren schläft es sich doch gleich noch mal besser.

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Dusche „oben ohne“

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schöne Blumendeko

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noch mal so viele Betten standen in der anderen Hälfte des Zimmers

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Restaurant mit Aussicht

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Strandbar

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Aussicht vom Zimmer

Die Einheimischen sind sehr herzlich und begrüßen einem auf jeder Insel mit ihren Südseeklängen. Mit geblumter Kleidung, Blume hinter´m Ohr und einem ständigen Lächeln zeigen sie einem, was Fiji-Time bedeutet: Abschalten, Relaxen und einfach nur das Leben genießen.

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Ständchen nur für uns!

 

Naja, und wie beschreibe ich nun Fiji am Besten? Weite Sandstrände, leckere frisch gepresste Säfte, türkisblaues Wasser, Schnorchelparadies mit genialer Unterwasserwelt, überall bunte Blumen und viiieeellll Relaxen in der Hängematte! Damit man aber ja keine Mahzeit verschläft, wird man mit einer Holztrommel oder einer Muscheltrompete rechtzeitig wieder munter gemacht.

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Sonnenuntergang in Korovou

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soo schön

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glasklares Wasser

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Postkartenmotiv

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ohne Worte

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hier lässt´s sich aushalten

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sogar die Wasserflaschen sind fotogen

Damit es aber nicht ganz so „langweilig“ wird, gibt es auch immer etwas Programm. Wir haben zum Beispiel Armbänder aus Kokosnüssen selbst gemacht.Ringe von der Kokosschale absägen, schön glattschleifen, etwas reinschreiben und lackieren – fertig!

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fast fertig

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alle sehr beschäftigt…

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Kokos-Armreif zum selber machen

Abends gibt es auch Unterhaltung mit lustigen Spielen und dem „Bula-Tanz“. Auch der Zubereitung ihres Nationalgetränkes „Karva“ durften wir zuschauen und natürlich auch probieren. Es besteht aus einem Pülverchen, das von der (gleichnamigen?) Pflanze gewonnen wird und durch ein Tuch gefiltert mit Wasser in einer Holzwanne vermischt wird. Sieht dann aus wie Eiskaffe – schmeckt aber nicht so. Wenn man es genau nimmt, schmeckt es gar nicht gut und soll einem bei üppigem Genuss auch noch schläfrig machen – nee, also bei mir blieb es dann bei einem „daran-nippen“.

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Hmmm…. Yammi…

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sieht´s nicht gut aus?

Ein Mal habe ich mich zu einem Beachvolleyballspiel überreden lassen, allerdings war ich die talentfreiste auf dem ganzen Feld, was letztendlich nicht zu einem Sieg führte.

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Beachvolleyball – ich hielt mich dann eher wieder raus…

Am zweitletzen Tag ertönten um halb 12 mittags Trommeln am Strand. Normalerweise gibt es erst um 12 Uhr Mittagessen und dann wird vom Restaurant aus getrommelt, ich war verwirrt! Doch dann wurden plötzlich alle ganz wild und rannten quer durcheinander – kamen mit Schnorchelausrüstung und Flossen zurück. Ahhh, jetzt weiss ich: Mantarays wurden gesichtet! Also sprang auch ich los und schnappte mir eine Ausrüstung und schon saß ich im Boot zu den unglaublich faszinierenden Tieren! Es war nur „ein kleiner“ Mantaray, den ich zu Gesicht bekam, doch seine ca. 3 Meter Spannweite hat mich doch ganz schön beeindruckt (die großen werden bis zu 7 Meter groß!). Ich habe leider kein Bild von ihm machen können, dafür habe ich ein Foto abfotografiert, damit ihr eine Vorstellung von Mantarays bekommt. Leider war dieser Tag komplett verregnet, was das Baden im Meer allerdings sehr angenehm gestaltete, da es wärmer war als an Land. Nach 30 Minuten Schnorcheln ging es schon zurück, denn es war ja Lunch-Time.

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Bild vom Bild: Mantaray

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so sieht´s aus, wenn es regnet… das Meer im Hintergrund musste man sich einfach vorstellen

 

Die meiste Zeit verbrachte ich mit Lisa, die ich auf der ersten Insel kennenlernte. Wir hatten bis auf 2 Tage die gleiche Route und hatten die restlichen 4 Tage ne richtig lustige Zeit. Am letzten Abend gönnten wir uns noch einen leckeren Cocktail (evtl kommt dazu noch ein Nachtragsbild). Noch eine weitere Freundin habe ich auf der ersten Insel gefunden, sie war zwar recht schweigsam, jedoch sehr von meinen Sachen fasziniert.

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meine coole neue Freundin

Obwohl ich ja jetzt alleine unterwegs bin, fühle ich mich gar nicht alleine. Im Gegenteil, man lernt echt so wahnsinnig schnell Leute kennen, wenn  man nicht schon mit jemandem von vornherein zusammen ist. Mit vielen hat man dann zwar nur für eine gewisse Zeit zu tun, oft auch nur eine Fahrt oder einen Flug lang, aber für den Moment ist das dann vollkommen in Ordnung!

Joa, und dann war auch schon diese Woche Südseeurlaub vorbei, und mein Flieger ging am 6. April um 22 Uhr nach Los Angeles. Witzigerweise kam ich am gleichen Tag um 13 Uhr dort an, obwohl ich 10 Stunden geflogen bin. Verrückt!

Nun bin ich bei den Amis. Anfangs war dies gar nicht geplant, doch als „Stop-over“ zwischen Fiji und Mexico für 4 Tage eine ganz gute Lösung. Und ich muss sagen: es gefällt mir! Bis zum nächsten Bericht!

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Im Land der Stars und Sternchen

Kia Ora!

An unserem letzten Abend in Wanaka besuchten wir ein Kino der ganz speziellen Art. Es handelte sich um ein älteres Kino, mit einem recht kleinen Saal und die Sitzmöglichkeiten bestanden aus alten Kino- und Bussitzen, gebrauchten Sofas und 2 Cabriolets, aus denen man den Film schauen konnte. Das beste allerdings waren die frisch gebackenen, warmen Cookies, die man in der Filmpause kaufen konnte. Hmmmm…. Läääckaaa!! Zufälligerweise schauten wir einen Film, der im zweiten Weltkrieg in Deutschland spielte und auch deutssprachige Szenen mit englischem Untertitel beinhaltete.Verrückt, guckt man ein mal einen Film am anderen Ende der Erde an und dann ist der auch noch deutsch angehaucht.

Danach ging es in die „Partystadt“ Queenstown, allerdings erst mal nur für eine Nacht, da am Tag drauf schon der 3-tägige Ausflug an die Südküste ging. An diesem Tag haben wir ausser etwas die Stadt erkunden und den vermutlich weltbesten Burger („Furgburger“) essen nichts getan.

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Yammi!

Im Süden besuchten wir dann erst mal den Milfordsound, eine Fjordlandschaft die unglaublich beeindruckend ist! Ich fühlte mich ein wenig wie in Vietnam in der Bucht von Halong, doch einige der Felsberge hier sind halt locker mal über 2000 Meter hoch, was mit der Halongbay nicht zu vergleichen ist. Normalerweise herrscht hier immer schlechtes Wetter, doch wir hatten Glück und konnten die Bootstour durch diese atemberaubende Landschaft bei Sonnenschein genießen (windig war es allerdings trotzdem).

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Milford-Sound

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Ich frage mich, wie die da hoch kommen??

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rießige Wasserfälle am Milford-Sound

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Schneebedeckte Berge am Milford-Sound

Die Nacht verbrachten wir im Camp einer ehemaligen Goldmine. Dies war mal etwas anderes, wir hatten zwar Hütten die von innen einem Meerbettzimmer ähnelten wie in jede Hostel auch, ähnelten, doch zu den Badezimmern musste man raus und über das Gelände laufen und der Strom wurde um 23 Uhr auch abgestellt. Als wir unseren Busfahrer fragten, ob es hier Internetverbindung gibt antwortete er: „Klar, hier gibt es free Wifi – free OF Wifi!“ Man merkt in solchen Situationen dann erst mal, wie abhängig man eigentlich vom Internet ist. Zu Hause fällt das gar nicht so auf, doch auf Reisen wäre man am liebsten täglich mindestens einmal online, um Kontakt nach Hause aufzunehmen oder um Dinge für die weitere Reise zu organisieren. Naja, als Alternativprogramm gab es dann verschiedenste Spiele und eine kleine Nachtwanderung in den Wald, wo man Glühwürmchen suchte.

Am 21.3.14 ging die Fahrt weiter nach Invakargil. Auf der Fahrt dahin haben wir zwei kleine Wanderstopps gemacht, einer davon war beim „Routburn-Treck“. Dieser ist recht bekannt und auch beliebt, allerdings war einige Tage zuvor ein Zyklon unterwegs, der den Gipfelteil dieses Weges etwas verwüstete, somit war uns nur ein Teil davon zugänglich.

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Wanderung bei Sonnenaufgang

Den Tag drauf machten wir einen Abstecher zu den Catlins: das sind mehrere Buchten an der Südküste von Neuseeland. Eine traumhafte Gegend!! An der einen Bucht sahen wir riesige Seelöwen hautnah, wirklich faszinierend!

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Sie haben die Ruhe weg

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Er war rießig!

An der anderen gab es uralte Versteinerungen von Baumstämmen zu sehen und an der letzten machten wir ein Picknick und bekamen sogar Besuch von einem einzigen, zuckersüssen, verlassenen Pinguin.

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Pinguin

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Er war ganz schön fotogen!

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ein einsamer, verlassener Pinguin…

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Catlins

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versteinerter Baumstamm

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Picknick an den Catlins

Dann hiess es schon ab zurück nach Queenstown, wo wir weitere 3 Tage verbrachten. Auf dem Weg passierten wir gefühlte 8 Millionen Schafe! Ich dachte schon, es sei ein Gerücht, dass es in Neuseeland wirklich so viele Schafe gibt, da ich bisher immer nur vereinzelt mal eine Schafherde gesehen habe. Aber nun weiss ich warum, die sind alle da unten im Süden. Beeindruckend war auch, dass man an den Bäumen sieht, wie stark normalerweise der Wind hier geht.

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Sturm? Nee, nur verformte Bäume

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Schafe

Ein „must do“ in Queenstown ist definitiv feiern zu gehen, was wir den Rest der Reise eigentlich sehr selten gemacht haben. Doch wir ließen uns die verlockenden Specials nicht entgehen und hatten auch echt viel Spaß mit den anderen aus unserem Bus. Mit ein paar Engländern, Holländern, Iren und sonst herstammenden jungen Leuten haben wir die Nacht zum Tag gemacht. Ausser dem Furgburger ist der „Teapot“ eine bekannte Spezialität in Queenstown: man bekommt einen Cocktail in einem Teekrug serviert. Lustige Idee und jeder stand mit einem Teekrug da – in Queenstown sind sie glaub ein bisschen verrückt. Wir waren aber nicht nur feiern, wir sind auch auf den Berg der Stadt hoch, wovon man eine schöne Sicht über den See und die Stadt hat. Ja, man hätte auch die Gondel nehmen können aber nein, wir sind gelaufen. Zudem haben wir ein bisschen am See entspannt und waren in der Stadt bummeln. Es ist echt eine schöne Stadt die zum Verweilen einlädt, weil es einfach viel zu tun gibt. Und dazu haben wir immer wieder unsere Freunde aus dem Bus getroffen und haben mit ihnen zusammen Unternehmungen gemacht. Die Fahrt mit dem Bus hat sich also gelohnt und unsere Erwartungen, mit anderen Reisenden in Kontakt zu kommen, bestätigt.

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Cocktails aus dem Teekrug

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Queenstown von oben

Abschied nehmen hieß es am 25.3.14 von einigen, die noch länger in Queenstown blieben. Für uns war die nächste Station der Mount Cook – der grösste Berg Neuseelands mit über 3700 Metern Höhe. Am Fuße des Berges hausten wir in einer netten Unterkunft, wo wir den Abend verbrachten, da es leider sehr stürmisch, kalt und regnerisch war, was uns leider an einer Wanderung hinderte. Doch ich brachte den Abend ganz entspannt rum, denn wir hatten seit langem mal wieder ein eigenes Bad mit sogar einer Badewanne (wie ich es vermisste, mit einem Buch ins heisse Wasser zu liegen!)!

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tolle Sicht auf den Mount Cook

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etwas nähere Sicht auf den Mount Cook

Der nächste Stopp war Rangitata, was nicht sehr spektakulär war aber mir trotzdem wahnsinnig gut gefallen hat. Wir hatten wieder eine etwas speziellere Unterkunft in Mitten vom Nichts, außer Schafherden, Wiesen, Bergen und schönen Wandermöglichkeiten. Das Wetter war top und wir tankten ein wenig Sonne beim Laufen und Relaxen im Garten. Am Abend schauten wir gemeinschaftlich lustige Filme in der Lounge – Fernsehgugcken, wie ging das noch mal??? Hab ich ja schon lange nicht mehr gemacht…

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Määähhh

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noch mehr määähhh

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türkisblauer Fluss in Rangitata

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Wandern und Sonnetanken

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schöne Wanderwege

Unsere letzte Fahrt mit dem Stray-Bus traten wir am 27.3.14 nach Kaikoura an. Dieser Ort ist bekannt für seine Delphinbeobachtungen. Und ich muss sagen: WOW! Es war ein absolutes Highlight der ganzen Reise: im Ozean mit wilden Delphinen schwimmen. Es war unfassbar, hunderte Delphine um einen rum, die sich am frühen Morgen auf den Tag freuen und kunstvolle Sprünge vollführten. Und wir mittendrin! Viel Wert wird drauf gelegt, dass man nicht in die Umwelt dieser Tiere eingreift, somit dürfen die Tiere nicht angefasst und gefüttert werden. Und trotzdem hauten sie nicht ab. Grund: die sind von Menschen im Wasser wohl ähnlich beeindruckt und begeistert als andersrum. Wir bekamen dann auch die Anweisung, lustige Bewegungen und Töne zu machen, um die Tiere zu bespaßen. Das war so witzig! Bilder zu schießen war allerdings nicht so einfach, da sie echt flink sind und wenn einer sprang drückte ich den Auslöser meiner Kamera – doch dann war er auch leider schon wieder abgetaucht. Naja, ein paar Schnappschüsse möchte ich euch trotzdem nicht vorenthalten.

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schick, oder?

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spring!

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wir inmitten von Delphinen

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sie hatten echt Spaß an dem Morgen

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Jiihhaaaa…

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Delphinschwärme

Mit dem lokalen Bus fuhren wir nach Christchurch, wo Anna und ich unseren letzten gemeinsamen Tag genossen. Wir schlenderten durch die Stadt, welche sich sehr zu allen anderen unterscheidet. Hier verwüstete vor 2,5 Jahren ein schreckliches Erdbeben die Stadt. Ist nicht schön anzusehen, aber trotzdem sehr beeindruckend, wie schlimm so etwas sein kann und wie die Einheimischen damit umgehen.

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Schäden vom Erdbeben

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Gedenkstätte an die zerstörte Kirche

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Die City besteht nun aus Container-Shops

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Zerstörte Kirche

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Bunt geschmückte Absperrzäune in der gazen Stadt

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es gleicht einer Geisterstadt

Tja, und am 29.3.14 hieß es dann Abschied nehmen von Anna. Sie hat es ganz schön ausgedrückt, als ich sie gefragt habe, wie sie sich nun fühlt. „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge“ gab sie als Antwort, was auch für mich die passende Antwort ist. In dem Moment des Abschiedes waren es dann zwar eher 4 weinende Augen, doch ich bin nun auch gespannt darauf, wie es ist, alleine zu reisen. Die ersten Stunden waren irgendwie komisch, doch dann lernte ich schon meine erste neue Zimmergenossin Franzi kennen, mit der ich mich auf Anhieb gut verstand und den ganzen Abend mit Quatschen verbrachte.

Am nächsten Tag ging dann auch für mich der nächste Flug. Ziel: Fiji. Eigentlich wollte ich zur zentralen Busstation laufen, was ein ca 20-minütiger Fußmarsch gewesen wäre. Doch nach keinen 2 Minuten sprach mich ein älteres ansässiges Ehepaar an, unterhielt sich ein wenig mit mir und bot mir an, mich auf eine Busfahrt zum Zentralbahnhof einzuladen. Dankend lehnte ich ab doch schwupps… saß ich doch im Bus. Am Ende fuhr ich sogar noch weiter als geplant und stieg mit den zwei an einer Stelle aus, die dem Flughafen noch näher war. Ich war wirklich beeindruckt von ihrer Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Mit einer dicken Umarmung und dem Austausch von E-Mail-Adressen verabschiedeten wir uns voneinander. Die waren soo goldig!! Im Flieger hatte ich dann das nächste ältere Ehepaar neben mir sitzen, auch sehr nett. Sie erzählten mir, dass sie aus den USA stammen, auf Fiji nun leben und in den 70er Jahren sogar für 2 Jahren in der Pfalz lebten. Man findet irgendwie immer mit jemandem ein Thema zum Unterhalten…

Neuseeland ist ein traumhaftes Land und ich habe die 4 Wochen sehr genossen! Allerdings war es schon eine sehr „eilige“ Rundreise, in 4 Wochen beide Inseln zu bereisen ist schon mit etwas Stress verbunden, man ist meistens nur eine Nacht an einem Ort und fährt jeden Tag mehrere Stunden zum nächsten Ort. Dafür bekommt man wirklich viel zu sehen, oftmals auch einfach traumhaft schöne Postkartenmotive am Vorbeifahren. Leider kann ich nach wie vor nicht alle Bilder wie gewünscht hochladen, das nervt echt ein wenig aber nunja. Ich lade einfach hoch, was geht.

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Maori-Kunstwerk

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kleine Kapelle mit Seeblick

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Lake Mirror – Spiegelsee

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Drehort von „Herr der Ringe“

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So, und nun befinde ich mich im Südseeparadies, doch ich lasse euch noch ein bisschen zappeln, darüber schreibe ich erst im nächsten Bericht, nun habe ich FIJI-TIME!

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Fiji !!!!

easy-peacy lemon-squeezy

Nun endlich schaffe ich es mal wieder, einen neuen Eintrag zu fertigen. Wie schon erwartet, sind die Neuseeländer nicht so spendabel mit ihrem Internet. Es gibt zwar W-lan, aber meistens muss man dafür bezahlen, das geht ja für uns Backpacker mal gar nicht 😉

So, wo war ich stehen geblieben – ahja, in Malaysia. Nach unserem ersten Stopp in Kuala Lumpur sind wir vom 24.2.14 bis 26.2.14 auf die Cameron Highlands gefahren. Das wohl bekannteste dort sind die Teeplantagen: so weit das Auge reicht liegen Teeplantagen auf den Hügeln verbreitet. Natürlich wurden diese von uns ausführlich erkundet und im Anschluss die Fabrik besichtigt (eine Kostprobe war natürlich mitinbegriffen). Außerdem spazierten wir durch den ältesten Regenwald der Welt (2,4 Mio. Jahre), dem Mossy Forest. In diesem Wald ist alles komplett vermoost, vom Boden bis zu den obersten Ästen der Bäume. Zudem findet man dort sehr ausergewöhnliche und exotische Blumen. Man fühlte sich wie im Film „Avatar“. Mein persönliches Highlight an diesem Tag war der Besuch in der Insekten- und Reptilienfarm. Dort leben Schmetterlingen, Käfer, Eidechsen, Schlangen, Schildkröten und sonstige Insekten. Man konnte sie teilweise nicht nur bestaunen, sondern auch anfassen – muah! Es gab natürlich auch Spinnen, doch denen habe ich leider keine weitere Beachtung geschenkt (die mag ich nämlich nicht so).

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„Teeernte“

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suchet das Insekt
(Tipp: es ist grün)

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Schildi, 25 Jahre alt, 15 kg schwer

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wunderschöner Schmetterling

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beide sehr fotogen – schauen direkt in die Kamera

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Regenwaldblume

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Regenwaldblume

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vermooster Wald

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Käferlein

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Mossy forest

Wieder zurück in Kuala Lumpur haben wir die Nationalmoschee besichtigt (natürlich muss man sich auch als Besucher komplett verschleiern), waren in einer riesigen Shopping-Mall, die sogar einen Freizeitpark beinhaltet, sind auf dem Chinamarkt bummeln gegangen und Andrew hat uns noch mal ein bisschen in der Stradt rumgeführt und uns weitere lokale Spezialitäten näher gebracht. In unserem Hostel gab es auch eine lokale Spezialität – und zwar zum Frühstück: Nasi Lemak, das ist Reis mit scharfer Soße, Ei, Gurke und getrockneten Fischen. Mhhh, sehr gewöhnungsbedürftig, aber es war fein. Und für umsonst sagt man als Backpacker nie nein! Leider hatte Anna in genau diesem Hostel das Pech, von Bettwanzen angegriffen zu werden. Das schlimmste ist nicht, dass sie einen stechen und es wahnsinnig juckt, sondern man kann sie in Kleidung und Rucksack mit sich tragen, in den folgenden Hostels verteilen und pausenlos mit den Stichen gequält werden. Also wurde erst mal das Zimmer gewechselt und die komplette Wäsche von Anna inklusive Schlafsack gewaschen. Gott sei Dank haben wir seither nichts mehr gehabt, puh!

So, und das war dann schon der letzte Tag in Asien. 3 Monate sind schon vergangen, als wir uns von zu Hause verabschiedet haben. Wahnsinn, wie schnell die Zeit verging. Asien war richtig toll und ich kann das nur weiterempfehlen. Die Menschen sind so freundlich, es gibt super leckeres Essen, alles ist sehr günstig und die Länder hatten einfach so viel schönes zu bieten – ich war bestimmt nicht das letzte Mal dort! Der Standard ist zwar an manchen Plätzen nicht so hoch (z.B. Badezimmer oder hygienische Standards) aber man gewöhnt sich recht schnell daran und weis mit der Zeit, damit umzugehen. Wir fühlten uns trotzdem immer wohl, hatten keine Angst und auch keine Probleme zu reisen. Es ist sehr leicht, von A nach B zu kommen, man kann sehr spontan sein und muss nichts vorher planen oder gar buchen. Genau aus diesen Gründen kamen mir nun die Gedanken, meine Route vielleicht umzustellen und nach Neuseeland nicht nach Amerika, sondern wieder zurück nach Asien zu gehen. Doch die Tendenz liegt jetzt doch eher auf der geplanten Route, immerhin ist die Welt so groß und es gibt so viel zu sehen, dass es ja fast schon schade wäre, bei dieser einmaligen Chance, die ich momentan habe, nur einen Teil des geplanten zu  machen. Naja, jetzt geht´s erst mal nach Neuseeland und dort werde ich mir noch mal ausführlich Gedanken dazu machen.

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Neuseeland, ich komme!!

Am 28.2.14 hieß es dann ab zum Flughafen in Kuala Lumpur und auf nach Auckland mit Zwischenstopp in Melbourne (Australien). Viele fragen uns, warum wir nicht nach Australien gehen, wenn wir schon mal in dieser Gegend sind. Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Australien ist so rießig, man brächte richtig viel Zeit um ein bisschen etwas sehen zu können. Somit entschieden wir uns, Australien erst mal auszulassen, uns auf Neuseeland zu beschränken. Vielleicht geht´s da dann das nächste Mal hin 😉

Leider haben Anna und ich uns an diesem Tag so mega in die Haare bekommen, dass es kein schöner Reisetag war. Grund: nicht wirklich bekannt. Vielleicht war es einfach nur anstrengend oder sonst was, auf jeden Fall war es nicht sehr schön und es stand ab diesem Punkt leider auch die Frage im Raum, ob die restlichen 4 Wochen noch zusammen durchgeführt werden können. Der Flug nach Melbourne verlief dann stillschweigend, jeder schaute seinen Film. Dort angekommen gab es die Info, dass unser geplanter Flieger in Dubai feststeckt und wir nun einen anderen Flug bekommen. Ich durfte morgens um 7:30 Uhr fliegen, Anna erst um 13:00 Uhr. Anfangs waren wir geschockt, doch dann bemerkten wir, dass es uns in dieser Situation einfach nur gut tat, mal für ein paar Stunden nicht zusammen zu sein. Und Anna durfte es sich in ihren 10 Stunden Wartezeit in der Emirates Buisness-Lounge gut gehen lassen. Als ich in Auckland ankam, wartete ich über eine Stunde am Gepäckband auf meinen Rucksack – vergeblich. Nach aufwändigem Hick-Hack mit Vermisstenmeldung aufgeben und wie können sie mir mein Gepäck wann und vor allem wohin nachliefern (wir hatten ja noch kein Hostel gebucht, also konnte ich auch keine Adresse angeben) konnte ich einige Stunden später den Flughafen verlassen. Mit Bus ging es in die Stadt und dort suchte ich ein Hostel. War ja klar, dass an diesem Tag nichts glatt läuft: alle Hostels waren bis zum Überlaufen ausgebucht, auf Grund eines Konzertes. Na toll! Nach ewiger Suche fand sich dann eins, das allerdings zu überteuertem Preis nur für 3 Nächte gebucht werden konnte (wir wollten eigentlich nur eine Nacht bleiben, sind letztendlich dann 2 geblieben, die 3. Nacht lies ich leider verfallen).  Unglücklicherweise konnte ich aber nur ein Bett buchen und keins für Anna – als sie abends ankam war dieses Hostel dann halt auch voll und sie musste sich ein ebenfalls überteuertes Einzelzimmer 2 Straßen weiter nehmen. Unglaublich, was das für ein Tag war! Naja, vielleicht waren wir einfach nur verwöhnt, da die letzten 3 Monate alles nahezu reibungslos verlief. Doch wir stellten recht schnell fest, dass Neuseeland einen anderen Resestil verlangt als Asien. Hier ist alles, ähnlich wie in Deutschland, sehr organisiert und man muss schon wesentlich mehr im vorraus planen. Puh, das waren wir echt nicht mehr gewohnt. Aber wir haben uns mittlerweile ganz gut angepasst.

Am ersten richtigen Tag in Auckland lernten wir in der Hostelküche Lisa aus Deutschland kennen und beschlossen spontan, mit ihr zusammen die nächsten 5 Tage mit Mietwagen den Nordzipfel der Nordinsel Neuseelands zu erkunden. Ausserdem trafen wir zwei Freunde aus der Heimat, die Urlaub in Neuseeland machten und verbrachten einen Nachmittag im Stadtpark und tauschten uns aus.

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Besuch aus der Heimat 🙂

Die Suche nach dem günstigsten Angebot für ein Auto und auch die Planung verlief reibungslos und Lisa machte einen echt netten Eindruck. Doch der Schein trügte – nach dem ersten Tag stellte sich herraus, dass es sich bei ihr um eine zickige, verwöhnte Prinzessin handelte. Nein, stopp! Ein Biest trifft eher zu! Ich habe in meinem Alltag mit vielen Menschen zu tun und auch auf der Reise habe ich schon viele kennengelernt, aber so einer Person bin ich noch nicht begegnet! Wir waren fremde Menschen für sie, wohlgemerkt auch ca 5 Jahre älter, und trotzdem behandelte sie uns absolut respektlos. Sie war egoistisch und nicht kompromissfähig. Sie versuchte sogar, Anna und mich gegeneinander aufzuspielen. Der Höhepunkt war allerdings, dass sie immer im Auto schlafen wollte, um Geld zu sparen. Die erste Nacht haben wir das auch mitgemacht, bemerkten allerdings direkt, dass dies sehr unkomfortabel war und wir die folgenden Nächte doch eher in einem Hostel nächtigen wollten. Sie allerdings wollte dieses Geld nicht ausgeben, schlief im Auto und nutzte aber illegalerweise die Küche, Dusche und Steckdose aus unserem Hostel. Wohlgemerkt verlangte sie absolute Pünktlichkeit von uns, dass wir zeitig vor der Tür stehen und sie rein lassen. Als sie am nächsten Morgen doch verschlief, schickte sie 25 Minuten nach abgemachtem Zeitpunkt eine SMS, wir waren allerdings schon am Frühstücken und hatten das Handy im Zimmer liegen. Natürlich waren wir dann schuld, dass es so schlecht an diesem Morgen lief, verschlafen hat sie natürlich nicht!! Damit wir keinen Ärger bekommen, haben wir im nächsten Ort gleich beim Einchecken im Hostel gefragt, ob eine „Freundin“ ggf. für ein paar wenige Dollar Küche und Bad mitnutzen dürfte. Da der Besitzer selbst zu diesem Zeitpunkt ausser Haus war, fragten wir in der Zwischenzeit ebenso im zweiten Hostel in diesem Ort (es gab dort nur diese zwei). Dort bekamen wir die Auskunft, dass es grundsätzlich nur für vollzahlende Gäste erlaubt ist, die Einrichtungen zu benutzen. Ausserdem ist es verboten, im Auto zu schlafen („wildcampen“) und mit 200 $ Strafe berechnet wird. Also fuhren wir zurück zum ersten Hostel um mit dem Besitzer persönlich zu sprechen und siehe da, dieser bekam schon einen Anruf von Hostel Nr. 2, welches ihn vor uns „warnte“, da wir ja angeblich versuchen diese 3. Person nachts ins Zimmer zu schmuggeln. Und wir bekamen in diesem Ort keine Unterkunft mehr. Pah! Aus Sicht der Hostels absolut nachvollziehbar. Aber alles nur wegen diesem Biest! Schlechtes Gewissen ihrerseits? Fehlanzeige. Im Gegenteil, sie war noch genervt, dass wir nun noch mal 45 Minuten fahren musste. Im nächsten Ort fanden wir mit Mühe ein „Mobil-home“ auf einem Campingplatz. Diese Unterkunft war auch mal eine ganz witzige Erfahrung aber mit diesem Biest waren wir durch und als Anna und ich dann abends alleine in unserem Wohnwagen lagen, schmiedeten wir Pläne, wie und wann wir sie am nächsten Tag am besten aus dem Wagen schmeissen, wenn sie wieder anfängt, rumzupöpeln. Wir sind ja eigentlich echt nicht so, aber die war der absolute Oberknaller! Doch glücklicherweise haben wir sie zum Schweigen gebracht, als Anna und ich zusammengehalten haben und sie einfach ignorierten. Somit waren die restlichen 2 Tage noch ganz ok und mit der Route waren wir 1 Tag früher durch als geplant. Als positives Resultat zogen Anna und ich daraus, dass es immer schlimmer gehen kann und seitdem ist unser Verhältnis auch wieder wesentlich besser. Landschaftlich war diese Gegend absolut sehenswert. Wir fuhrem am Ninety-Mile-Beach vorbei, der in Wirklichkeit 90 km lang ist, kamen bis zum nordwestlichen Punkt „Cape Reinga“ mit dem schönem Leuchtturm und den stürmischen Wellengang, da hier pazifischer Ozean und Tasmansee aufeinandertreffen, fuhren rund um die Coromandel-Halbinsel, besuchten dort den „Hot-Water-Beach“ wo man sich bei Ebbe am Strand ein Loch buddeln kann, welches sich unmittelbar mit heissem Wassesr einer darunter verlaufenden Thermalquelle füllt und man sich somit seinen eigenen kleinen Pool bauen kann und machten mehrere Foto- und Wanderstopps, denn die Landschaft war einfach nur gigantisch schön! Von hohen Bergen, steilen Küsten, langen Stränden und weite Wiesen hat es dort einfach alles gehabt.

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Kühe mit Meerblick

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Möwe

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tolle Muscheln – darf man leider nicht mit heim nehmen

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Cape Reinga

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das „dream-team“

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Ninety-mile-beach

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wohin geht´s als nächstes?

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Wander-Steg

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Aussicht vom Coromandel-Walkway

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Eifrige Pool-Buddler

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am Coromandel Walkway

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tolle Küstenstraße

Nach einer weiteren Nacht in Auckland fuhren wir am nächsten Tag mit einem lokalen Bus nach Taupo, wo es einen See in der Größe von Singapur gibt. Das Städchen ist sehr schön, nicht zu groß und trotzdem gibt es einiges zu tun. Wir liefen spazieren, wanderten zu einer Thermalquelle und einem Wasserfall, gingen am Abend mit ein paar Schweden ein bisschen feiern und als kleine „Action-Einlage“ machten wir einen Parasail. Wir fuhren mit enem Boot raus auf den See, wurden dann an einen Fallschirm gebunden und hoben mit dem Fahrtwind ab. Wheeeehaaaa 🙂 aber ich muss dazu sagen, dass es heftiger aussieht und klingt, als es letztendlich wirklich war. Es ging recht langsam auf und ab, und obwohl das Boot recht schnell fuhr, kam einem das da oben sehr langsam vor. Das lustige war, dass die 66-jährige Renate aus Potsdam mit an Board war, und da ihr Mann diese Aktion nicht mitmachen wollte, hingen wir spontan zu dritt am Schirm, damit sie nicht alleine fliegen musste. Sie war echt cool drauf und gab uns unterwegs noch ein paar Ratschläge, dass wir doch bitte unser junges Leben so lange wie möglich geniessen sollen, alles machen sollen, worauf wir Lust haben und allerfrühestens mit 30 an Kinder denken sollen, denn sobald mal welche hat, kann man das alles nicht mehr so leicht machen. Man könne dann immerhin ja nicht einfach mal in die Sauna gehen oder ein Konzert besuchen. Tja, wo sie Recht hat… Das Wetter verschlechterte sich leider an diesem Abend etwas, doch die Sicht war tortzdem noch wirklich spektakulär!

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Safety first!

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es war schon hoch….

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Anna versucht ihr Glück beim Golfen (man hätte das Loch auf der schwimmenden Insel treffen sollen…)

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da hingen wir nun

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Am 10.3.14 ging es dann am Morgen wieder mit dem lokalen Bus nach Wellington. Dort verbrachten wir die restlichen Stunden des Tages mit einem kleinen Stadtspaziergang, einem typisch neuseeländischen Abendessen (Lammkeule) und einer eher anstrengenden „Wanderung“ auf den Mount Victoria. Eigentlich ist dieser Weg nicht sehr anspruchsvoll, doch da wir in Wellington nicht übernachteten, hatten wir auch kein Hostel und somit den Rucksack mit dabei. Mit ca 14 kg auf dem Rücken war das eine gute Übung für die Beine und für die Aussicht über die Stadt hat es sich wirklich gelohnt. Am meisten freute ich mich über die direkte Sicht auf die Landebahn des Flughafens.

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Wellington

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Aussicht vom Mount Victoria

  Um 2:30 Uhr in der Nacht ging es dann auf die Fähre nach Picton auf die Südinsel. Dort um 08:00 Uhr angekommen warteten wir bis 12:30 Uhr, bis wir von unserem Bus abgeholt wurden. Wir hatten für die Südinsel zwei Möglichkeiten: entweder zu zweit mit einem Camper zu reisen oder mit einem Hop-on Hop-off-Bus eine Tour zu buchen. Da wir vermutlich in solch einem Camper sehr aufeinander gesessen hätten und recht wenig Kontakt zu anderen Reisenden gehabt hätten, entschieden wir uns, mit „Stray“ zur reisen. Es gibt eine feste Route und man kann ein- und aussteigen wie und wann man möchte (bis zu einem Jahr hat man Zeit dazu), muss es nur der Agentur mitteilen. Es ist also echt easy, man muss sich nicht um die Route und Sehenswürdigkeiten kümmern, weil einem die Busfahrer immer mitteilen, wo es was zu machen gibt. Und auch jegliche Aktivitäten und Unterkünfte kann man über das Unternehmen dazubuchen, muss aber nicht. Und siehe da, es ist echt witzig und man lernt Leute aus aller Welt kennen. Die meisten kommen zwar aus Deutschland, doch es sind auch einige aus Holland, England und anderen Ländern dabei.

Der erste Stopp auf der Südinsel legten wir im Nationalpark „Abel Tasman“ ein. Dieser liegt an der Nordküste der Südinsel und besteht aus Wald, Strand, Bergen, Inseln und wunderschönen Wanderwegen. Dort blieben wir 3 Nächte in einem Camp, was Stellplätze für Camper und Zelte aber auch Hütten mit sehr bequemen Betten anbot. Zu Beginn war das Wetter nicht so super, doch das hielt uns nicht davon ab, eine Kajaktour zu machen. Wir sind in Asien schon ein paar mal Kajak gefahren, doch diese ausführliche Einweisung in Ablauf und Sicherheitsbestimmungen war uns neu. Wir paddelten zu 2 verschiedenen Inseln und Stränden und trafen unterwegs sogar noch wilde Robben. Am nächsten Tag machten wir eine kleine Wanderung mit Zwischenstopps am Strand. Da sich das Wetter verbessert hatte, konnten wir uns sogar noch mal ein bisschen sonnen lassen.

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Kajaktour

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wilde Robben

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Ebbe im Abel Tasman

 

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tolle Wanderwege im Abel Tasman Nationalpark

Am 14.3.14 ging es weiter nach Punakaiki, in der Nähe von Greymouth. Dort gibt es die sogenannten „Pancakerocks“. Das sind rießige Felsen an der Küste, die aussehen, als wären unzählige Pfannkuchen aufeinandergeschichtet. Eine richtig schöne Aussicht! Und auch die Unterkunft hier war spektakulär: ein Hüttchen im Dschungel, das man nur zu Fuß über einen kleinen Pfad erreichte. Gemütlich kochten wir hier mit 6 anderen aus unserem Bus (2 Holländerinnen, ein Engländer, ein Australier, eine Schweizerin und einer weiteren Deutshen) und spielten danach noch „wer bin ich“ (jeder bekommt einen Zettel auf die Stirn geklebt mit einem bekannten Namen und man muss erraten, wer man ist). Natürlich auf englisch – genau diese Übungen haben mir bisher gefehlt, um mein englisch aufzupeppeln. Am Tag drauf wanderten wir am frühen Morgen für 2,5 Stunden, bevor es dann wieder in den Bus ging.

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„Pancakerocks“

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Der nächste Stopp war Franz Joseph, einem kleinen Örtchen an dem gleichnamigen Gletscher. Das Wetter war noch immer nicht so rosig, doch für eine Wanderung an den Fuße des Gletschers hat es gereicht. Wären wir vor ein paar Jahren hier gewesen, hätte man noch einen größeren Gletscher besichtigen können, doch leider schmilzt das Eis laut Infotafel täglich um über einen Meter.

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Franz-Joseph-Gletscher

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dieses ganze Tal war ursprünglich mal mit dem Gletscher bedeckt

Der nächste Stopp war Wanaka, einem Städtchen, das als „kleine Schwester von Queenstown“ bezeichnet wird. Queenstown ist als Partystadt bekannt, wo man auch etliche Aktivitäten machen kann. Wanaka hingegen wirkte auf uns eher ruhig mit ihrer schönen Lage am See. Das Wetter meinte es gut mit uns und wir konnten schön durch die Stadt und am See entlang spazieren und ich konnte seit langem mal wieder an meinem Blog arbeiten – in der Sonne.

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Lake Wanaka

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Straße in Wanaka mit Blick auf die Berge

Neuseeland ist nicht nur landschaftlich toll, sondern ist auch in den Städtchen total sauber und alles ist schön angelegt – wie in einem großen Stadtgarten. Ich habe bisher noch keine hässlichen oder zerfallenen Gebäude gesehen, keine dreckigen Straßen oder ungepflegte Gegenden. Sogar die öffentlichen Toiletten (teilweise organische Klos) an Rastplätze sind so ordentlich, dass man sie nicht mal mit den deutschen öffentlichen Toiletten vergleichen kann. Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit und es werden unzählige Aktivitäten abgeboten. Von Rafting über Bungy-jumping bis hin zu Fallschirmsprünge kann man hier einfach alles machen. Das einzig negative ist wirklich, dass alles relativ teuer ist und man sich diese Nervenkitzel nicht immer leisten kann/will.

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Määh!

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Nicht nur Schafe und Kühe gibt es in Neuseeland

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Vulkan

Das Internet hier macht mir echt zu schaffen! Ich habe einige Bilder, die ich euch eigentlich nicht vorenthalten möchte, aber leider nicht hochgeladen werden können. Schade, aber ich lade den Eintrag nun trotzdem hoch.

Bis bald!

Malaysia – ein Traum!!

Melaka war ein kleines schönes Städtchen, portugisisch und holländisch angehaucht, mit nettem Flair, einer schönen Flussuferpromenade und schnuckeligen Cafés. Allerdings haben wir rein und fein überhaupt gar nichts in dieser Stadt besichtigt. Einzigst sind wir, auf der Suche nach Essen, durch die Straßen und über den Nachtmarkt geschlendert. Ich habe nicht ein Bild auf meiner Kamera von diesem Ort. Warum? Naja, wir sind schon eine ganze Weile unterwegs, haben sehr viel gesehen und erlebt und irgendwann bekommt man nicht mehr viel neues in den Kopf hinein. Melaka war für mich ein Ort, wo ich abgeschalten habe. Vielleicht ist das nun schon so eine Art „Travel-Burnout“, auf jeden Fall habe ich momentan das Gefühl, Urlaub von der Reise zu brauchen. Das klingt jetzt wie Jammern auf hohem Niveau, ich weiss. Aber es stimmt, Backpacking ist kein Zuckerschlecken und kann mitunter auch ganz schön anstrengend sein. Man lebt aus einem einzigen Rucksack, muss diesen alle paar Tage, wenn weitergereist wird, logistisch sinnvoll packen und mit sich tragen. Ist grundsätzlich kein Problem, nur wenn man nach einer schlaflosen Nacht in Zug, Bus oder sonst wo morgens durch eine fremde Stadt irrt, ein Hostel sucht und das mit all seinem Hab und Gut auf dem Rücken (Anna hat es da leider noch mal etwas schwerer als ich) liegen die Nerven teilweise schon mal blank. Man ist übermüdet, hungrig und auf´s Klo muss dann auch noch einer… Zum täglich Brot gehört, sich mit der Route zu beschäftigen, zu entscheiden, was man sehen will, wie man wann am günstigsten wohin kommt, wie lange man dafür braucht und wo man übernachtet. Man findet manchmal erst nach längerer Suche eine Unterkunft und freut sich, auf einen erholsamen Schlaf, doch am Schluss liegt man in einem Schlafsaal, der wohl eher einem Lazaret ähnelt und man keine Ruhe hat. Oder es krabbeln kleine Tierchen im Bett, die uns in Panik versetzen, da es sich ggf. um „Bed-Bugs“ handeln könnte (was eine echte Plage wäre, doch glücklicherweise waren es keine). Das Klima ist heiss und drückend, schlafen kann man nur mit Ventilator, was eine Erkältung zur Folge hat und die sanitären Anlagen sind halt keinem deutschen Standard vergleichbar. Dazu kommt dann noch die Sehnsucht nach Freund und Familie und zudem sind wir 2 Mädels, die zusammen reisen: jede von uns hat als mal ihre Stimmungsschwankungen und wenn man 24 Std am Tag zusammen ist, ist es mit der Privatsphäre auch echt schwierig. Jede hat ihre Einstellung, Bedürfnisse und Vorstellungen, die nicht immer mit denen der anderen übereinstimmen und es stellt manchmal eine schöne Herausforderung dar, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Doch genau das ist das Abenteuer, das ich wollte und dies hat einen nützlichen Nebeneffekt: man  lernt eine Person auf diesem Weg wahnsinnig gut kennen – nämlich sich selbst! Vielleicht wird sich nun die Meinung der ein oder anderen zu Hause ändern, die denken, wir sind hier monatelang im Urlaub 😉

Nun zum eigentlichen: nach Malakka sind wir in den Nationalpark Taman Negara gefahren. Eigentlich wollten wir den Bus um 15:00 Uhr nehmen, doch leider war der Bus von Malakka zum Busbahnhof zu lahm, sodass wir diesen nicht mehr erreichten. Spontan wie wir sind haben wir den Plan geändert, haben einen Bus um 16:30 Uhr nach Tampin genommen, wo wir uns gemeinsam mit unser Wegabschnittsgefärtin Emeline aus Frankreich bis um 23.30 Uhr die Zeit mit Rumbummeln, Essen und Kartenspielen vertrieben und dann in den Nachtzug nach Jerantut stiegen. Um 3:00 Uhr in der Nacht kamen wir dort an und warteten bis um 7:30 Uhr, bis der erste Bus nach Kuala Tahan fuhr, der Eingang zum Nationalpark.

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Frühstück: Coffee to go

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wie die Penner…. eine Nacht am Bahnhof

In unseren sehr einfachen Hütte holten wir erst einmal unseren Schlaf nach. Die Unterkünfte hier sind allesamt sehr einfach, die Wände und Fenster haben grobe Hohlräume, was das Schlafen ohone Mosquitonetz zur echten Qual werden lässt. Da wir abends dann wieder fit waren, machten wir eine Nachtsafari auf der Ladefläche eines Jeeps. Es war ein cooler Ausflug! Nachts durch den Wald zu fahren und Tiere zu beobachten hat echt etwas. Wir sahen einige Tiere, allerdings fühlte ich mich eher wie daheim, da es sich hierbei um Eulen, Mäuse, Wildschweine und Kühe handelte. Die exotischen Tiere haben sich an diesem Tag vor uns versteckt. Auch sehr beeindruckend sind die Käfer hier: ich habe noch nie solche großen Käfer gesehen! Der größte war über 10 cm groß, leider habe ich kein Bild von ihm.

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Grashüpfer im Badezimmer

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Großer Käfer im Schlafzimmer

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Fluss am Taman Negara

Am nächsten Tag ging es dann zu Fuß in den Regenwald. Dieser Nationalpark ist sehr bekannt und es wird viel für seine Besucher gemacht. Deswegen läuft man fast ausschließlich auf Holzwegen, damit man sich auch ja nicht verläuft. Es ist immer wieder beeindruckend, wie die Wälder von innen aussehen, was für kunstvolle Meisterwerke diese Bäume und Pflanzen bilden. Verschiedenste Vögel und knuffige Eichhörnchen versüssten uns diese Wanderung. Das Highlight an diesem Tag war der Canopy Walkway: ein Baumkronenpfad mit Hängebrücken in 45 Metern Höhe. Mit einem kleinen Adrenalinstoß betrachtet man den Dschungel wie die Affen von oben. Ein anstrengender Aufstieg mit unzähligen Treppen wurde mit einer gigantischen Aussicht über den Regenwald belohnt.

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Affen?

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Mega große Bäume

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Hängebrücke des Canopy Walkway

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Liane lädt zu einem Nickerchen ein

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Ein Blatt?!

Am Donnerstag ging es dann mit einer gemütlichen Bootsfahrt zurück nach Jerantut. Wir hätten auch den Bus nehmen können, was schneller und günstiger gewesen wäre, aber mit dem Boot hat man noch mal einen schönen Einblick in das Dschungelleben bekommen. Einfach schön!

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entspannte Bootsfahrt durch den Taman Negara National Park

Dort angekommen warteten wir 10 Stunden auf unseren nächsten Zug. Wir saßen einige Stunden in einem Café, wo wir uns mit einem malayischen Chinesen (seine Vorfahren sind Chinesen aber leben schon seit 2 Generationen in Malaysia) anfreundeten. Er war total nett und hat uns viel über das Leben und das Land erzählt. Zudem feierte er mit ein paar Freunden einen Geburtstag und versorgte uns freundlichst mit Knoblauchbrot, Whisky und Bier (mit ihrem Trinkstil konnten wir allerdings nicht mithalten!). Es ist toll, wenn man auch einfach mal Zeit hat, mit den Einheimischen in Kontakt zu treten, man erfährt soviel mehr als wenn man nur die Touri-Hotspots besichtigt. Er führte uns zu einem chinesischen Tempel, welcher nur noch an diesem Tag brachtvoll mit roten Lampions geschmückt war (wegen dem chinesischen Neujahrsfest, das 2 Wochen gefeiert wird). Zudem durften wir bei einem Glücksspiel mitmachen: ein frisch verheiratetes Ehepaar muss Umschläge mit kleinen Geldbeträgen richten und jeder darf einen davon ziehen. Anna hatte etwas mehr Glück mit 8 Ringgit (ca 2 €), ich hatte nur 2 Ringgit (ca 50 Cent). Es war ein echt cooler und typisch chinesisch-malayischer Abend.

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chinesischer Tempel in Jerantut

Um 3:00 Uhr nachts stiegen wir dann in unseren Nachtzug, der uns nach Kota Bharu brachte. Nach einer etwas längeren Suche fanden wir doch noch ein Hostel, das einigermaßen sauber und sicher schien (der Standard in dieser Stadt war nicht sehr hoch, was man für 2,50 € auch nicht erwarten konnte). Nach einem Mittagsschläfchen besuchten wir den bekannten Lebensmittelmarkt, der hier wirklich rießig ist. Allerdings spielt sich hier das meiste am Morgen ab und als wir ankamen, waren viele Stände schon abgebaut und die übrig gebliebenen Hühnchen und Fische rochen schon nicht mehr ganz so frisch (bei über 30° auch nicht verwunderlich), was auch die Ratten nicht lange fern hält. Nach einem kurzen Besuch dort schlenderten wir einfach noch so ein bisschen rum, bevor es dann auf den besten Nachtmarkt überhaupt ging: ein Markt ausschließlich für Essen! Massenhaft Garküchen bieten ihre lokale Spezialitäten an. Von gebratenen Nudeln und buntem Reis über Papayasalat, gefüllte Pfannkuchen, Fisch und Hühnchen mit verschiedenen Soßen bis hin zu Desserts wie Törtchen, fritierte Bananen und Fruchtshakes. Einfach guuuuut!

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Frisch gegrillte Fleischspieße

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lokale Leckereien

Am Samstag (15.2.14) machten wir uns früh morgens auf den Weg zu den Perhentian-Inseln. Ich habe schon viel gutes von diesem Paradies gehört und wollte da schon eine ganze Weile mal hin, ich musste mich aber bis jetzt gedulden. Und siehe da, es hat sich gelohnt! Angefangen hat es mit einer super lustigen Bootsfahrt auf stürmischer See. Kennt ihr das Kribbeln im Bauch, wenn man im Europa Park in der Schiffschaukel sitzt? Eben dieses Gefühl hatte ich 45 Minuten auf hoher See. Das recht kleine Boot war mit dem heftigen Wellengang leicht überfordert, sprang meterhoch und flog im fast freien Fall wieder zurück. Nicht für jeden Menschenmagen eine Wohltat… Und dann die Ankunft: WOW! Die Insel ist wirklich traumhaft schön, tolle Strände, leckeres Essen, gemütliche Strandlagerfeuer und das Allerbeste ist die freundliche und friedliche Stimmung. Der Hauptort für Backpacker, der Long Beach, ist leider noch wie ausgestorben, da die meisten Lokale und Unterkünfte geschlossen sind (offiziell ist Monsunzeit). Aber auf der anderen Seite, am Coral Beach, ist es auch traumhaft schön und sogar noch etwas ruhiger, da hier nicht so viele Bars sind. Wir haben ein super Zimmer für günstiges Geld in dem recht noblen Resort Shari la bekommen (die Preise ausserhalb der Saison sind günstiger) und beschlossen, nun einfach mal Urlaub zu machen.

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Unser Strand hinter´m Hotel

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Aussicht auf die Küste von Pulau Perhentian Kecil

 

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smokey eyes

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Eichhörnchen gibt´s überall

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Fischerboot

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Fischerdorf auf Perhentian Kecil

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Korallentürmchen

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Mein Schatz ist immer dabei

Auf den Perhentians kann man den weltweit günstigsten Tauchschein machen kann. Leider konnte ich Anna bei dem Schnuppertauchgang nicht begleiten, da ich seit einigen Tagen verschnupft bin und meine Ohren zugefallen sind, was beim Tauchen nicht sein darf. Aber das macht nichts, während sie nun, nachdem sie Gefallen daran gefunden hatte, den Tauchschein machte (geht ca. 3 Tage) nutzte ich die Zeit, um Blog zu schreiben, Recherchen für die weitere Route zu betreiben, Wäsche zu waschen und natürlich um Urlaub zu machen 🙂 an Strand liegen, relaxen, lesen, schnorcheln und es mir einfach gut gehen lassen. Wie schon gesagt, auch reisen kann zum Alltag werden und da ist es echt viel wert, wenn man einfach mal für ein paar Tage an einem Platz bleiben kann, wo es einem gefällt und man sich wohl fühlt. Man kommt dann auch viel mehr in Kontakt mit den Einheimischen, weil man immer wieder die gleichen Leute tirfft. An meinem Standardplatz am Strand bekam ich zum Beispiel jeden Abend besuch von jungen Malayen, die jeden Tag was anderes zu bieten hatten. An einem Tag bekamen wir eine Kokosnuss, am nächsten Tag kamen sie mit einem gegrillten Fisch auf einem Bananenblatt an, mit Mineralwasser wurde ich fürsorglich versorgt und am letzten Tag kletterte einer wie ein Affe auf eine Kokospalme (die saumäßig hoch war!), um frische Kokosnüsse zu ernten, die danach auf rustikale Art und Weise geöffnet, getrunken und gegessen wurden. Musikalische Unterhaltung ist sowieso immer dabei, da „Wadi“ ein ausgesprochen guter Gitarrenspieler und Sänger ist. Die Menschen hier sind alle wahnsinnig nett, gastfreundlich und großzügig. Wie oft wir in den letzten Tagen zum Essen eingeladen wurden, kann ich schon gar nicht mehr sagen. Das schlechte Gewissen ihnen gegenüber quält mich im Nachhinein, da ich ja genau weiss, dass sie dort viel weniger Geld verdienen als wir in Deutschland. Doch sie erwarten keine Gegenleistung, sondern möchten einen einfach nur glücklich machen und am meisten freuen sie sich, wenn sie ein Lächeln dafür ernten. Eine unglaublich liebe Gesellschaft. Die Abenden verbrachten wir meistens an einem gemütlichen Lagerfeuer am Strand mit Bier und „Monkey juice“, einer lokalen Spirituose, die mit Cola ganz gut schmeckt.

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Livemusik am Strand

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Anna´s Tauchkurs

Donnerstag, 19.2.14 war ein ganz besonderer Highlight-Tag! Ich machte einen Schnorchelausflug zu verschiedenen Stellen rund um die Perhentians. Es war gigantisch! Die Unterwasserwelt ist schon direkt am Strand genial, aber wenn man sieht, was es noch etwas weiter draussen zu sehen gibt, ist man einfach sprachlos! Angefangen von verschiedensten Corallen, über Fische in allen Größen und Farben bis hin zu Wasserschildkröten und Haien! Ja, wirklich. Ich bin mit rießigen, entspannten Schildkröten geschwommen und wurde von Haien umzingelt!! Unglaublich, aber wahr. Aber keine Angst, diese Art von Haien ist wohl nicht an menschlichem Fleisch interessiert… nunja, ich habe dem Guide einfach mal geglaubt. Das beste daran ist, dass wir eine Unterwasserkamera dabei hatten und es sogar Bilder von dieser genialen Welt gibt.

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schau mir in die Augen, Kleines…

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ich und der Hai

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als würde man im Aquarium schwimmen….

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einfach traumhaft

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Muahh…

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Mit einer Schildkröte schwimmen

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faszinierende Unterwasserwelt

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es war soo toll!

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sucht den Fisch

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der war hübsch!

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Ich und Nemos

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ein flutschiger Rochen

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sie war total entspannt

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ähm…. falsche Seite, mein Junge!

Am Samstag hieß es leider nach 7 Tagen Abschied nehemen von der Trauminsel und so fuhren wir mit dem Boot wieder zurück zum Festland, wo es dann über Nacht mal wieder mit einem Bus weiter ging. Ziel: Kuala Lumpur. Hier wurden wir von Anna´s Cousin Nikolai und seinem Kollegen Andrew begrüßt und bekamen eine ausführliche und individuelle Stadtführung. Wir liesen uns von rießigen Einkaufszentren beeindrucken, genossen lokale Spezialitäten, schlenderten über die Märkte in Chinatown und fühlten uns wie die High society in der Sky Bar von einem noblen Hotel mit Blick auf die Petrona-Towers. Nach unserer nahezu schlaflosen Nacht war es ein anstrengender, aber absolut lohnenswerter Tag und wir hatten sehr viel Spaß zusammen. An dieser Stelle noch ein Mal herzlichen Dank an unsere personal guides!

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Turm einer Moschee beim Sonnenuntergang in Kuala Lumpur

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Petrona Towers

Nun sind wir für 2 Tage in die Cameron Highlands gefahren, wo es rießige Teeplantagen gibt. Dazu mehr im nächsten Blog.

Leider sind die 3 Monate in Asien schon fast um, denn am Freitag geht unser Flug nach Neuseeland. Ich habe die Zeit sehr genossen und muss feststellen, dass Malaysia mein absoluter Favourit ist und ich unbedingt hier wieder herkommen möchte. Anfangs war ich zwar etwas überrascht, dass es hier doch mehr Muslime gibt als gedacht, doch die Freundlichkeit, das Essen und die wunderschöne Landschaft ist einfach einmalig. Man kann sich super verständigen, weil die meisten hier sehr gutes englisch sprechen und das Reisen ist auch super einfach.

Ich wünsche nun allen zu Hause eine schöne närrische Zeit und hoffe, dass ihr für mich ein bisschen Fasenacht mitfeiert. In Neuseeland ist das freie W-Lan wohl nicht so verbreitet, deshalb gebe ich keine Garantie, wann der nächste Bericht online ist.

Bis bald!